Von den Spaniern kann man auch nach den deutschen Siegen im Fußball noch etwas lernen

Mai 18, 2013

Vermögensbildung fängt mit der eigenen Immobilie an / Deutscher Staat hilft beim Sparen und Finanzieren kräftig mit

Der deutsche Fußball ist wieder Spitze in Europa: Borussia Dortmund und der FC Bayern München spielen am 25. Mai in Wembley um den höchsten Titel auf Vereinsebene. Barcelona und Madrid hatten in den Halbfinalspielen das Nachsehen. Beim selbstgenutzten Wohneigentum sind die Spanier allerdings weiter mit deutlichem Abstand im europäischen Ranking das Maß aller Dinge. Während 82 Prozent der Iberer im eigenen Zuhause wohnen, sind es in Deutschland lediglich 46 Prozent. Nordrhein-Westfalen kommt sogar nur auf 43 Prozent. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Immobilienpreisspiegels „Markt für Wohnimmobilien 2013“ der LBS.

Dabei spielt Wohneigentum beim Vermögensaufbau eine zentrale Rolle. Das zeigt unter anderem ein Blick auf aktuelle Daten des Bundesamtes für Statistik und der Deutschen Rentenversicherung: Knapp ein Drittel des verfügbaren Haushaltsnettoeinkommens mussten die Deutschen 2011 für die reinen Wohnkosten – ohne Energie und Instandhaltungen – aufbringen. Absolut waren dies 637 Euro. Ausgaben, die man durch schuldenfreies Wohneigentum gerade im Hinblick auf die eigene Altersvorsorge einsparen kann.

Die eigene Immobilie verringert die Gefahr von Altersarmut

Zumal die Einkommenssituation nach dem Ende der Erwerbstätigkeit abnimmt. Zur Veranschaulichung: Ein durchschnittlicher Rentner bekam 2012 statistisch gesehen im Monat 1263 Euro Altersrente ausgezahlt. Geht man davon aus, dass auch er ein Drittel seines Einkommens für das Wohnen aufbringen muss, blieben ihm nur noch rund 800 Euro zum Leben. „Durch eine eigene Immobilie ohne Belastungen würde sich seine finanzielle Situation damit sogar um 50 Prozent verbessern“, sagt Thorsten Berg, Pressereferent der LBS West. „Die eigenen vier Wände verringern damit als ,Zusatzrente‘ die Gefahr von Altersarmut und schaffen zudem einen bleibenden Vermögenswert.“

Auch die Europäische Zentralbank hatte Mitte April in einem europäischen Vergleich dieses Manko in der Vermögensbildung der Deutschen aufgedeckt: „Die meisten Deutschen zahlen mit der Miete die Häuser von anderen ab, anstatt mit der eigenen Immobilie für sich selbst und für ihr Auskommen im Alter vorzusorgen“, verdeutlicht Berg. Dabei ist der monatliche Aufwand für den Kauf einer selbstgenutzten Immobilie zurzeit aufgrund der niedrigen Zinsen und staatlichen Förderung nicht höher als die Miete für ein vergleichbares Objekt.

Der deutsche Staat unterstützt Hausbauer schon frühzeitig beim Kapitalaufbau für den Wohneigentumserwerb und auch später bei der Tilgung des Darlehens: „Riester-Förderung, Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmer-Sparzulage erleichtern Bausparern den Weg ins eigene Zuhause“, so Berg.

Die drei Förderungen im Überblick:

Wohn-Riester: Jeder förderberechtigte Erwachsene erhält im Jahr 154 Euro Grundzulage vom Staat. Zusätzlich gibt es für jedes Kind 185 Euro und für jedes ab 2008 geborene Kind sogar 300 Euro Kinderzulage. Diese Zulagen werden ohne Einkommensgrenzen gewährt. Die maximale Zulage bekommt, wer vier Prozent seines rentenversicherungspflichtigen Einkommens in den Riester-Vertrag einzahlt, maximal jedoch 2.100 Euro abzüglich der Zulagen. Die Eigenbeiträge können als Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden. Nach Berechnungen der LBS West kann sich der Finanzierungsvorteil für Familien beim Bau oder Kauf einer Riester-geförderten Immobilie auf bis zu 50.000 Euro summieren. Dabei ist die nachgelagerte Besteuerung im Rentenalter bereits berücksichtigt.

Die Wohnungsbauprämie: Als effektive Starthilfe für den Sparprozess auf das Wohneigentum vor allem für junge Menschen mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen bis 25.600 Euro (Singles) bzw. 51.200 Euro (Verheiratete) gibt es die Wohnungsbauprämie (WoP). Wer jährlich zwischen 50 und 512 Euro (1024 Euro für Verheiratete) auf einen Bausparvertrag einzahlt, erhält auf seine Einzahlungen 8,8 Prozent WoP – also bis zu 45,06 Euro (Singles) bzw. 90,11 Euro (Verheiratete). Die angesammelten Prämien gibt es, wenn das angesparte Geld später für den Bau, Kauf oder die Modernisierung von Wohneigentum verwendet wird. Bei jungen Leuten unter 25 Jahren macht der Staat eine Ausnahme: Sie können nach sieben Jahren frei über ihr Guthaben inklusive der Wohnungsbauprämie verfügen.

Die Arbeitnehmer-Sparzulage: Viele Arbeitgeber unterstützen ihre Mitarbeiter mit vermögenswirksamen Leistungen (vL). Mit neun Prozent Arbeitnehmer-Sparzulage fördert der Staat dabei jährliche Einzahlungen bis zu 470 Euro. Das sind maximal 43 Euro im Jahr. Das zu versteuernde Jahreseinkommen darf 17.900 Euro (Singles) bzw. 35.800 Euro (Verheiratete) nicht überschreiten.
Quelle lifePR

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