Der Geburtstag von Heinz Melkus jährt sich am kommenden Sonntag zum 80sten Mal – im Gedenken an einen großen Konstrukteur und Rennfahrer aus dem Osten Deutschlands

Apr 20, 2008

Für die Motorsport-Fangemeinde wird der 20 April immer ein Gedenktag sein. Heinz Melkus, geboren am 20 April 1928 in Dresden, schrieb Rennfahr- und Automobilgeschichte. Fünf Meistertitel und zwei Vizemeistertitel gehen auf sein Konto. Nach Einschätzung des damals berühmten Rennfahrers Paul Greifzu war Heinz Melkus einer der besten Nachwuchsrennfahrer. Seine Fahrweise wurde damals als ruhig und ausgeglichen beschrieben. Aber er war auch ein genialer Konstrukteur. Bereits 1951 baute er seinen ersten Rennwagen auf VW-Basis. Ein Jahr später kaufte er den Veritas „ARO“ (Arthur Rosenhammer), verpasste ihm einen zweizylindrigen Flugzeugmotor und trat in der Klasse der Sportwagen bis 1500 ccm an. Im Jahr 1955 konstruierte er einen Formel III, bevor er von 1959 an Rennwagen für die neu geschaffene Formel Junior-Klasse konstruierte. Sein erstes Fahrzeug dieser Gattung überhaupt, von 1959, existiert leider nicht mehr, dafür eines der drei gebauten Exemplare von 1960. Dieser Wagen kam Ende April ebenso zum Sachsenring wie die wenigen verbliebenen Exemplare der Folgejahre. Ende 1960 baute Heinz Melkus nämlich wieder drei neue Rennwagen für die Saison 1961. Die Fahrgestellnummer 612, die der Erbauer selbst fuhr, ist der bekannteste Formel Junior-Rennwagen aus Dresden, da er originalgetreu restauriert wurde und beispielsweise im Jahr 2002 beim „Grand Prix de Monaco Historique“ und im Jahr 2004 beim „Goodwood Revival“ zwischen den berühmten Marken Lotus, Cooper und Lola am Start stand.

Seine ersten beiden ehemaligen Werksfahrer, Siegmar Bunk und Frieder Rädlein, sind noch wohlauf. Für Sie und einen großen Freundeskreis war der 5. September 2005 ein großer Trauertag, als Heinz Melkus unverhofft starb. An seinem Todestag war das Wetter ebenso dramatisch wie die damalige Rennfahrerzeit. Einmal regnete es wie aus Kübeln, dann schien wieder die Sonne. Ein Wechselspiel aus Freude und Enttäuschung kennzeichnen diese spannenden Jahre des Motorsports in der ehemaligen DDR, wo mit einfachen Mitteln viel erreicht wurde. Und ein beträchtlicher Teil der zahlreichen Entwicklungen für den Motorsport kamen von Heinz Melkus. Übrigens wurden im Jahr 1928 zwei weitere Rennfahrer und Motorsport-Größen geboren. Der ehemalige Mercedes Formel 1-Fahrer und Le Mans-Sieger Hans Herrmann (23. Februar) sowie Herbert Linge (11. Juni), das Multitalent aus dem Hause Porsche.

Die Solitude Rennen GmbH fühlt sich der Tradition verpflichtet und engagiert sich für den traditionellen Motorsport. Heinz Melkus gehörte zum Solitude-Team, welches das Jubiläum „100 Jahre Solitude-Rennen“ im Jahr 2003 vorantrieb. Sein Formel Junior-Monoposto aus dem Jahr 1960 wird von der Scuderia-Solitude (www.scuderia-solitude.de) noch heute bei besonderen Veranstaltungen eingesetzt, im Gedenken an den sechsfachen Deutschen Meister aus dem Osten Deutschlands.

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Quelle (lifePR)

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