Mehrere Tausend Patienten in Deutschland haben in diesem Jahr bereits die Kostenerstattung von medizinischen Cannabisprodukten bei ihren Krankenkassen beantragt – doch diese zögern. Klinische Studien sollen nun die Wirksamkeit bestätigen.
Berlin, 31.07.2017 – Die Krankenkassen in Deutschland sind bislang äußerst zurückhaltend, wenn es darum geht, die Kostenerstattung für den Einsatz von medizinischen Cannabisprodukten zu übernehmen. Dies geht aus übereinstimmenden Medienberichten der letzten Wochen hervor. Je nach Krankenkasse werden bis zu 80 Prozent der Anträge abgelehnt. Der Bedarf von Cannabis als Medizin ist in Deutschland jedoch nicht gesunken – im Gegenteil: bei den gesetzlichen Krankenkassen sind seit Inkrafttreten des Gesetzes zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften („Cannabis als Medizin“) am 10. März diesen Jahres bereits mehrere Tausend Erstattungsanträge eingegangen.
Kassen zögern wegen fehlender Evidenz – Auch bürokratische Gründe führen zu Ablehnungen
Die Gründe für eine mögliche Ablehnung sind vielfältig: In einigen Fällen wurde eine schwere Erkrankung nicht nachgewiesen oder es bestand eine Kontraindikation wie etwa eine psychische Erkrankung, die die Anwendung von medizinischem Cannabis nicht zulässt. In manchen Fällen halten die Kassen deshalb Therapiealternativen für geeigneter – das Argument: fehlende Evidenz. „All das sind auch die Gründe, weshalb sich Tilray für die klinische Forschung stark macht“, sagt Brendan Kennedy, CEO von Tilray. Hinzu kommen bürokratische Hürden, etwa wenn Patienten oder Ärzte Unterlagen nicht nachreichen, die die Kassen zur Antragsbearbeitung zusätzlich angefordert hatten.
Tilray fördert weltweit klinische Studien zur Bestätigung der Wirksamkeit von Cannabinoiden
„Sicherlich sind weitere Forschungen nötig“, sagt Marla Luther, Geschäftsführerin Tilray Deutschland GmbH. Luther weiter: „Schon jetzt beobachten wir ein steigendes Evidenzniveau, sowohl aus Einzelfällen als auch aus klinischen Studien, das sowohl die Sicherheit als auch eine gute Wirksamkeit von medizinischem Cannabis bei verschiedenen Indikationen zeigt. Beispiele sind chronischer Schmerz, die Palliativmedizin, oder Epilepsie. Tilray hat eine Übersicht über diese Studien angefertigt und geht davon aus, dass schwerkranke Patienten von einem Zugang zu diesen Wirkstoffen profitieren können.“ Tilray arbeitet weltweit mit mehreren Universitäten und Krankenhäusern an klinischen Studien zu Cannabinoiden. „Wir unterstützen derzeit mehrere Studien, um den Nachweis der Wirksamkeit von unterschiedlichen Wirkstoffenkombinationen von Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) in verschiedenen Indikationen zu liefern“, sagt Dr. Catherine Jacobson, Leiterin Klinische Forschung bei Tilray Kanada. Zu den jüngsten Projekten gehört die Zusammenarbeit mit dem McGill University Health Centre in Montreal. In einer Phase-II-Studie überprüfen die Forscher, inwiefern verdampftes Cannabis die teils schweren Symptome von Patienten mit COPD, einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, lindern kann.
Tilray gehört weltweit zu den führenden Unternehmen im Bereich der Erforschung und Herstellung von medizinischem Cannabis. Das Unternehmen kanadischen Ursprungs hat es sich zur Aufgabe gemacht, Patienten weltweit eine sichere und zuverlässige Behandlung mit medizinischem Cannabis zu ermöglichen. Seit 2014 versorgt Tilray über 20.000 Patienten in Kanada, der Europäischen Union, Australien und Lateinamerika. Hergestellt wird das medizinische Cannabis in einer hochmodernen Produktionsanlage in Kanada, für die Tilray als erster Cannabishersteller in Nordamerika die europäische GMP-Zertifizierung (Good Manufacturing Practice, GMP) erhielt. Tilray hat zu diesem Zweck bereits 30 Millionen Dollar in die Entwicklung und Optimierung des Produktionsprozesses investiert. Mehr als 130 Experten in fünf Ländern arbeiten und forschen bei Tilray zum Wohle der Patienten. Seit diesem Jahr arbeitet die Tilray Deutschland GmbH von Berlin aus an der Erschließung des deutschen Marktes. Zusätzliche Informationen unter tilray.de.
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