ARAG Experten über rechtliche Fragen beim Gründen einer WG
Das neue Semester beginnt für zahlreiche Studenten mit einem Umzug. Für Studenten ist häufig der finanzielle Aspekt ausschlaggebend für die Gründung einer WG. In teuren Städten wie Hamburg oder München können sich nur die wenigsten Studenten eine eigene Wohnung leisten. Da zudem die Kapazitäten der Studentenwohnheime begrenzt sind, suchen sich viele Studenten ein bezahlbares Zimmer in einer Wohngemeinschaft und sind dann auch bereit, Räume wie Bad, Küche und ggf. Wohnzimmer mit den Mitbewohnern gemeinsam zu nutzen. Die häufigsten Fragen beantworten ARAG Experten.
Was ist eine Wohngemeinschaft?
Eine Wohngemeinschaft ist der Zusammenschluss mindestens zweier Personen zum Zweck des gemeinsamen Wohnens in einer Wohnung. Was viele nicht wissen: Haben alle Mieter gemeinsam die Wohnung gemietet, bildet eine Wohngemeinschaft juristisch gesehen eine „Gesellschaft bürgerlichen Rechts“ (GbR) gemäß § 705 BGB. Denn eine GbR kann auch ohne schriftlichen Vertrag oder Eintragung ins Handelsregister geschlossen werden. Konsequenz: Bei einer GbR haften zum Beispiel alle Mitglieder mit ihren gesamten Privatvermögen für die Gesellschaft.
Wie viele Mitglieder darf eine WG haben?
Eine WG darf grundsätzlich nur so viele WG-Mitglieder haben, wie Schlafzimmer zur Verfügung stehen. Bei einem Verstoß hiergegen könnte laut ARAG Experten der Vermieter die Kündigung aussprechen.
Wer muss die Miete zahlen?
Hierbei kommt es darauf an, wer als Hauptmieter den Mietvertrag unterschrieben hat. Gibt es ein WG-Mitglied, das alleine den Mietvertrag unterschrieben hat und somit der Hauptmieter ist , so haftet er zunächst alleine gegenüber dem Vermieter für die Mietzahlung. Die anderen WG-Mitglieder sind dann Untermieter. Haben alle WG-Mitglieder den Mietvertrag unterzeichnet, sind sie gemeinsam zur Mietzahlung verpflichtet. Vorsicht: Jeder Bewohner haftet dann gesamtschuldnerisch für die Miete. Falls in einer WG z.B. zwei der insgesamt drei Mieter ihren Teil der Miete nicht zahlen, kann der Vermieter daher von einem einzigen Mieter die Zahlung der gesamten Miete verlangen. Dieser hat zunächst dem Vermieter die volle Miete zu zahlen und muss dann versuchen, die entsprechenden Teilbeträge von seinen Mitbewohnern zurückzuverlangen.
Ein Mitbewohner möchte ausziehen
Falls es einen Hauptmieter gibt und die anderen WG-Mitglieder nur Untermieter sind, muss der Untermieter nur gegenüber dem Hauptmieter kündigen. Der Hauptmieter wird dann das Zimmer an einen neuen WG-Mitbewohner vermieten. Dazu braucht er die Zustimmung des Vermieters, wenn nichts anderes im Mietvertrag vereinbart ist. Komplizierter ist es, wenn alle WG-Bewohner Hauptmieter sind: Möchte ein Mieter ausziehen, braucht er die Zustimmung des Vermieters und der anderen Mieter. Die verbleibenden Mieter müssten dann einen neuen Mietvertrag mit dem Vermieter schließen. Um hier Probleme zu vermeiden, raten ARAG-Experten dazu, im Mietvertrag eine Regelung aufzunehmen, die es den verbleibenden Mietern erlaubt, einen neuen Mitbewohner in den Vertrag aufzunehmen.
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