Adalbert-Raps-Stiftung zeichnet soziale Projekte aus ganz Oberfranken mit über 60.000 Euro aus
Zur Preisverleihung im Rahmen ihres Wettbewerbs „Helden der Heimat“ stellte die Adalbert-Raps-Stiftung am Samstagabend engagierte Menschen und deren Projekte aus ganz Oberfranken in den Mittelpunkt. Insgesamt mehr als 60.000 Euro schüttete die Stiftung an Initiativen aus, die sich für die Schwächsten in der Gesellschaft stark machen.
Die hochkarätig besetzte Jury wählte in den Wettbewerbskategorien „Geflüchtete Menschen“, „Junge Menschen“ und „Ältere Menschen“ jeweils drei Preisträger aus, die von der Adalbert-Raps-Stiftung mit Preisgeldern über 10.000, 5.000 und 2.500 Euro ausgezeichnet wurden. Zusätzlich zu den Jurypreisen konnte auch die Öffentlichkeit ihre Stimme einbringen: Mehr als 10.000 Menschen stimmten beim Online-Voting für den mit 8.000 Euro dotierten Publikumspreis ab. Vorangegangen waren der Preisverleihung drei Fokusveranstaltungen, die sich mit den besonderen Herausforderungen an ebendiese Bevölkerungsgruppen beschäftigten.
Gestalten, Brücken bauen, Menschen willkommen heißen
Der demografische Wandel wird weiter fortschreiten: Laut Statistischem Landesamt wird in Bayern insbesondere Oberfranken in den kommenden Jahrzehnten vom Bevölkerungsrückgang betroffen sein. Damit werden Problemlagen einhergehen, die alle Bevölkerungsschichten betreffen werden. Diese zu bewältigen, wird eine zentrale Herausforderung an die Gesellschaft unserer Region sein. „Gerade angesichts solcher Prognosen machen die Menschen den Unterschied. Wir haben es in der Hand, uns gegen derartige Prophezeiungen zu wenden. Gestalten, Brücken bauen, Menschen willkommen heißen: Das tun unzählige Menschen in Oberfranken schon heute, und diesen Menschen möchten wir Danke sagen,“ hob Frank Alexander Kühne, Vorstand der Adalbert-Raps-Stiftung, zur Eröffnung der Preisverleihung hervor. Deshalb seien nicht nur die Preisträger die Helden der Heimat, sondern alle Bewerberprojekte.
Der Adalbert-Raps-Stiftung ist daran gelegen, Oberfranken wirksam und nachhaltig zu unterstützen, um so tatsächliche Veränderungen anzustoßen, die der Gesellschaft zugute kommen. Benjamin Fraaß, Berater bei der gemeinnützigen Phineo AG mit Sitz in München, erläuterte in seiner Eröffnungsrede, wie Wirksamkeit in sozialer Projektarbeit erreicht und der Wandel Wirklichkeit werden kann: Um soziale Projekte erfolgreich zu machen, brauche es zunächst einen nachvollziehbaren, praktisch umsetzbaren Handlungsansatz. Probleme und Bedürfnislagen müssten nicht nur erkannt, sondern in Visionen und Ziele übersetzt werden. Die Investition – egal, ob zeitlich, monetär, personell oder kreativ – müsse an der richtigen Stelle, bei den richtigen Menschen ankommen, um dann Früchte tragen zu können.
App „Integreat“ überzeugt in der Kategorie „Geflüchtete Menschen“
Juror Rainer Rother, der mit seinem eigenen Startup eine App zur unkomplizierten Spendengenerierung für soziale Initiativen entwickelt hat, übergab die Auszeichnungen an die Helden der Heimat in der Kategorie „Geflüchtete Menschen“. Er zeigte sich besonders erfreut darüber, dass gerade im Bereich der Arbeit mit Geflüchteten zahlreiche Menschen und Projekte gegen Rechts aufstünden und ermunterte das Publikum gleichzeitig, sich auch weiterhin gegen gefährliches Gedankengut laut zu wehren.
Den ersten Preis in Höhe von 10.000 Euro überreichte Rother den Machern von Integreat, einer mobile App für Menschen, die durch Flucht oder Migration nach Deutschland kommen. Integreat ermöglicht den einfachen Informationsfluss zwischen Kommunen, Hilfsorganisationen und Geflüchteten und stellt diesen im Alltag wichtige Informationen in einer kostenlosen, mehrsprachigen, offline nutzbaren App zur Verfügung. So bildet die Anwendung langfristig die Grundlage eines digitalen Serviceökosystems für Geflüchtete. In Oberfranken ist Integreat derzeit in Coburg schon im Einsatz, weitere Kommunen und Landkreise sollen sukzessive folgen. Fritjof Knier, der den Preis für Integreat entgegennahm, freute sich über die Auszeichnung und verstand sie gleichzeitig als Bestätigung und Ansporn: „Wir möchten die 10.000 Euro in eine zusätzliche Stelle einfließen lassen, um so unsere App zum alltäglichen Helfer für geflüchtete Menschen weiterzuentwickeln, der ihnen in allen Lebenslagen zur Seite steht, bis sie tatsächlich bei uns angekommen sind.“
Platz Zwei sowie 5.000 Euro gingen an integrAIDE, eine soziale Initiative, die Geflüchtete mit der Unterstützung von eigens ausgebildeten, ehrenamtlichen Job Coaches schneller, einfacher und nachhaltig in Erwerbstätigkeit bringt. Das in Würzburg beheimatete Projekt wird derzeit auf Oberfranken ausgeweitet. 2.500 Euro für den dritten Platz erhielt die Refugee Law Clinic von Law and Legal Bayreuth, einer studentischen Rechtsberatung, die Geflüchteten in allen rechtlichen und behördlichen Belangen kostenlos, schnell und unbürokratisch zur Seite steht.
Freudentränen bei goolkids in der Kategorie „Junge Menschen“
Als die Logos der Preisträger in der Kategorie „Junge Menschen“ an der großen Leinwand an der Bühne erschienen, wurde ein erster Jubelschrei aus dem Publikum laut. Einige Minuten später, als Jurorin Dr. Petra Beermann die Platzierungen bekanntgab, flossen bei Robert Bartsch, verantwortlich für das Projekt goolkids – Sport baut Brücken, Freudentränen: Er nimmt den ersten Preis und 10.000 Euro mit nach Bamberg. „Für mich wird ein Traum wahr,“ so Robert Bartsch zum Gewinn in der Kategorie „Junge Menschen“. „Wir sind unglaublich glücklich und dankbar, mit diesen 10.000 Euro unser Angebot in Oberfranken weiter auszubauen. Wir werden weitere Sammelboxen für gebrauchte Sportkleidung realisieren und unser kostenloses Kaufhaus vorantreiben, sodass in ganz Oberfranken jedes Kind und jeder Jugendliche Zugang zum Sport haben wird,“ so Robert Bartsch weiter.
Platz Zwei und 5.000 Euro verlieh die Adalbert-Raps-Stiftung an den kids-Treff Neue Heimat der Nikodemuskirche Bayreuth, einer offenen Kinder- und Jugendeinrichtung im Stadtteil Neue Heimat. Der kids-treff bietet Kindern und Jugendlichen nach der Schule ein kostenloses Mittagessen und kostenlose Hausaufgabenbetreuung sowie vielfältige Freizeitangebote am Nachmittag. Über 2.500 Euro für den dritten Platz freute sich ProjectTogether: Seit 2013 begeistert das Team junge Menschen im Alter von 15-25 Jahren zum Anpacken ihrer eigenen sozialen Projektideen und begleitet diese bei der Umsetzung. 60 ehrenamtliche Coaches haben inzwischen über 200 Projektgründer bei der Realisierung ihrer Ideen unterstützt. Jetzt wird ProjectTogether auf Oberfranken ausgeweitet.
Männerschuppen siegt in der Kategorie „Ältere Menschen“
„Unsere Gesellschaft wird von kommenden Generationen danach beurteilt werden, wie sie mit den Schwächeren umgegangen ist“: In seinen einleitenden Worten zur Laudatio für die Preisträger der Wettbewerbskategorie „Ältere Menschen“ appellierte Kulmbachs Oberbürgermeister Henry Schramm an die Gäste, auch weiterhin die Senioren nicht aus dem Blick zu verlieren und die gemeinsame Zukunft in der Region für alle Bevölkerungsgruppen zu gestalten. Wie dies funktionieren könne, hätten in beispielhafter Manier die Gewinner dieser Wettbewerbskategorie aufgezeigt.
Am meisten beeindruckt war die Jury von der Arbeit des Männerschuppens aus Bamberg und verlieh diesem den ersten Preis verbunden mit 10.000 Euro. In diesem Projekt des Diakonievereins Bamberg reparieren Senioren kaputte Dinge und Geräte kostenlos für die Kunden. Gleichzeitig finden die Männer einen Ort, an dem sie sich treffen, kommunizieren und sinnvoll beschäftigen können, was einen großen Beitrag zur Erhaltung der Lebensqualität und eines positiven Selbstbilds leistet. Initiator Gerd Bauer-Banzhaf zeigte sich überwältigt vom Gewinn: „Wir sind glücklich darüber, dass der Männerschuppen solch eine Anerkennung findet. Mit den 10.000 Euro werden wir die eine oder andere Weiterbildung für unsere Männer finanzieren und unsere Idee von einem eigenen Werkzeugverleihservice Wirklichkeit werden lassen.“
Der zweite Platz, verbunden mit 5.000 Euro in der Kategorie „Ältere Menschen“ wurde gleich zweimal vergeben: Ihn teilen sich punktgleich der Dorfladen „dola“ in Thierstein und das Projekt ROMEO und JULIA der Rummelsberger Altenhilfe in Rehau. Am Dorfladen „dola“ Thierstein beteiligen sich sowohl der Markt Thierstein als auch über 150 Einwohner, Vereine und Institutionen. Nach etlichen Jahren ohne Nahversorgung ist der „dola“ dank unzähliger Ehrenamtlicher seit Sommer 2016 Treffpunkt für Jung und Alt in der Gemeinde und gibt älteren Bürgerinnen und Bürgern die Chance, im Alltag selbstständig zu bleiben. ROMEO ist die Abkürzung für „Rummelsberger organisieren für Menschen Entlastung vor Ort“. ROMEO kümmert sich um Menschen mit Demenz, die zu Hause leben und um deren Angehörige. JULIA ist die Abkürzung für „Jederzeit Unterstützung für das Leben im Alltag“. JULIA kümmert sich um Menschen, die zu Hause leben, Unterstützungsbedarf haben und noch ohne Anspruch auf Pflegestufe sind. So schließt das Projekt klaffende Versorgungslücken auf unbürokratische, solidarische Weise.
Publikumspreis in Höhe von 8.000 Euro geht an „Kochen mit Jung und Alt im Pflegeheim“ im Seniorenzentrum Jörg Creutzer in Forchheim
Um die Bewohner des Forchheimer Seniorenzentrums Jörg Creutzer in der Alltagsgestaltung zu unterstützen, stellt die Einrichtung die selbständige Essenzubereitung in den Mittelpunkt der Beschäftigungstätigkeiten. Das Projekt „Ich-Du-Wir-Gemeinsam“ ist eine kombinierte Generationenküche, in der Senioren gemeinsam mit Kindergarten- und Vorschulkindern kochen. Beim gemeinsamen Zubereiten von Speisen mit gesunden Zutaten, die anschließend gemeinsam verkostet werden, geht es vor allem darum, sich auf eine spannende Reise in einer wertschätzenden Atmosphäre miteinander zu begeben. Ziel dieser Reise ist die respektvolle Begegnung mit der jeweils anderen Zielgruppe und die Entdeckung von Stärken, Potenzialen, Ressourcen und Unterschieden. Michael Wagner, der den Publikumspreis für das Projekt entgegennahm, möchte mit den 8.000 Euro Bustransfers für die Besucherkinder finanzieren sowie in den Kauf von Nahrungsmitteln und die Anlage eigener Hochbeete fließen lassen.
Die Preisträger
Kategorie Geflüchtete Menschen:
1. Projekt „Integreat (Tür an Tür – Digital Factory gGmbH, Coburg/Augsburg)
2. integrAIDE (Würzburg, wird auf Oberfranken ausgeweitet)
3. Refugee Law Clinic (Law and Legal e.V., studentische Rechtsberatung Bayreuth)
Kategorie Junge Menschen:
1. Projekt goolkids – Sport baut Brücken (Bamberg)
2. Kids-Treff Neue Heimat der Nikodemuskirche Bayreuth
3. ProjectTogether gUG (München; wird auf Oberfranken ausgeweitet) Kategorie Ältere Menschen: 1. Männerschuppen des Diakonievereins Bamberg 2. Dorfladen „dola“ Thierstein 3. ROMEO und JULIA (Fachstelle für pflegende Angehörige/Ehrenamtsbörse)
Publikumspreis:
„Kochen mit Jung und Alt im Pflegeheim“ im Seniorenzentrum Jörg Creutzer in Forchheim
Die Jury
-Dr. Petra Beermann, Leiterin der Stabsabteilung Entrepreneurship und Innovation an der Universität Bayreuth
-Alexander Brochier, Hauptgesellschafter der BROCHIER Gruppe und Vorstand der Brochier Stiftung
-Benjamin Fraaß, Berater bei der gemeinnützigen Phineo AG
-Rainer Rother, Social Entrepreneur, Gründer und Geschäftsführer von smoost – Deutschlands größter Charity-App
-Carsten Lessmann, Mitbegründer der Hilfswerft gGmbH
-Frank Alexander Kühne Vorstand der Adalbert-Raps-Stiftung
Über die Adalbert-Raps-Stiftung:
1976 durch Nachlassverfügung des Apothekers und visionären Industriellen Adalbert Raps gegründet, setzt sich die Stiftung seit fast 40 Jahren engagiert für soziale und unmittelbar gemeinnützige Projekte ein, genauso wie für Forschungsleistungen in der Lebensmittelbranche. In den vergangenen fünf Jahren lag der Fokus im sozialen Bereich auf Aktivitäten in der Jugendarbeit (40%) und der allgemeinen Unterstützung von mildtätigen und sozialen Institutionen (34%). Darüber hinaus engagiert sich die Stiftung in der Seniorenarbeit (26%).
Der Stiftungsvorstand:
Frank Alexander Kühne, Gesamtleitung der Adalbert-Raps-Stiftung sowie Mitinhaber und Sprecher der Gesellschafter des Unternehmens RAPS mit Stammsitz in Kulmbach
Prof. Dr. Manfred Gareis, Inhaber des Lehrstuhls für Lebensmittelsicherheit an der Tierärztlichen Fakultät der LMU München, im Schwerpunkt verantwortlich für die Forschungsprojekte der Stiftung
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