Quereinsteiger in Erziehungsberufen gefragt

Jul. 1, 2013

Wer nach neuen beruflichen Perspektiven sucht, kann im Quereinstieg als Erzieher eine echte Zukunftschance finden. Durch den gesetzlichen verankerten Anspruch der Eltern auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder werden Erzieher dringend gebraucht. Viele Kommunen möchten ihr Betreuungsangebot erweitern, doch es fehlt an Fachkräften. Quereinsteiger können dies für sich nutzen.

Mit einer Ausbildung oder Umschulung können Quereinsteiger in verschiedenen Bereichen wie Kindergärten, Heimen, in der Jugendarbeit, mit Behinderten arbeiten oder in der Erwachsenenbildung tätig werden.

Voraussetzungen für den Quereinstieg

Die Voraussetzungen für einen Quereinstieg als Erzieher sind vielfältig. In erster Linie ist eine enge Bindung zu Kindern und Jugendlichen notwendig, zudem sollte ein großes Interesse an pädagogischen Themen und an der Arbeit mit Kindern mitgebracht werden. Wer über Einfühlungsvermögen, Kontaktfreudigkeit und Verantwortungsbewusstsein verfügt, kann als Erzieher beruflichen Erfolg und viel Freude durch die Arbeit mit Kindern finden. Auch Organisationstalent kann hierbei nur förderlich sein.

Quereinsteiger können hierbei vor allem Menschen sein, die etwa eine längere berufliche Pause zugunsten der Familie gemacht haben oder aufgrund der schwierigen Arbeitsmarktsituation eine neue berufliche Orientierung suchen. Dabei ist neben den oben genannten vor allem persönlichen Eigenschaften auch eine staatliche Ausbildung mit abschließender Prüfung erforderlich. Diese Ausbildung wird in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. Im Normalfall werden jedoch Praktika verlangt, um eine Ausbildung beginnen zu dürfen. Diese Praktika können mitunter auch als Berufserfahrung angerechnet werden.

Wie sich die Ausbildung zusammensetzt

Die Ausbildung besteht aus einem theoretischen Teil, weiteren Praktika und einem Anerkennungsjahr. Wer sozialpädagogisch bereits tätig war oder über einen gewissen Notendurchschnitt im Abschlusszeugnis verfügt, kann dieses Jahr verkürzt werden oder auch entfallen. Einige Bundesländer führen auch Aufnahmeprüfungen durch, um so die Ausbildungszeit zu verkürzen. Dies gilt auch für Studenten der Sozialpädagogik oder Abiturienten.

Berufliche Chancen sind gut

Die beruflichen Chancen für Quereinsteiger in Erziehungsberufe sind generell sehr gut, da zurzeit ein großer Bedarf herrscht. Dies gilt insbesondere für Männer, die in vielen Einrichtungen händeringend gesucht werden. Männliche Erzieher können für die Kinder männliche Bezugspersonen und zusätzliche Vorbilder sein, sind derzeit aber noch sehr unterrepräsentiert. Die Bundesagentur für Arbeit bietet hier weitere Informationen.

Viele der Quereinsteiger, die aktuell ihre Prüfungen absolvieren, können sich berechtigte Hoffnungen machen, vom Betrieb übernommen zu werden. Erzieher haben zudem die Möglichkeit, sich weiter zu qualifizieren und Zusatzausbildungen zu absolvieren, um dann etwa mit Kindern mit Behinderungen zu arbeiten.

Das Beispiel Baden-Württemberg

Das Beispiel Baden-Württemberg zeigt: Durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen muss die Landesregierung die Grundlagen schaffen, dass die benötigten Erzieher ausgebildet werden. Sie fördert daher auch für Quereinsteiger den Einstieg in den Beruf Erzieher. So sollen etwa mehr Bildungs- und Berufsabschlüsse dazu berechtigen, als Erzieher tätig zu werden. Dabei sind vor allem Lehrer, Fachlehrkräfte mit musischen oder technischen Fächern, Hebammen, Kinderkrankenpfleger, Physiotherapeuten und viele mehr mit eingeschlossen. Dazu ist eine fast vierwöchige Fortbildung in Pädagogik der Kindheit und Entwicklungspsychologie notwendig. Des Weiteren soll auch die Tagespflege von Kindern durch Kindertagesmütter stärker als bisher gefördert werden.

Per Mail eingesendet an Schlaunews.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert