Während sich die meisten Kinder auf die Ferien freuen, gibt es Kinder, für die Ferienlager und Pensionsbetten ein Greuel sind. Bettnässende Kinder schlafen nicht gern außer Haus und haben auch selten Übernachtungsbesuch.
Für mehr als 640.000 Kinder in Deutschland ist die Tatsache, dass sie Bettnässer sind, ein verzweifelt gehütetes Geheimnis. Die meisten dieser Kinder glauben, sie seien weit und breit allein mit ihrem peinlichen Problem. Und es betrifft nicht nur die Jüngeren. Etwa jedes achte Kind, das eingeschult wird, nässt nachts noch regelmäßig das Bett ein. Betroffen sind doppelt so viele Jungen wie Mädchen, und etwa 70 % der Kinder haben einen nahen Verwandten, der ebenfalls Bettnässer war.
Die meisten bettnässenden Kinder waren noch nie längere Zeit nachts trocken. Ursachen hierfür sind häufig ein falsches Trink- und Toilettenverhalten, ein Mangel des Antiwasserlass-hormons oder eine überaktive oder zu kleine Blase. Nur in den seltensten Fällen sind psychische Probleme die Ursache des nächtlichen Einnässens.
Gabriele Grünebaum von der Initiative trockene Nacht e. V. rät Familien mit bettnässenden Kindern, ein Blasentagebuch zu führen: „Damit kann man aufschreiben, wann und wieviel das Kind trinkt und wann und wieviel Pipi es macht. Mit einem solchen Tagebuch und nach einer körperlichen Untersuchung kann der Kinderarzt leichter herausfinden, was die Ursache des Bettnässens und welche Therapie am sinnvollsten ist.“
Je älter ein Kind ist, umso schwieriger wird die Behandlung. „Wir wünschen uns, dass Eltern mit ihren bettnässenden Kindern so früh wie möglich, ab dem vollendeten fünften Lebensjahr den Arzt aufsuchen“, sagt der Kinderurologe Dr. med. Thomas Harms aus Köln, denn „je älter ein Kind ist, umso schwieriger wird die Behandlung und je länger die Erkrankung Bettnässen anhält, umso belastender ist dies für das Kind und die Familie“.
Damit die Ferienzeit auch für bettnässende Kinder zum Urlaub wird, rät die Elterninitiative „Initiative Trockene Nacht e.V.“ den betroffenen Eltern:
-Denken Sie daran, kein Kind nässt absichtlich ein.
-Werden Sie nicht ungeduldig und schimpfen Sie nicht.
-Loben Sie die trockene Nacht, aber bestrafen Sie keinesfalls eine nasse Nacht.
-Nehmen Sie auf Reisen eine wasserdichte Matratzenauflage oder wasserdichte Pyjamahöschen mit -Achten Sie darauf, dass Ihr Kind genug Schlaf bekommt.
-Achten Sie darauf, dass Ihr Kind genügend trinkt und lassen Sie es nicht dursten.
-Gehen Sie mit Ihrem Kind zum Arzt, der nach einer eingehenden Untersuchung einen sinnvollen Therapievorschlag machen sollte Mehr Informationen u.a. ein interaktives Blasentagebuch finden sich auf der Internetseite der Initiative http://www.initiative-trockene-nacht.de
Quelle pressrelations.de