ÖKO-TEST Pommes frites: Etikettenschwindel mit Palmöl

Mai 1, 2011
Obst und Medizin

Die Acrylamidbelastung bei Pommes frites ist gesunken. Diese gute Nachricht kann das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST vermelden, das 20 Produkte im Labor genau untersuchen hat lassen. Allerdings, so die schlechte Nachricht, enthält fast jedes zweite Produkt trotzdem noch zu viel von dem Schadstoff. Dieser entsteht wenn stärkehaltige Lebensmittel stark erhitzt werden. Im Tierversuch, mit großer Wahrscheinlichkeit aber auch beim Menschen, löst er Krebs aus.
Das sind leider nicht die einzigen Kritikpunkte an den Kartoffelstäbchen. Die Laborergebnisse entlarven zudem einen Etikettenschwindel: Zwei Anbieter versprechen auf der Verpackung, reines Sonnenblumenöl zu verwenden. In Wirklichkeit sind die Pommes frites aber mit einer Mischung aus Sonnenblumenöl und 20 bzw. 35 Prozent Palmöl vorfrittiert. Palmöl gilt dabei als eher ungünstig für die Ernährung und wenig nachhaltig im Anbau. Außerdem kann es mit Schadstoffen belastet sein. Umso pikanter: Real wirbt damit, dass die Pommes in einem „hochwertigen Öl“ vorgebacken sind. Der Laboranalyse zufolge handelt es sich allerdings um reines Palmöl.
Jürgen Stellpflug, Chefredakteur des ÖKO-TEST-Magazins, fügt hinzu: „Leider gibt es einige Anbieter, die ihre Produkte mit verschiedensten Zusätzen versehen, darunter Stabilisatoren und Farbstoffe. Dass es auch ohne geht, zeigt aber erfreulicherweise die Mehrheit der Hersteller.“
ÖKO-TEST rät, beim Kauf von Tiefkühl-Pommes auf das enthaltene Fett zu achten. Die Kennzeichnung „mit Sonnenblumenöl“ ist ein guter Hinweis, dass kein Palmöl drin steckt – allerdings ist das auch nicht immer verlässlich, wie der Test zeigt. Die Kartoffelstäbchen sollten im Ofen bei maximal 200 Grad (Umluft 180 Grad) gebacken werden. Höhere Temperaturen fördern die Bildung von Acrylamid.
Das ÖKO-TEST-Magazin Mai 2011 gibt es seit dem 29. April 2011 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
Quelle pressrelations.de

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