Fünf Tage hatte sich RTL-Reporter Thorsten Sleegers für das große „Punkt-12“-Online-Experiment allein in einem kleinen Appartement eingeschlossen. Menschliche Kontakte waren strikt verboten, lediglich via Internet durfte er in dieser Zeit mit der Außenwelt kommunizieren. Heute beendete der Familienvater seinen Selbstversuch im RTL-Mittagsmagazin „Punkt 12“, wo er täglich per Webcam zugeschaltet war. Das Interesse der Zuschauer war riesig, an manchen Tagen verfolgten über zwei Millionen Zuschauer (MA 14-49 bis zu 33,7%) das Experiment.
„Es war beängstigend zu erleben, wie schnell man im Chat versumpfen kann. Aus fünf Minuten online werden ganz schnell Stunden im Netz, die Zeit rast einfach davon“, so das Fazit von Thorsten Sleegers. „Erschreckend ist auch, mit welchem Engagement ich mich dabei über die banalsten Dinge unterhalten konnte. Erstaunlich ist auch der Suchtfaktor: Es macht Pling, der Chat scrollt weiter und dann will ich auch wissen, was gerade geschrieben wird.“
Es gab allerdings auch sehr viele schöne Momente für den RTL-Reporter. Von den mehreren 1000 Usern, die täglich mit ihm chatteten, hat er viele inzwischen richtig ins Herz geschlossen. Die Verantwortlichen waren selbst überrascht, welche Wellen das Experiment geschlagen hat: So hat die Stehlampe in Thorstens Sleegers Appartement bei den Chattern Kultstatus. Berta, wie sie liebevoll getauft wurde, hat mittlerweile sogar eine eigene Seite bei Facebook mit mehreren hundert Fans. Ab sofort wird sie für den guten Zweck versteigert, am Montag wird das Ergebnis während der „Punkt-12“-Sendung bekannt gegeben.
Bei Thorsten kam richtig Wehmut auf, als er schließlich nach fünf Tagen Dauerbetrieb alle Computer und Laptops heruntergefahren hatte. Allerdings muss er sich jetzt auch ein wenig Ruhe gönnen: „Ich war täglich 15 bis 17 Stunden im Netz und hatte noch nie so schlimme Kopfschmerzen. Die Augen waren dick und gerötet, ich sah wie durch einen Schleier und konnte nur ganz schlecht lesen.“
Erklärtes Ziel dieses Selbstversuches war es, sich einmal in die Situation der vielen gerade jungen Menschen hinein zu versetzen, die Tag für Tag viele Stunden online sind und dabei oftmals die persönlichen sozialen Kontakte vernachlässigen. Thorsten Sleegers: „Ich finde es nach den Erfahrungen der letzten Tage sehr bedenklich, dass manche Kinder und Jugendliche quasi im Netz leben. Ich kann Eltern nur empfehlen, feste Zeiten zu setzen und die auch einzuhalten.“
Thorsten Sleegers selbst freut sich jetzt, wieder unter Menschen zu kommen und wieder am realen Leben teilhaben zu können. „Für mich werden Internet und Chat nie ein persönliches Telefonat oder ein reales Treffen ersetzen, dazu bin ich zu gesellig veranlagt“, so der Familienvater.
Auch online bei RTL.de war das Projekt ein großer Erfolg. Neben den rund 50 000 Videoabrufen über den gesamten Zeitraum chatteten täglich auch mehrere tausend User im Chat mit Thorsten.
Am Montag in „Punkt 12“ wird Thorsten Sleegers seine Erlebnisse in einem Beitrag noch einmal zusammenfassen.
Quelle pressrelations.de