Spezielle Gruppe „Island-Asche“ steht Allergikern und Asthmatikern seit heute Nacht auf myAllergo.de zur Verfügung
Melkof/Genf – Noch immer herrscht gespenstische Stille auf Deutschlands Flughäfen und ein Ende ist längst noch nicht abzusehen. Geht es um gesundheitliche Schäden, die durch die Aschewolke entstehen können, geben Lungenärzte aber vorsichtig Entwarnung. Asthmatiker dagegen sollten die weiteren Entwicklungen verfolgen und vorsichtshalber immer ein Asthmaspray dabei haben.
Der Allergieexperte und Fachbiologe Dr. Arne Menzdorf vom Allergieportal myAllergo.de geht sogar noch einen Schritt weiter: „Nicht nur für Asthmatiker kann der Vulkanausbruch noch Folgen haben, sondern auch Allergiker und Menschen mit Hautproblemen könnten jetzt verstärkt Symptome merken. Dies gilt besonders, da sich aufgrund der aktuellen Daten am Montagabend die Situation laut britischer Flugsicherung NATS und vielen Vulkanologen verschlechtere. Die Eruptionen am Eyjafjalla-Gletscher seien am Montagabend stärker geworden, eine neue Wolke breite sich von Island aus nach Süden und Osten aus. Man habe es mit rasch wechselnden Bedingungen zu tun. Dann müssen wir auch Gesundheitsempfehlungen neu bewerten.“
Immer mehr Menschen vermuten bei akuten Allergieschüben die Ursache in der Vulkanasche. „Wir verzeichnen auf unseren Telefonhotlines einen riesigen Ansturm an Fragen zu dem Thema Allergie und Vulkan. Daher haben wir uns kurzfristig entschlossen, einen eigenständigen Gruppenbereich hierzu auf myAllergo.de einzurichten. In der Gruppe ‚Island-Vulkan‘ können Betroffene Ihre Ängste und Symptome schildern und sich auch mit anderen austauschen. Für spezielle Fragen stehen auch Experten bereit“, ergänzt der Leiter des deutschen Allergiker Netzwerkes myAllergo.de, Daniel Schönfelder.
Zur Panikmache bestehe jedoch kein Anlass, so der Biologe. myAllergo.de werde die Auswirkungen genau beobachten. „So können wir in nächster Zeit detaillierter beurteilen, inwieweit eine Gefahr für Allergiker von der Islandasche ausgeht“, sagt Menzdorf. Dabei werden auch die Erkenntnisse der WHO mit einfließen. Eine klare Entwarnung könne aufgrund der geringen Datenlage derzeit jedoch auch nicht geben werden, erklärt der Allergieexperte. Die DAK rät allen Menschen mit Atemwegserkrankungen, wachsam zu sein. „Asthmatiker sollten die aktuellen Hinweise in Radio und Fernsehen verfolgen“, so Pressesprecher Rainer Lange. Dr. Andreas Hellmann vom Bundesverband der Pneumologen pflichtet dem bei: „Dreck in der Atemluft stellt bei chronischen Atemwegserkrankungen immer ein zusätzliches Risiko dar. Gerade jetzt sollten Betroffene ihren Arzt konsultieren und gegebenenfalls die Medikamente anpassen lassen“, rät der Spezialist für Lungen- und Bronchialheilkunde.
Auch Menschen mit Hautallergien können von Auswirkungen der Vulkan-Asche betroffen sein
Doch es gibt auch Experten, die ihren Kollegen widersprechen. So hält der Umweltmediziner Rudolf A. Jörres von der LMU München die Gefahr, dass Asthmatiker in Deutschland aufgrund der Vulkaneruption vermehrt Anfälle bekommen, für eher unwahrscheinlich. „Ich sehe da keine nennenswerte Gesundheitsgefahr durch Vulkanasche“, sagte der Mediziner der Ärzte-Zeitung. Aufgrund der großen Entfernung von der Eruption sei in Deutschland nicht mit akut hohen Belastungen an einatembaren Partikeln zu rechnen, so Jörres. Zwar scheine ein geringfügiger Aschefall bei uns möglich, dieser sei dann aber kaum intensiver als etwa ein Niederschlag von Sandpartikeln, die gelegentlich nach Sandstürmen in der Sahara von Nordwinden nach Europa transportiert werden.
Doch nachdem Mediziner die Gesundheitsgefahr durch Vulkanasche nicht überbewerten wollen, weist Dr. Arne Menzdorf vom Allergieportal myAllergo.de darauf hin, dass immer mehr Menschen auf veränderte Umwelteinflüsse allergisch reagieren. Dies kann besonders dann der Fall sein, wenn es zu Niederschlägen kommt, die die Aschepartikel aus der Luft auswaschen. Besonders die Zahl der Kinder, die darunter leiden, ist in den letzten Jahren stark gestiegen. „Die Island Asche könnte dazu führen, dass der Körper von Allergikern entsprechend reagiert“, so Dr. Menzdorf. Die mikrofeinen Partikel werden durch die Atemwege sehr tief in die Lunge eingeatmet und können hier Reaktionen auslösen. Auch bei Menschen, die unter Kontaktallergien oder Hautreizungen leiden, könnten verstärkt Symptome auftreten.
Dr. Menzdorf rät daher Betroffenen, sich in den nächsten Tagen weniger im Freien aufzuhalten, obwohl das bei dem aktuell schönen Wetter sicher nicht ganz einfach sein wird. „Der aktuelle myAllergo-Pollenflugkalender ist mit den vorhandenen Daten der Islandwolke programmiert, wobei diese Datenlage momentan noch sehr dünn und ungewiss ist. Aber sie verbessert sich von Tag zu Tag. So kann ein Allergiker zumindest abschätzen, wo die Wolke derzeit ist. Eine Gefahr besteht möglicherweise jedoch erst dann, wenn sich die Asche aus der Luft absengt und in niedrigere Luftregionen oder in Bodennähe gelangt“, so der myAllergo-Experte.
Weitere Informationen unter: www.myallergo.de
Über myAllergo:
myAllergo ist das erste virtuelle Netzwerk speziell für Allergiker. Hinter myAllergo steht ein Redaktionsteam, das jeden Tag die wichtigsten und auch unterhaltsamen Nachrichten sammelt, kanalisiert und diese Informationen zielgerichtet dem Allergiker zur Verfügung stellt. Das Allergie-Netzwerk ist auch ein virtuelles Sprechzimmer. Mit nur wenigen Klicks vernetzt es Allergiker mit Medizinern oder ebenfalls an Allergien Erkrankten.
Internet: www.myallergo.de
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