Dass in Mittelmeerländern zwar die UV-Exposition höher, das Auftreten von Melanomen aber niedriger ist als in nördlichen Breiten, veranlasste Wissenschaftler der Universitäts-Hautklinik in Tübingen dazu, dieses Phänomen näher zu untersuchen. Abgesehen von der stärkeren Hautpigmentierung der mediterranen Bevölkerung und unterschiedlichen Lebensgewohnheiten könne dabei auch die Ernährung, gerade der Konsum von Rotwein, bedeutsam sein, berichtet die Deutsche Ärtztezeitung. Verantwortlich dafür halten die Forscher die im Rotwein enthaltenen Polyphenole – Voraussetzung sei allerdings, dass der Rotwein genügend davon enthalte. Für grünen und schwarzen Tee sowie Weintrauben, die ebenfalls reich an diesen Antioxidantien sind, lagen bereits Hinweise vor, dass sie die Entstehung von Hautkrebs sowie die Bildung von Metastasen von Melanomen hemmen, erläutert Professor Matthias Möhrle in seiner Publikation im Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Tatsächlich wurde in den Versuchen eine statistisch nachweisbare Wirkung mancher Weinsorten nachgewiesen. Zunächst scheinen die Ergebnisse jedoch nur einen geringen praktischen Bezug zu haben, da ein Effekt lediglich bei bestimmten Weinen mit hohen Gehalten an Polyphenolen auftrat und außerdem von den Probanden ein halber Liter innerhalb von 20 Minuten konsumiert wurde. Die positiven Effekte dürften dann eher von den negativen Wirkungen eines überhöhten Alkoholkonsums überlagert werden. Sicherer dürfte es sein, die Dauer und Intensität des Sonnenbadens einzuschränken und den Rotwein anschließend aus Freude mit Genuss zu trinken.
aid, Friederike Eversheim
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Quelle pressrelations.de