Gründliche Vorbereitung sorgt für sicheren und festsitzenden Zahnersatz
Zahnersatz sollte den echten Zähnen in nichts nachstehen. Moderne Implantate stellen die komfortabelste Lösung dar, da sie sich an die individuellen Bedürfnisse anpassen und echten Zähnen am nächsten kommen. „Im Vorfeld der Behandlung steht immer eine ausführliche Beratung, bei der wir nicht nur in den Mund schauen“, erklärt Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus. Dabei müssen gewisse anatomische und gesundheitliche Voraussetzungen für das Einsetzen der Implantate bestehen. Aus diesem Grund benötigt der Kiefer im Vorfeld eine gründliche Vorbereitung in mehreren Schritten, die je nach Einzelfall variieren.
Genaue Bestandsaufnahme
Zu den grundlegenden Voraussetzungen für Zahnimplantate gehört ein ausgewachsener Kieferknochen, der normalerweise spätestens ab dem 18. Lebensjahr vorliegt. Auch Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes oder Herz- Kreislauf-Probleme gilt es im Vorfeld zu berücksichtigen. „Vor einer Implantation steht gegebenenfalls die Sanierung aller bleibenden Zähne“, berichtet Dr. Sliwowski. Für die Untersuchung nutzen viele Spezialisten inzwischen digitale Hilfsmittel wie die Digitale Volumen-Tomografie, die sehr strahlungsarm und schonend den Kiefer abbildet. Per Computer entsteht aus den Daten ein exaktes dreidimensionales Bild, das fast millimetergenau die Kiefersituation abbildet und somit eine wichtige Grundlage für die Planung der Behandlung darstellt.
Starker Kiefer durch Knochenaufbau
Beim Setzen von etwa jedem zweiten Implantat steht nicht genügend Knochenmaterial zur Verfügung. „Deshalb müssen die Betroffenen jedoch nicht auf ein Implantat verzichten“, weiß Dr. Sliwowski. Mithilfe der Kieferknochenzüchtung lassen sich Implantate auch in dieser Situation einsetzen. In 90 Prozent aller Fälle kommt dabei patienteneigenes Material infrage, das Implantologen während der Vorbereitung des Implantatlagers gewinnen. Alternativ lassen sich auch eigene, nachgezüchtete Zellen zum Aufbau des Kieferknochens nutzen. Oft reicht eine geringe Menge an Knochenhaut aus der Mundhöhle aus, um daraus neues Zellmaterial zu gewinnen. Dabei findet die Entnahme vollkommen unkompliziert unter Lokalanästhesie statt. Im Speziallabor entsteht aus den Zellen ein sogenannter Knochenchip. Vorteil der Methode: Da lediglich körpereigene Zellen zum Einsatz kommen, besteht gute Verträglichkeit.
Minimalinvasives Einsetzen
Trotz hartnäckiger Gerüchte stellt eine Implantation keine schwerwiegende Operation dar. „Bei dem minimalinvasiven Eingriff entstehen lediglich kleine Schnitte und Wunden, die eine schnelle Heilung ermöglichen“, sagt Dr. Sliwowski. Nach der Öffnung des Zahnfleisches bohrt der Experte den Kanal, in den die künstliche Zahnwurzel schließlich einwächst. Dafür kommen oftmals digitale Navigationshilfen zum Einsatz, die für ein präzises Ergebnis sorgen. In den meisten Fällen dauert die Behandlung lediglich 20 bis 30 Minuten und findet unter lokaler Betäubung statt. Für einen komplett zahnlosen Unterkiefer hat Dr. Sliwowski ein Implantat-System entwickelt, das Patienten mit einem festsitzenden und trotzdem herausnehmbaren Zahnersatz versorgt. Die Behandlung ist deutlich günstiger als herkömmliche Implantate und mit einer einzigen Sitzung abgeschlossen.
Überbrückung mit Hilfsimplantaten
Erst nach dem Einheilen dürfen Brücken, Kronen oder Prothesen das Implantat richtig belasten. Deshalb kommen direkt nach der Implantation Hilfsimplantate zum Einsatz, die den aufgebauten Kiefer während des Einheilungsprozesses bis zur Abheilung der dauerhaften Implantate schützen. Während des Eingriffs setzen die Experten die Hilfsimplantate zusätzlich. Nach ihrem Einsatz lassen sie sich dann vollkommen problemlos entfernen. „Inzwischen gibt es aber auch andere Systeme, die den Einsatz eines Provisoriums überflüssig machen“, weiß Dr. Sliwowski.
Weitere Informationen unter www.zikd.de.
Quelle lifePR