Kölner Geschichte lagert im Zentralen Bergungsort der BRD

März 6, 2009

Die wichtigsten Dokumente der deutschen Geschichte werden zum Schutz vor Verlust und Beschädigung verfilmt. So auch die Archivalien aus dem kürzlich eingestürzten Historischen Archiv der Stadt Köln. Ein Teil der Kölner Geschichte lagert in Form von Mikrofilmen im Zentralen Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland in Oberried bei Freiburg. Über eine Million Aufnahmen von Dokumenten des Historischen Archivs befinden sich in luftdichten Edelstahlbehältern verpackt unter 200 Metern Fels im so genannten Barbarastollen eines ehemaligen Silberbergwerkes.

Die Einlagerung von Archivgut geht auf die „Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten“ vom 14. Mai 1954 zurück. Mehr als 100 Staaten, darunter Deutschland, haben sich verpflichtet, bereits in Friedenszeiten Kultur- und Archivgüter vor der Zerstörung zu bewahren. In der Bundesrepublik Deutschland ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe für die Durchführung der Sicherungsverfilmung nach der Haager Konvention zuständig. Seit 1961 verfilmen 12 Verfilmungsstellen der Länder im Auftrage des Bundes sowie zwei bundeseigene Stellen Archivgut.

Im Gegensatz zu schriftlichen Zeugnissen unserer Kultur und unserer Geschichte, die in mehrfach vorhandenen Druckwerken verbreitet sind, handelt es sich bei Archivgut um nur in einem einzigen Exemplar vorhandene Originale, also um Unikate.

Sicherungsverfilmt wird nur Schriftgut mit besonderer Aussagekraft zur deutschen Geschichte und Kultur. Bund und Ländern haben die Auswahlkriterien gemeinsam festgelegt. Derzeit werden nur Archivalien mit der höchsten Dringlichkeitsstufe verfilmt.

Die im Zentralen Bergungsort eingelagerten Filme sind dank der besonderen Einlagerungstechnik mindestens 500 Jahre haltbar. Die Behälter werden jährlich stichprobenartig überprüft.

In diesem Jahr wird die Haager Konvention 55 Jahre alt.

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
Referat II.6 Information der Bevölkerung, Öffentlichkeitsarbeit, Presse
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Postfach 18 67, 53008 Bonn
Tel.: 0228/5554-3612
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Quelle (Pressrelations)

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