Schwule Bundesligaspieler: Das gut gehütete Geheimnis im Fussball

Okt 20, 2008

Statistisch gesehen gibt es sie auf jeden Fall und auch ansonsten streitet es niemand ab, es gibt schwule Spieler im deutschen Profifussball, doch öffentlich würde niemand Namen nennen, bislang.

Laut Statistiken sollen 10 % der männlichen Bevölkerung homosexuell sein. Geht man von 36 Profiteams in Liga 1 und Liga 2 mit einem Kader von ca. 25 Spielern aus, so tummeln sich ca. 900 Männer im Profigeschäft. Da die Angst davor als Schwuler geoutet zu werden, in den Augen von Forschern, den oder anderen allerdings davon abhält Profifussballer zu werden, kann man davon ausgehen das es weniger als 10 % sind, die eher dem eigenen Geschlecht zugeneigt sind.

Trotzdem ist davon auszugehen, das es wahrscheinlich um die 50 Bundesligaspieler gibt, die schwul sind. Doch offenbar ist die Homophobie in diesem Sport noch so groß, das erstens niemand so richtig darüber sprechen will und zweitens sich schon gar keiner outen oder besser ausgedrückt ans Messer liefern lassen will.

So wäre zum Beispiel abzusehen, das derjenige, der es als erster wagt sich als Schwuler in der einzig wahren Männerdomäne zu outen, ein ganz dickes Fell haben muss. Er würde ersteinmal in den Medien, vor allem im Boulevard, wochenlang als Sensation ausgeschlachtet. Ähnlich dem ersten offiziellen Treffen mit einem Ausserirdischen oder der Entdeckung des Yetis um nur ein paar Vergleiche zu liefern, die ähnlich sensationelle Ausmaße hätten.

Danach würde sofort das kritische Beäugen der Mannschaftskollegen beginnen und ebenso das der Gegenspieler. Viel schlimmer jedoch würden wahrscheinlich die Reaktionen in gegnerischen Stadien sein, der Spott und Häme auf die Mannschaft würde wahrscheinlich auf das Schwulsein des Einzelnen ausgerichtet. Keine schöne Vorstellung für den Vorreiter und ob dann noch andere nachziehen würden bleibt ungewiss.

Tragisches Vorbild ist ein Fussballprofi der Neunziger Jahre in England, dieser wurde nach seinem Outing nie wieder richtig glücklich und beendete schließlich sein Leben in dem er sich erhängte.

Es gibt Bundesligaprofis bei denen sogar Journalisten bekannt ist das sie schwul sind, doch niemand berichtet drüber, weil man nicht schuld sein will, wenn die Karriere durch ein unfreiwilliges Outing des Spielers wohlmöglich einen Knacks bekommt.

Auch ist bekannt das viele ein Scheinleben für die Öffentlichkeit führen um eben nicht entdeckt zu werden, manche engagieren sich hübsche Frauen um sich auf offiziellen Terminen mit ihnen zu zeigen, manche sind sogar verheiratet und haben Kinder und versuchen ihre wahre Neigung komplett zu unterdrücken.

Ob die Zeit jemals reif wird das sich ein Fußballprofi hinstellt und sagt das er schwul ist bleibt ungewiss. Aber vielleicht überschätzt man ja auch nur einfach die möglichen Reaktionen und sie ist es bereits längst.

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Quelle Schlaunews.de

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