Edle Weine mit Vanilleduft und Holznote

Okt 16, 2008

Barrique oder Holzchips?

Es ist in, Weine mit Holzfassnote zu trinken. Angenehm sind Aromen nach Vanille, Kaffee und Karamell. Barrique lautet hier das Motto! Ist es aber wirklich Barrique oder sind es Eichenholzchips, die dem Wein ihr Aroma geben? Was sagt der Gesetzgeber? „Seit Herbst 2006 ist in der EU die Zugabe von Eichenchips einheitlich geregelt – bei Prädikatsweinen in Deutschland jedoch nicht erlaubt.“, antwortet Dr. Jürgen Sigler, vom Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg.
Und was ist nun der Unterschied zwischen Barrique und den Eichenholzchips? Das Barriquefass hat eine Größe von ca. 225 – 230 Liter und ist meistens aus Eichenholz. In der Regel werden Barriques bei der Herstellung mit Feuer ausgebrannt. Der Winzer spricht von toasten. Dem Wein verleiht es zusätzliche Aromen, die an Kaffee oder Toastbrot erinnern. Allerdings können diese Fässer nur drei bis vier Mal zum Ausbau von Weinen verwendet werden. Denn danach sind sie ausgelaugt und geben keine Aromastoffe mehr ab. Aber ein Eichenfass ist sehr teuer, es kostet ungefähr 700 – 800 Euro. Holzchips aus Eiche dagegen kosten, um den gleichen Effekt wie ein Fass zu erzielen, gerade einmal zwischen 7 – 20 Euro. Diese Schnipsel in Größe eines 10 Cent-Stückes bis hin zur Sägespänegröße können je nach gewünschtem Ton variiert werden, in Menge und in Feinheit. Ein weiterer Unterschied ist, dass beim Barrique durch etwas natürlichen Hohlraum oben im Inneren des Fasses sowie der Porosität des Eichenholzes der Wein dezent belüftet wird. Dadurch erhält der Wein geringe Mengen von Sauerstoff und reift so schöner als im Tank. Bei Verwendung der Chips im Stahltank entfällt die wichtige Aufnahme von kleinen Mengen Sauerstoff. Ein verwöhnter Gaumen merkt dies. Durch den Chipeinsatz, auch wenn der Ausgangswein recht ansehnlich war, kann man einfach nicht die schöne Reife eines hochwertigen Weines wie durch eine lange Barrique-Lagerung erhalten. Auf jeden Fall darf ein Wein, wenn auf dem Etikett „Barrique“ oder „Holzfass ausgebaut“ steht, keinen Chip gesehen haben.
Zum Glück halten auch gute Winzer bei edlen Tropfen nach wie vor zum echten Barrique-Ausbau. In Baden haben wir viele sehr schöne Tropfen probiert: Ein großer Burgunder mit edler Reife und Schmelz, das ist der 2003 Wasenweiler Kreuzhalde Spätburgunder trocken, im Barrique gereift, von der Winzergenossenschaft Wasenweiler. Dezentes Barrique und eine typenspezifische Herausarbeitung der Rebsorten sind das Motto. Überwiegend aus Kleinterrassen bestehen die erstklassigen Lagen Kreuzhalde und Lotberg. Oft mit nur zwei oder drei Stockreihen „kleben“ sie am Südrand des Kaiserstuhls. Ein edler Burgunder, sehr weich und samtig im Finish, so ist der 2005 Ehrenstetter Ölberg Spätburgunder Rotwein Spätlese trocken vom Weinkeller Ehrenkirchen. Die Lage Ehrenstetter Ölberg im Schutz des Hochschwarzwalds ist eine badische Spitzenlage und steht sogar teilweise unter Naturschutz. 14 Monate im Barrique verbringt der 2006 Laufener Altenberg Nebbiolo trocken der Winzergenossenschaft Laufen bevor er schonend abgefüllt wird. Viel Reifungspotential hat dieser sehr trockene, gehaltvolle und feinherbe Rotwein. Nebbiolo stammt ursprünglich aus dem Piemont, Italien, und liefert schon von Natur aus tanninreiche und ausdrucksstarke Weine, die lange reifen können. Eingebunden in einen Früchtekorb aus Bananen- und tropischen Zitrusaromen probiert sich der 2004 Auggener Schäf Chardonnay Trockenbeerenauslese Barrique der Winzergenossenschaft Auggen. „Die Trauben wurden bei der Weinlese 2004 nach einer Föhnwetterlage geerntet. Diese hat den Zuckergehalt um ein Vielfaches ansteigen lassen. Und ein Teil des Weines wurde dann direkt im Barrique vergoren.“, unterstreicht Geschäftsführer Thomas Basler.

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Quelle (lifePR)

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