Produktionskosten von Kultursubstraten steigen zweistellig
Torf, der wesentliche Ausgangsstoff für die Herstellung von Kultursubstraten, bleibt ein knapper und sich weiter verteuernder Rohstoff. In Kanada, deren Gewinnungsbetriebe den nordamerikanischen Markt mit Kultursubstraten versorgen, fiel die Ernte im Jahr 2008 weitgehend ins Wasser. So teilt der kanadische Verband in einer aktuellen Pressemitteilung mit, dass in der Saison 2008 weniger als die Hälfte der Menge, die in normalen Jahren geerntet wird, gewonnen werden konnte. Der Bedarf an Kultursubstraten in den USA wird nicht gedeckt werden können. Kanadische Hersteller, aber auch Produzenten aus anderen Ländern mit geringen Torf- Erntemengen kaufen derzeit in Lettland und Litauen freie Mengen zu. In Anbetracht einer nur mäßigen Ernte von etwa 60-70% der sonst üblichen Torfmenge im Baltikum führen diese Aktivitäten zu einer weiteren, deutlichen Verknappung des Rohstoffes Torf. Fachleute schätzen die Fehlmenge am Markt auf 6 Mio. m³.
In der Konsequenz steigen die Preise für baltischen Fräs- und Sodentorf weiter, zumal auch Estland die geplanten Erntemengen bei weitem nicht erreicht hat. Einige Betrieb sind bereits ausverkauft und werden die Betriebe bis zum Beginn der neuen Saison schließen. Hinzu kommt, dass Finnland, ein Land, das Torf in großen Mengen für die Erzeugung elektrischer Energie einsetzt, nach einer besonders schlechten Ernte 2008 nun im Baltikum Mengen aufkauft, die für gartenbauliche Erden fehlen. Die Substratwirtschaft muss somit in diesem Jahr prozentuale Preiserhöhungen für Torfrohstoffe aus dem Baltikum hinnehmen, die sich im zweistelligen Bereich bewegen.
Auch die Indikatoren für die Preisentwicklung bei den für Substrate wichtigen NPK-Düngern und Depotdüngern zeigen weiter nach oben. Energieträchtige Zuschlagstoffe wie Tongranulate und Perlite werden sich ebenfalls deutlich verteuern, da in den Herstellverfahren hohe Energiemengen zum Einsatz kommen. Bei den Frachten, die in der Gesamtkalkulation einen erheblichen Anteil ausmachen, ist schon allein wegen der erwarteten Erhöhung der Maut ebenfalls von weiteren Steigerungen auszugehen. Hinzu kommen die bereits gegenüber Vorjahr um 30 % gestiegenen und sicher noch weiterhin steigenden Dieselpreise, die sowohl die Frachten aber auch die Torfernte verteuern.
Auf der Basis dieser Unwägbarkeiten sehen sich die Hersteller Kultursubstraten derzeit nicht in der Lage Ganzjahrespreise abzugeben. Die neuen Preislisten haben in vielen Fällen maximal eine Gültigkeit von einem Quartal. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten, aber sicher ist, dass Erwerbsgärtner im In- und Ausland zukünftig deutlich mehr für Kultursubstrate und Erden für den Endverkauf zahlen werden müssen.
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Quelle (lifePR)