Vor 16 Jahren setzte Helmut Bührle den Grundstein für seine Vision: Premium-Cigarren für Connaisseure wollte er schaffen, dazu Accessoires in Form und Funktion von außergewöhnlicher Qualität. Das ist ihm gelungen und noch mehr: Firmensitz Schloss Hochdorf im schwäbischen Hochdorf ist zum Symbol für Genuss geworden, zum „Maison des Connaisseures“.
Schloss Hochdorf im schwäbischen Hochdorf nahe Stuttgart . Rosen und Oleander blühen im Hof. Schon auf der Schlosstreppe begrüßt Helmut Bührle seine Gäste aus aller Welt, Freunde des guten Geschmacks, Genießer, Connaisseure eben. „Es war mir wichtig, die alten Steinplatten hier im Flur zu erhalten, und das geschnitzte Treppengeländer!“, schwärmt er auf dem Weg ins Innere des alten Jagdschlosses, dem „Maison des Connaisseurs“, wie er es liebevoll nennt. „Ich liebe Holz und Stein. Als ich vor 30 Jahren das Tabakgeschäft meiner Mutter in der Calwer Passage in Stuttgart gestaltet habe, habe ich einen Sandsteinklotz aus Maulbronn besorgt, und ihn so arrangiert, dass er quasi durchs Schaufenster ‚wächst‘; eine Hälfte innen, die andere außen.“
Helmut Bührle ist der Mann hinter „Laura Chavin Cigars“ und einer der anspruchvollsten Charaktere im internationalen Zigarrenbusiness. Schloss Hochdorf ist Firmensitz und Wohnort zugleich. Aber auch schon Bührles Mutter, Sophie Chavin, war in der Zigarrenwelt bekannt. Sie war Mitglied im Verband der „Principal Pipe Dealers“, der Verband der Tabakhändler, den Alfred Dunhill gegründet hatte. Und schon in den 50er Jahren brachte sie die besten Rohtabake aus Java, Sumatra, Kuba nach Deutschland. „Sie flog in Propellermaschinen rund um die Welt, rauchte ständig Zigarre, setzte sich nie in ein ‚Nichtrauchertaxi'“, erzählt der Sohn. „Rauchen war für sie Symbol für Freiheit, freies Denken, Unabhängigkeit, Stärke. Und manchmal provozierte das auch. Ich erinnere mich an eine Situation in einem Luxushotel in Hamburg. Ich war acht. Wir saßen in der Lobby, meine Mutter zündete eine Zigarre an, der Maitre d’hotel lamentierte, meine Mutter ignorierte die Bemerkung, nahm mich an die an Hand und sagte lautstark: ‚Wir gehen, Helmut! Man wird uns hier nie verstehen!“ Und keiner der Bührles habe je „mechanisch“ gedacht, fügt er noch hinzu.
Die Treppe hinauf, in den ersten Stock, in der Mitte des Salons steht ein großer Tisch. Man schaut in den Schlosspark. Ein Kachelofen, an den Wänden die Ahnengalerie der Freiherren von Tessin, die hatten Schloss Hochdorf vor über dreihundert Jahren gebaut. Unter den Ölgemälden stehen ein paar der schönsten Humidore, die Bührle entworfen hat, darin die besten Laura Chavin Cigars. Aber der Reihe nach: Geboren wurde Helmut Bührle in Stuttgart, oft war die Familie im Wochenendhaus in der Schweiz, und gerne hätte man den Sohn hinterm Tresen im eigenen Tabakgeschäft gesehen, „aber dazu war ich zu ungebändigt, hatte zu viel Energie und Fantasie. “ Marketing und Design hat er schließlich studiert. „Ich bin nach Paris gereist, um die besten Designer der Welt zu treffen, ich wollte alles auf einmal.“ Er entwarf für Luxusmarken wie Hermès, Ferré, Enrico Coveri, Byblos. Dann lernt er die Mutter seiner Tochter kennen. 1988 wird Laura Chavin Bührle geboren. „Na ja, und mit der Geburt meiner Tochter wurde mir auch die Familientradition plötzlich immer wichtiger.“
1992 begann Helmut Bührle die alten Kontakte der Mutter aufzunehmen, vielleicht auch um etwas Großes für die eigene Tochter aufzubauen. „Nur fünf Familien beherrschen die wirklich qualitativ hochwertige Tabakproduktion,“ sagt er. Als einer der Erfahrensten zählt auch Siegfried Maruschke dazu. Er ist Inhaber der Tabak-Fabrica Jose Mendez, einem der großen Tabakproduzenten der Welt, und ist seit Jahrzehnten freundschaftlich mit der Bührle Familie verbunden. Ihm und Jose Seijas, dem Chef der Tabacalera de Garcia, beide in der Dominikanischen Republik, präsentierte Helmut Bührle das Konzept für die eigene Firma. Firma und Marke gab er den Namen der Tochter. Im gleichen Jahr wählte Bührle auch Schloss Hochdorf als Firmensitz. „Ja, und dann ging es los; Siegfried, José und ich haben uns auf die Suche nach den besten Rohtabaken gemacht, überall, wir probierten immer wieder neue Mischungen aus, rauchten, verwarfen und testeten aufs Neue.“ Jose Seijas richtete eine separate Manufaktur innerhalb der Manufaktur ein. 1994 wurde die erste Ernte gekauft, 1998 kam die erste „Laura Chavin“ auf den Markt; die Einlagemischung aus mindestens 4 Jahre lang abgelagertem dominikanischem Olor und Piloto-Cubano Tabaken, das Umblatt aus dem San Andrès-Tal in Mexiko mit einem Connecticut Shade Deckblatt.
Die Tür geht auf, ein Windzug, die Fenster klappern, eine Mitarbeiterin bringt Champagner und Zigarren. Helmut Bührle nimmt eine „Concours des meilleurs connaisseurs“ in die Hand, schneidet die Spitze ab, ganz klassisch, mit der Schere. „‚Braunes Gold‘ hat meine Mutter immer gesagt.“ Er zündete die Zigarre mit dem Streichholz an; „langsam drehen, ohne zu ziehen.“ „Wissen Sie, es gab Leute, die gesagt haben, ich sei verrückt, einer Zigarre den Namen einer Frau zu geben – ach, aber genau das hat mich ja auch bestärkt; manchmal macht es mir Spaß, so ein bisschen zu provozieren – heute sind wir eine der innovativsten Zigarrenmarken auf dem Markt.“ „Stopp, nicht zu lange ziehen!“, mahnt er dann; „schon ein kurzer Zug bringt tausend Aromen; die Sonne, die Mineralien im Boden – das ist, wie bei einem guten Wein; nur wenn man der Zigarre die volle Aufmerksamkeit schenkt, gibt sie die einem zurück.“
Siebzehn verschiedene Sorten Laura Chavin Cigares gibt es mittlerweile. Im Jahr 2000 entstand die Linie „Concours des meilleurs connaisseurs“ mit einem zweiten Blatt unter dem Deckblatt und besonders lang gereiften Tabaken. 2001 folgte „Pur Sang“ in deren Tabakmischung u. a. die „La Corona-Blätter“ verwendet werden. „Diese obersten und ganz besonders aromatischen vier Blätter der Tabakpflanze können erst geerntet werden, wenn sie von der Sonne getrocknet fast pechschwarz sind. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich längst kein anderes Blatt mehr am Stamm der Pflanze“, erklärt er. „Ja, und dann wollte ich wirklich etwas ganz Besonderes schaffen.“ Da kam dann wieder das Schwäbische durch, die Mutter; der Spleen halt. „Jeden Tag geht so viel an Kultur verloren. Ich wollte zurück zum Ursprung, Tabak der höchsten Güteklasse aus Samen, die es heute kaum noch gibt, von der Qualität von vor dreißig Jahren.“ Mit diesem Anspruch entstand im Jahr 2005 die „Terre de Mythe“ – Zigarrenlinie. „Es darf doch nicht alles nur ums schnelle Geld drehen, sondern um Genuss und Qualität – um Lebensqualität. Und dafür nehme ich selbst größte Anstrengungen in Kauf.“ , betont Bührle.
„Ja, und während all dieser Arbeit, während wir diese Traditionen wieder zum Leben erweckten, wurde es mir immer wichtiger, mehr als nur eine der besten Zigarre zu kreieren; ich wollte ein Gesamtkonzept schaffen, ein Rundum-Erlebniss für alle Aficionados“, sagt er. „Jede dieser Zigarren wird mit den Jahren noch besser; plötzlich wurde mir klar, dass ich für hochwertige Zigarren auch einen hervorragenden Aufbewahrungsort brauchte. Ich fing an, Skizzen zu machen, ich entwarf, verwarf.“ Am Ende entstanden zwei Weltneuheiten: der Taschenhumidor „Maison des Cigares“ und der Laura Chavin HUMID’OR.
Und auch während der Entwicklung seiner ganz besonderen „Zigarren-Aufbewahrungsorte“ machte sich Helmut Bührle auf die Suche nach Gleichgesinnten, diesmal nach Handwerkern mit dem ähnlichen Spleen. „Wir machten uns europaweit auf die Suche, doch erst hier, vor der Haustür, direkt in Schwaben, habe ich einen Feinmechaniker und einen Feintäschner gefunden, die noch vom alten Schlag sind“, schwärmt er. 2000 entstand das „Maison des Cigares“, Bührles handgefertigter Taschenhumidor, 2003 kam der erste Zimmer-Humidor, der Laura Chavin HUMID’OR, dazu. „Vorsicht, jetzt wird es etwas technisch, warnt er und erklärt: „Die Taschenhumidore sind aus dreißig Einzelteilen aus Edelstahl zusammengesetzt und mit feinstem Kalbsleder überzogen. Innen befindet sich ein regulierbarer Befeuchtungstank mit einem High-Tech-Schwamm, der die optimale Feuchtemenge abgibt. Unsere HUMID’ORs werden in traditionsreicher Manufakturfertigung produziert. Dieses bedeutet, dass die Verarbeitung von massiver Spanischer Zeder sowie aufwendige Lack- und Poliervorgänge in Handarbeit getätigt werden und wir jeden Kundenwunsch individuell umsetzen können. So traditionsreich die Bauweise des HUMID’OR ist, so innovativ ist die integrierte Befeuchtungstechnik. Mittels Temperatur- und Feuchtesensoren sorgt sie dafür, dass der Feuchtegehalt in den Cigarren – unabhängig der Temperatur – einen konstanten Wert beibehält. Die Befeuchtungs-Steuerung kontrolliert und reguliert sich selbst; nur das Wasserreservoir muss manuell aufgefüllt werden, doch auch darauf weist die Steuerung rechtzeitig akustisch und visuell hin.“ Die optimale Zigarrenlagerung, selbst über Jahre hinweg, ist im HUMID’OR somit ohne großen Aufwand gewährleistet.
„Wir haben lange entwickelt und getestet, bis alles unseren Ansprüchen genügte.“ Neben dem besten Schreinermeistern haben bei der Entwicklung natürlich auch die innovativsten Klimatechniker und Elektroniker mitgearbeitet. Bührle drückt auf den Öffnungsmechanismus des HUMI’DORs; langsam, ganz langsam senkt sich die Frontscheibe. Er lächelt, strahlt: „Eine Öldruckfeder- Automatik vermittelt den Eindruck eines „Sesam-öffne-dich“ – ach, das ist das, was ich mit Perfektion meine!“ Die Zigarren sind zu Ende geraucht. Draußen wird es schon dunkel. „Jetzt aber noch in den Keller, unser Fort Knox.“ Wieder ins Erdgeschoss, durch den langen Flur, draußen auf dem Hof links um die Ecke, Schlösser werden entriegelt, die ausgetretene Steintreppe hinunter. Und dann steht man im Allerheiligsten von Schloss Hochdorf, dem Zigarrenlager; Kiste über Kiste stapeln sich auf eleganten Holzgestellen, darüber die Gewölbedecke „Der Keller hat das perfekte Klima, nichts ist künstlich oder mit Chemie behandelt.“ Die großen Sandsteinplatten auf dem Boden – ja wieder Steine! – die hat er persönlich aus dem berühmten Solnhofer Steinbruch geholt, aus dem schon die Originalsteine für den Keller kamen. „Noch vor ein paar Jahren habe ich jede Zigarrenkiste hier im Keller genau gekannt; heute sind es einfach zu viele“, sagt Helmut Bührle. „Es ist schon unglaublich, was wir in so kurzer Zeit alles erreicht haben!“ Sophie Chavin, die Mutter, ja die wäre stolz, und Laura Chavin, die Tochter, wird vielleicht eines Tages die Familientradition in dritter Generation fortsetzen.
Ansprechpartner:
Herr Lou Chantal Ruda
LAURA CHAVIN CIGARS
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Quelle (lifePR)