… das Alibi gibt es bei Ebay!
Dass es auf der Internetplattform „Ebay“ von Briefmarken über Bücher, Dessous, Fahrräder bis hin zu Autos und Hochseejachten so ziemlich alles gibt, was Herzen höher schlagen lässt, ist längst kein Geheimnis mehr.
Doch was tun, wenn man schließlich den ersehnten Gegenstand sein Eigen nennen darf – aber keine Zeit hat, dem selben die angemessene Beachtung zu schenken?
Ob eine langweilige Vorstandssitzung, ein ödes Geschäftsessen oder eine bevorstehende Prüfung die wohl unweigerlich in den Ordner „das war leider nichts“ geschoben werden muss, da die Prüfungsvorbereitung in den kühlenden Fluten des Badesees versunken sind …
Für diese und noch viel mehr – scheinbar aussichtslose Fälle – gibt es nun professionelle Abhilfe.
Unter der Artikelnummer 110234876928 versteckt sich „Perfektes Fehlen I.“ – das Angebot für den perfekten Schwindel.
Mit fingierten Telefonanrufen, Hotelrechnungen, Einladungen, Tickets, etc. verspricht „strixlucatos“ das perfekte Alibi für den gewünschten Zweck.
Hinter diesem Angebot steckt der 36jährige Österreich-Deutsche Christoph Keckeis. Keckeis ist Geschäftsführer eines kleinen Internetverlags mit Sitz in der österreichischen 4039-Seelen-Gemeinde Koblach und bietet von dort aus neben Büchern, Zeitschriften und Lehrmaterialien auch Theater an.
Die Idee zu dieser besonderen Serviceleistung entstand anlässlich einer Zugfahrt von München nach Rostock eher zufällig. Ein Mitreisender wurde per Handy-Voicebox von seiner Frau darüber informiert, dass Sie genau wisse, dass dieser sich nicht – wie vorgegeben – auf einer Besprechung in Österreich befinde, da sonst das Telefon keinen Empfang haben könnte.
Dieser unangenehme Vorfall wurde gelöst, in dem die aufgebrachte Frau angerufen und ihr dabei mitgeteilt wurde, dass man dieses Telefon auf dem Bahnhof in Innsbruck gefunden habe – und nun nicht wisse, wem es gehört und so – ohnehin auf dem Weg nach Deutschland versucht durch anrufen der Telefonnummern im Telefonbuch herauszufinden, wer der Besitzer des Handys ist – um das gute Stück wieder zurück geben zu können.
Die Frau war beruhigt, der „erste Auftraggeber“ begeistert – eine neue Geschäftsidee geboren.
In den meisten Fällen ist es jedoch längst nicht mit einem einfachen Telefongespräch getan. Oft sind aufwändige logistische Meisterleistungen erforderlich – manchmal hilft auch der Faktor „Zufall“ mit.
Über Details der Alibiverschaffung und Tricks wie man auch die hartnäckigsten Zweifler überzeugt lässt sich Keckeis genau so wenig aus, wie über seine Kunden. Diskrektion ist das A & O in dieser Geschäftsbeziehung. Da man für ein optimales Alibi zum Teil sehr persönliche Dinge über den Auftraggeber erfahren muss, ist Schweigen darüber an erster Stelle angeführt wie potentielle Mitarbeiter auch bereits im Bewerbungsgespräch erfahren.
Insgesamt beschäftigt Keckeis etwa 25 Personen in Österreich, Deutschland und im europäischen und außereuropäischen Raum die je nach Auftragslage und –Notwendigkeit zum Einsatz kommen. Manchmal werden komplexe Abläufe inszeniert die großen Aufwand erfordern – teilweise reicht aber auch eine einzige Ansichtskarte, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit aufgegeben …
Die Kosten für ein „perfektes Alibi“ betragen im Schnitt 750,00 Euro; Ausreißer sind in speziellen Fällen möglich – so ließ sich eine Geschäftsfrau aus Liechtenstein ein sattelfestes Alibi für zwei Wochen mehr als 6.400,00 Euro kosten. Die damit „verdeckte“ Reise nach Athen inklusive Hotelaufenthalt war günstiger …
Geschäftsinhaber, Mag. Christoph Keckeis, hat diese Marktlücke vor vier Jahren entdeckt. Moralische Bedenken hinsichtlich vorgetäuschter Alibis hat er keine. „Die Menschen die ein solches Angebot annehmen, müssen selber entscheiden, inwieweit sie diese Schwindelei vertreten können.“
Kein Pardon kennt er jedoch bei Anfragen dubioser Art. Aufträge bei denen auch nur ansatzweise erkennbar ist, dass damit eine Straftat vertuscht werden soll, werden ohne weiteren Kommentar abgelehnt. Im gegebenen Fall wird unmittelbar Anzeige erstattet. In den vier Jahren in denen dieses Angebot bereits offeriert wird, gab es jedoch, so Keckeis, lediglich einen einzigen Fall in dem es zu einer derartigen Situation gekommen ist.
Um das Alibi im Alibi verhindern zu können – also um die Sicherheit zu haben, dass der Auftraggeber während der „Auszeit“ die gedeckt wird, keine Illegalität durchführt ist der tatsächliche Aufenthalt von Seiten des Klienten nachzuweisen. Kontrollanrufe diesbezüglich behält man sich vor.
Die Erfolgsquote liegt im Übrigen bei nahezu 100%. Ab und an sind „Nacharbeiten“ nötig – aber es gab in den gesamten vier Jahren seit dieser Service angeboten wird, keine einzige Beschwerde.
„Perfektes Fehlen“ gibt es auch als Geschenkpackung … man sollte jedoch bei der Auswahl des Empfängers vorsichtig sein. Ein gebuchtes Wochenend-Alibi landete vorletztes Jahr unter dem Christbaum und wurde im darauffolgenden Sommer eingelöst. Allerdings anders als es sich das „Christkind“ gedacht hat. Der Schwindel flog dieses mal auf. Aber nicht weil das Alibi schlecht war, sondern weil der Beschenkte sein schlechtes Gewissen schlussendlich doch erleichtert hat. Die Beziehung wurde gelöst …
Werbung, Website und ähnliches gab es es für dieses Angebot bisher nicht. Der Erfolg gibt Keckeis nicht nur recht, er trägt auch dazu bei, dass dieser Service per Mundpropaganda bekannt gemacht wird und für exzellente Auftragslage sorgt.
Ein Besuch der Firmenseite www.kauzis.de erweckt zunächst nicht den Eindruck von Professionalität; dies ist jedoch damit begründet, dass einerseits der Bereich des „Perfekten Alibis“ nur bedingt in das allgemeine Angebot des Verlags passt und andererseits gerade an der Erstellung einer aktualisierten Seite gearbeitet wird welche Mitte April online gehen wird. Dort sollen erstmals weitere Informationen zu diesem Service zu finden sein. Bookmarken lohnt sich auf jeden Fall – wer weiß, wann man selber in eine solche Situation kommt.
Die nun laufende, erstmalige Auktion bei Ebay entstand aus einer firmeninternen Laune heraus. Wenn´s den Leuten gefällt, gibt es vielleicht noch öfters das „Perfekte Fehlen“ per Mausklick, so Keckeis mit einem Blick auf den Timer … noch 10 Minuten, dann ist ein „wichtiger“ Anruf zu erledigen …
Wer gleich zuschlagen möchte findet die Auktion auch hier:
cgi.ebay.de/Perfektes-Fehlen-I_W0QQitemZ110234876928QQihZ…
KAUZIS
Rebengässele 12
A-6842 Koblach
E: info@kauzis; oewpv@hotmail.com
KAUZIS ist eine im Jahre 2001 gegründete kleine Firma mit Sitz im österreichischen Rheintal und bietet neben Schriften, Broschüren, Büchern und Spielen aus dem theater- und umweltpädagogischen Bereich die Gestaltung von Unterricht, Seminaren und Workshops an. Weiters betreibt KAUZIS einen kleinen Verlag in dem sowohl eigene Werke, als auch Texte von Fremdautoren veröffentlicht werden.
Quelle (openPR)