Die heutige Arbeitswelt fordert von uns, flexibel zu reagieren, mobil zu sein und in wechselnden Schichten zu arbeiten. Kaum jemand kann sich seine Arbeitszeiten selbst aussuchen. Rund 18 Millionen Menschen in Deutschland arbeiten in Schichtsystemen. Trauriger Rekord: viele Schichtarbeiter leiden an gesundheitsgefährdenden Schlafstörungen. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) Niedersachsen, leidet mittlerweile jeder Vierte an gestörter Nachtruhe. Von den Männern klagen 47 Prozent an Schlafproblemen, bei den Frauen sind es sogar 63 Prozent. Schlafstörungen gehen oft mit Depressionen oder Bluthochdruck einher.
„Schlafen ist eine extrem komplizierte Leistung des Gehirns“ erklärt Ulrike Mickelat, Sprecherin der TK in Hannover. „Es ist fast ein Wunder, dass es in den meisten Fällen klappt“. Schichtarbeiter leiden an permanenten Schlafentzug, ihr Schlafzyklus ist gegenüber Menschen, die tagsüber arbeiten, um zwei bis vier Stunden verkürzt. Die Dauermüdigkeit wirkt sich negativ auf die körperliche und geistige Fitness, Motorik und Stimmung aus. Spätestens mit 50 Jahren ist Schichtarbeit gesundheitsgefährdend, da die Schichtarbeiter ständig gegen ihren biologischen Rhythmus leben.
„Es gibt spezielle Tricks, mit denen sich der Organismus auf die unregelmäßigen Schlafzeiten einstellen kann“, so Mickelat.
Wählen Sie für das Schlafzimmer den ruhigsten Raum der Wohnung. Die Raumtemperatur sollte niedrig und der Raum dunkel sein. Auch Ohrstöpsel helfen. Tür- und Telefonklingel abstellen. Im Bett sind Fernsehen, Essen und Arbeiten tabu. Regelmäßige Rituale vor dem Schlafengehen sind hilfreich, zum Beispiel entspannende Musik hören.
Nach der letzten Nachtschicht sollte man versuchen, so schnell wie möglich in den normalen Rhythmus zu gelangen (kurzer Tagschlaf). Die Hauptschlafphase sollte nicht kürzer als vier Stunden sein. Schichtarbeiter sollten immer – auch an arbeitsfreien Tagen – zu festen Zeiten schlafen gehen. Insgesamt sind sieben Stunden Schlaf wichtig für Gesundheit, Wohlbefinden und Fitness.
Vor dem Schlafengehen auf Kaffee, koffeinhaltige Getränke und üppiges Schlemmen verzichten, da sie den Schlaf rauben. Alkohol und Schlafmittel als Einschlafhelfer vermeiden. Autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder ein kurzer Spaziergang vor dem Schlafengehen sind wesentlich besser und machen nicht abhängig. Als beruhigender Schlaftrunk hat sich heiße Milch mit Honig oder Kakao bewährt. In der Milch steckt Tryptophan, das zur Bildung des beruhigend wirkenden Neurotransmitters Serotonin beiträgt und eine gute schlaffördernde Wirkung hat.
Sport und regelmäßige Bewegung ist als Ausgleich zum Schichtdienst wichtig. Günstige Sportarten sind Radfahren Joggen und Walken.
Hilfreich ist es, eine positive Sichtweise zur Schichtarbeit zu entwickeln. Wer sich bewusst für diese Form von Arbeit entscheidet, hat weniger Probleme mit der Gesundheit. Wer hingegen große innere Widerstände gegen die Schichtarbeit aufbaut, dem fällt sie schwer – und den belastet sie auch mehr.
Interessierte können im Internet unter www.tk-online.de kostenlos die Broschüre „Gesund bleiben mit Schichtarbeit“ herunterladen.
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Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass es wirklich nicht leicht ist einen halbwegs normalen Tagesrhythmus im Schichtdienst, womöglich noch mit Wechselschicht, zu erlangen. Meine Empfehlung hier ist wie oben beschrieben Sport zu machen.
Peter