„ZEIT“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und Erfolgsautor Axel Hacke über die Printmedien im digitalen Zeitalter
München – Rund 200 Besucher empfing die Bayerische Akademie für Werbung und Marketing (BAW) kürzlich zum Expertenpodium mit dem Thema „Keine Zeit für Zeitung? Zum Wandel der Bedürfnisse von Mediennutzern“. Quintessenz der 90-minütigen Diskussionsrunde mit Moderator Thomas Aigner (AignerMedia GmbH) war: Das Internet kann die Zeitungen nicht verdrängen.
Trotz oder gerade wegen der stark zunehmenden Bedeutung der so genannten neuen Medien haben Printprojekte Zukunft. „Wenn alles gut läuft“, verrät Giovanni di Lorenzo, „werden wir uns bei der ZEIT im nächsten Jahr vergrößern – wir wollen etwas Neues machen. Aber erst kommt die Marktforschung.“ Die Nachfrage nach Printerzeugnissen ist vor allem durch die Resonanz der Leser messbar, was auch Autor und Kolumnist Axel Hacke spürt: „Viele meiner Texte sind auf Grundlage von Leserzuschriften entstanden.“
Was also steckt hinter dem Gerücht, das Internet werde die Printmedien ablösen? „Viele Fehler, die wir machen, schieben wir dem Internet in die Schuhe, obwohl sie hausgemacht sind. Auch begann die Konkurrenz für die Printmedien schon mit der Einführung des Privatfernsehens“, so di Lorenzo. „Wir machen die Printmedien selbst schlecht, obwohl viele Zeitschriften und Zeitungen in den vergangenen Jahren das beste Ergebnis ihrer Geschichte verzeichneten.“ Die zwischenzeitlich schon totgesagte „ZEIT“ zum Beispiel habe 22 Quartale in Folge an Auflage gewonnen. „Natürlich ändert das Internet das Medienverhalten. Darauf haben wir uns einzustellen.“ Für Axel Hacke ist es nicht entscheidend, jedem Trend zu folgen: „Ich habe kein Interesse daran, z. B. einen Video-Blog zu gestalten. Das empfände ich als zu egozentrisch“.
Mit der Informationsbreite des Internets können Printmedien nicht mithalten. Um die Gunst der Leser zu gewinnen, müssen sie daher mit Qualität trumpfen – Themen wie Fußball, Mode oder Sex kommen bei der „ZEIT“ nicht vor. „Das funktioniert einfach nicht, die Leser haben nämlich ein sehr feines Gespür dafür, welche Medien das besser können“ so Giovanni di Lorenzo. Eine Zeitung darf kein Warenhaus sein.
Beim Tag der offenen Tür der „ZEIT“-Redaktion wurde Giovanni di Lorenzo eindrucksvoll vor Augen geführt, dass qualitätvolle Printmedien noch immer eine große Fangemeinde besitzen: Das Gebäude musste aufgrund des großen Ansturms zeitweise abgesperrt werden. „Wir hatten nicht damit gerechnet, dass ein leeres Redaktionsbüro solch ein Interesse hervorrufen würde“, so di Lorenzo. Was Axel Hacke angeht, so hätte di Lorenzo ihn gerne im Team der „ZEIT“-Redaktion und gibt zu, dass er neidvoll nach München blickt.
Julia Jerg
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Die Bayerische Akademie für Werbung und Marketing (BAW) gilt als führendes Ausbildungsinstitut für Berufe in Marketing, Kommunikation, PR, Sales und Medien. Sie gilt als Kaderschmiede und bietet acht verschiedene Studiengänge an.
Der Bezug zur Praxis steht dabei an erster Stelle und so liest sich die Liste der Dozenten wie ein Who-is-who der deutschen Medien- und Marketingszene. Gute BAW Absolventen sind heute aufgrund ihrer zielorientierten und praxisnahen Ausbildung in der Wirtschaft ausgesprochen begehrt.
Die Bayerische Akademie für Werbung und Marketing hat mit ihren Instituten in München und Nürnberg zwei Standorte. Gegründet im Jahr 1949 haben bis heute rund 25.000 Studenten einen BAW Abschluss erworben. Derzeit sind etwa 600 Studenten an der BAW eingeschrieben.
Quelle (openPR)