Trotz internationaler Warnungen vor einer Eskalation der Lage in Burma ist das Militär heute bei Razzien in mehreren Klöstern gegen buddhistische Mönche vorgegangen. Dabei wurden Augenzeugen zufolge allein in Rangun etwa 200 von ihnen festgenommen. Mit den Maßnahmen versucht die Militärjunta, die seit rund einer Woche anhaltenden friedlichen Demonstrationen gegen ihr Regime einzudämmen, die die Mönche anführen.
Sicherheitskräfte errichteten Barrikaden
In den Straßen von Rangun, der größten Stadt Burmas, war es heute zum Ende der nächtlichen Ausgangssperre relativ ruhig, wie Augenzeugen berichteten. Die Sicherheitskräfte hätten an strategisch wichtigen Orten in wie der Shwedagon- und der Sule-Pagode Barrikaden errichtet, hieß es. Damit sollen weitere Proteste unterbunden werden. Ein Ende der Kundgebungen zeichnete sich aber nicht ab. Anführer der Opposition appellierten an die Mönche des Landes, weiter gegen die Militärmachthaber auf die Straße zu gehen.
Razzia im Kloster
Die Sicherheitskräfte durchsuchten im Morgengrauen mindestens zwei buddhistische Klöster in Rangun. Mönche seien unter Schlägen abgeführt worden, berichteten Zeugen. Betroffen waren demnach das Kloster Ngwekyaryan, wo den Angaben zufolge mindestens 70 Menschen verhaftet wurden, sowie das Kloster Mogaung, wo es ebenfalls Festnahmen gab. „Selbst ein erkrankter Mönch wurde mitgenommen“, sagte eine Klosterschülerin. Die Soldaten hätten bei ihrer Razzia mehrfach in die Luft geschossen. Aus anderen Quellen verlautete, im Nordosten des Landes seien ebenfalls Klöster durchsucht worden.
Mit Gewalt gegen Demonstrationen
Am Mittwoch waren bei den Massenprotesten zahlreiche Mönche geschlagen worden; erstmals gingen Soldaten mit Gewalt gegen die Demonstranten vor, und es gab Tote. Über die Zahl der Opfer vom Mittwoch gibt es widersprüchliche Angaben: Die Militärs sprachen von einem Toten und drei Verletzten. Andere Quellen nannten die Zahl von fünf oder gar acht Toten, darunter zwei Mönche. Außerdem soll es mehr als 100 Verletzte gegeben haben. Neben Rangun habe es auch in Mandalay und Sittwe Demonstrationen gegeben.
Die Märsche der Mönche in Burma hatten vor knapp zehn Tagen als Reaktion auf drastische Erhöhungen der Benzin- und Gaspreise begonnen und sich zur größten Protestkundgebung gegen die Militärjunta seit Niederschlagung der Demokratiebewegung 1988 mit rund 3.000 Toten entwickelt. Kurz nach Mitternacht war bereits der Sprecher der Nationalen Liga für Demokratie, Myint Thein, verhaftet worden, wie dessen Familie mitteilte. Unbestätigten Berichten zufolge wurden noch weitere Mitglieder der Partei von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi festgenommen. Die Friedensnobelpreisträgerin von 1991 steht unter Hausarrest und wurde angeblich in ein Gefängnis gebracht.
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Quelle (openPR)