(openPR) – Bonn/Wuppertal – Die perfekte Frau ist eine gelungene Mischung aus einer Geliebten, einer Mutter, einer Krankenschwester, einem Kumpeltyp und treusorgenden Gattin. Jetzt soll sie auch noch zur „Familienmanagerin“ aufgewertet werden. Dafür plädiert zumindest Jürgen Hardt, Leiter der Unternehmenskommunikation der Vorwerk-Gruppe vorwerk.de in Wuppertal in einer Verlagsbeilage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) faz.net. Im Hinterkopf des PR-Profis nisten wahrscheinlich ganz andere Gedanken: Er will mehr Kobold-Staubsauger, Feelina-Bügelsysteme und Jafra Cosmetics an die Hausfrau, pardon, Familienmanagerin bringen.
Trotz dieser geschäftstüchtigen Absichten ist aber nicht falsch, was er über den normalen Tagesablauf einer solchen Dame zu berichten weiß: „Denn wer morgens die Familie auf Trab bringt, die Kinder in die Schule fährt, Einkäufe erledigt, mit Handwerkern verhandelt, putzt, wäscht, bügelt, nachmittags Nachhilfe bei den Schulaufgaben gibt, die pubertierende Tochter in ihrem ersten Liebeskummer tröstet und abends auch noch ein warmes Essen für die ganze Familie auf den Tisch stellt, der hat einen vollwertigen Beruf.“ Die Anerkennung von Familienarbeit sei also ein Stimmungs- und Gerechtigkeitsthema ersten Ranges. Der angemessene Geldwert von Familienarbeit werde von den Befragten einer Familienstudie mit 1.600 Euro bis 2.100 Euro angegeben.
Dass jetzt unbedingt der Begriff „Familienmanagerin“ Personalchefs die Augen für die Fähigkeiten der Hausfrauen öffnen soll, leuchtet nicht ein. Es sei denn, der Umstand, dass Vorwerk und Hörzu www.hoerzu.de die „Familienmanagerinnen 2007“ küren, reicht als Begründung. In der Jury sitzen Karin Clement, Gattin des Ex-„Ankündigungsministers“ Wolfgang, die ehemalige Hochleistungssportlerin Heike Drechsler, die gut aussehende Schauspielerin Katja Weitzenböck und die irritierender Weise von einer Mehrzahl der Fernsehzuschauer als sympathisch empfundenen Walter Sittler und Jörg Pilawa.
Während die Wirtschaft gern über das Humankapital schwadroniert, Frauen wegen ihres Kompetenzvorsprungs gegenüber manchen Männern gern verstärkt im Beruf sähe und der Slogan der Familienmanagerin das Dasein einer Hausfrau stark auf das Ökonomische reduziert, haben einige Frauen schon die Revolution gestartet. Vor ein paar Jahren rief die Ex-Schauspielerin und jetzige Autorin Marie Theres Kroetz-Relin, die selbstverständlich auch Hausfrau und Mutter ist, die Hausfrauenrevolution www.hausfrauenrevolution.com ins Leben. Dort können sich diejenigen online austauschen, die für ihren 14-Stunden-Tag ohne Anspruch auf Lohn und Rente auch oft genug keine soziale Anerkennung bekommen.
Apropos Staubsauger-Werbung. Hierzu hat Loriot schon alles Notwendige gesagte. Sein Werbeslogan „Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann“ ist bis heute unübertroffen. Besagter Heinzelmann-Staubsauger konnte allerdings auch noch die Haare trocknen. Das kommt bei Frauen noch besser an als ein windiger PR-Begriff.
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