VCD fordert null Promille für alle Autofahrer

Feb. 26, 2010

Käßmann-Rücktritt und vorläufige Verkehrsunfallstatistik 2009

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der bei Verkehrsunfällen Getöteten und Verletzten erneut gesunken. Das geht aus den heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten vorläufigen Unfallzahlen für 2009 hervor. Doch noch immer sterben tagtäglich elf Menschen auf Deutschlands Straßen. Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) fordert daher von der Bundesregierung mehr Engagement in der Verkehrssicherheitspolitik und ruft Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer auf, null Promille für den gesamten motorisierten Straßenverkehr festzuschreiben.

Werner Korn von VCD-Bundesvorstand: „Alkohol im Straßenverkehr bedeutet ein erhöhtes Unfallrisiko und hat deshalb am Steuer eines Fahrzeugs nichts zu suchen, auch nicht in geringen Mengen. Wer konsequent alles unternehmen will, um Unfälle mit Toten und Verletzten zu vermeiden, kommt nicht umhin, null Promille für alle Fahrer verbindlich vorzuschreiben.“

Zwar halte der rückläufige Trend bei Alkoholunfällen tendenziell auch 2009 an: Zwischen Januar und November gingen die Unfallzahlen gegenüber den Vorjahreswerten um gut neun Prozent zurück. Dennoch registrierte das Statistische Bundesamt 40 062 Unfälle unter Alkoholeinfluss mit mehr als 20 000 Verletzten. Somit gäbe es laut VCD keinen Grund zur Entwarnung, denn jeder Unfall sei mit persönlichem Leid verbunden. Wer stark alkoholisiert am Steuer sitze, habe einfach nur Glück, wenn nichts passiere. Auf querende Radfahrer oder plötzlich auftauchende Kinder zu reagieren, sei in diesen Situationen kaum noch möglich. Dieser Gefahr seien sich viele Autofahrer nicht ausreichend bewusst.

Anja Hänel, VCD-Verkehrsreferentin: „Der VCD setzt sich mit seinem Verkehrssicherheitskonzept *Vision Zero* seit langem dafür ein, dass Verkehrsvergehen, wie zu schnelles Fahren, Drängeln und Alkohol am Steuer nicht als Kavaliersdelikte gesehen werden. Deshalb haben wir für die Konsequenzen, die die inzwischen zurückgetretene EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann aus ihrem Verhalten gezogen hat, höchsten Respekt. Mit ihrem Rücktritt gesteht Frau Käßmann einen schweren Fehler ein und setzt ein klares Signal für Verantwortungsbewusstsein. Jeder Mensch kann einmal einen Fehler machen. Aber es gibt leider viel zu wenige, die ihre Fehler zugeben und für sie Verantwortung übernehmen. Von einem gleichberechtigten und verantwortungsvollen Miteinander aller Verkehrsteilnehmer sind wir in Deutschland leider immer noch weit entfernt.“

Quelle lifePR

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