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Flocke-Strafanzeige von Rolf Bossi für WDSF in der nächsten Instanz – Flocke zeitlebens ohne Sex

Apr 7, 2008

Staranwalt Rolf Bossi hatte nach den dramatischen Eisbären-Ereignissen im Nürnberger Tiergarten im Auftrag des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) gegen den Tiergartenleiter Dag Encke, seinen Stellvertreter Helmut Mägdefrau sowie gegen den verantwortlichen Bürgermeister Horst Förther im Januar Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt. Die Eisbärenmutter Vilma hatte ihre beiden Babys aufgefressen und der Eisbärenmutter Vera hatte die Tiergartenleitung das Eisbärenbaby (Flocke) daraufhin vorsorglich zur Handaufzucht weggenommen.

Gegen die Verfügung der Staatsanwaltschaft Nürnberg die „Sache an die Stadt Nürnberg als Verwaltungsbehörde zur Verfolgung als Ordnungswidrigkeit abzugeben“ legte Bossi Beschwerde ein, da der Staranwalt nach wie vor von einem Straftatbestand ausgeht, zumal die Nürnberger Zoo-Leitung unmittelbar vor den Ereignissen noch betont hatte, dass sie die Eisbären-Babys lieber sterben lassen wolle, als den Medienrummel in Berlin zu wiederholen.

Das WDSF begründete seine Strafanzeige gegen die Flocke-Verantwortlichen mit den gravierenden Haltungsmängeln. Vorsitzender Jürgen Ortmüller: „Flocke wird zum Affen gemacht. Selbstverständlich muss das Überleben jeden Tieres gerade in einem Zoo mit allen Mitteln gesichert werden. Aber dann sind auch die Vorschriften des Tierschutzgesetzes und der Zoo-Richtlinien einzuhalten, um eine artgerechte Handaufzucht zu gewährleisten. Der Zoo hat einen gesetzlichen Bildungsauftrag. Dem wird er nicht mehr gerecht, wenn dabei Verhaltensstörungen wie bei Knut in Kauf genommen werden und ein Psychopath herangezüchtet wird.“

Da die Strafanzeigen seit Januar offenbar nicht konkret bearbeitet wurden, hat das WDSF jetzt zusätzlich ein Iserlohner Rechtsanwaltbüro mit der Fortführung der Strafanzeigen und weiterer Beschwerden beauftragt. „Es ist ein Schildbürgerstreich, dass die Staatsanwaltschaft und auch die Regierung von Mittelfranken die Bearbeitung der Strafanzeige an die Stadt Nürnberg, die selbst Träger des Zoos und mittelbar Beschuldigte ist, abgegeben hat, da sie für den Vollzug des Tierschutzgesetzes zuständig sei“, so der WDSF-Vorsitzende Ortmüller.

Die Entscheidung über eine Dienstaufsichtsbeschwerde des hauptberuflichen Steuerberaters und Steuerstrafverteidigers Ortmüller gegen die Verzögerungstaktik der Stadt Nürnberg hat der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags von der Entscheidung der Regierung von Mittelfranken abhängig gemacht.

Ortmüller: „Hier wird ganz offensichtlich gemauert. Flocke soll am Dienstag medienwirksam der Presse vorgestellt werden, in der Hoffnung, dass die Verstöße gegen das Tierschutzgesetz ungenannt bleiben und durch den Medienrummel möglichst viel Geld in die Kassen gespült wird. Dabei ist es den Tiergartenverantwortlichen völlig egal, dass selbst der Zeitpunkt der öffentlichen Vorführung für das Eisbären-Baby viel zu früh kommt und weitere Verhaltensstörungen wie bei Knut vorprogrammiert sind. Eisbären-Welpen werden rund zwei Jahre gesäugt und verlassen frühestens vier Monate nach der Geburt ihre Geburtshöhle in der sorgsamen Obhut der Eisbärenmutter und das in aller Ruhe und nicht unter einem Medienaufgebot von über 350 Journalisten und 50 Vorzeige-Besuchern. Jeder professionelle Tierfilmer würde das Grausen bekommen. Das hat mit artgerechtet Haltung und dem Bildungsauftrag des Zoos nichts mehr zu tun. Flocke wird zeitlebens keinen Sex haben, weil der archaische Nukleus gestört wird (die angeborene Psyche der Erwartungshaltung von Jungtieren). Autoagressives Verhalten, antisoziale bis hin zu autistischen Tendenzen werden sein weiteres Lebens prägen und er wird ein trauriges Zoo-Leben fristen, wie Kurt in Berlin beweist, weil der Bezug zur Mutter und die Ruhe in der Aufzucht fehlt.“—

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
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58119 Hagen
Tel.: 02334/9190-22
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Vorsitzender:
Jürgen Ortmüller
0172/876 2002

Journal Society GmbH – Hagen/Westf.
Presseagentur und Mediengesellschaft
HRB-Eintragung Amtsgericht Hagen

Die Journal Society GmbH (jsg) wurde Anfang 2000 gegründet, um ein kritisches Umweltmagazin herauszugeben. Darüber hinaus erstellt die Journal Society GmbH Film- und Fotoaufnahmen mit Berichterstattung und stellt diese den Medien zur Verfügung (so z.B. Färöer-Walfang -ARD/Sat1/WDR/HR) und berichtet über die jährlichen Kongresse der Internationalen Walfang Kommission (IWC). Insbesondere befasst sich die jsg mit Themen des Wal- und Delfinschutzes und maritimer Säugetiere.

Quelle (openPR)

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