In der dritten Folge der ADAM-Studie auf der homo.net Gay Online Community wurden wieder die über 23.000 detaillierten Suchprofile mit persönlichen Angaben anonym ausgewertet. Die Frage war: In welche Interessengruppen lassen sich die homosexuellen Teilnehmer des Portals anhand der genannten Freizeitinteressen aufteilen? Nützlich ist ein Set aus 18 Interessen auf dem Kontaktforum. Das Set kann zusätzlich zur Profilsuche ausgefüllt werden. Ausgewertet wurden nach sozialwissenschaftlich-statistischen Verfahren die Interessen, die oft gemeinsam genannt wurden. Lassen sich damit bestimmte Segmente unter den Teilnehmern definieren?
- Welche Lifestyle-Typen lässt die statistische Analyse der gemeinsam genannten Interessen hervortreten?
Die „schwule Mitte“ ist mit 68 % der Teilnehmer klar in der Überzahl: Kochen, Fernsehen, Zeit mit dem Computer, Essen und ins Kino gehen sind kennzeichnende Interessen.
„Kulturorientierte“ sind mit 12 % der Teilnehmer eine kleine, aber scharf abgetrennte Gruppe: Lesen, Konzerte, Oper, Theater und Reisen sind beinahe an der Tagesordnung.
„Szenegänger“, immerhin 20 %, interessieren sich für Sauna, Bars, Discos und Partys.
- Was verbindet die drei Milieus?
Es gibt nur wenige Interessen, die allen Gruppen angehören, also die Schnittmenge der Milieus beschreiben. Das sind Reisen, Essengehen und Interesse am Kino.
- Gibt es Unterschiede in der gesuchten Beziehungsqualität (Sex vs. Beziehung) der drei Gruppen?
Überraschend: In allen drei Gruppen ist das Interesse an Beziehung im Vergleich zur reinen Sexsuche gleich stark. Die Neigung zu Beziehung änderte sich nicht mit der Zugehörigkeit zu einer der Interessengruppen: Das Beziehungsinteresse ist insgesamt um so höher, je mehr Interessen angegeben werden. Ausschließlich an Sex Interessierte finden sich mit den Angaben zur körperlichen Beschaffenheit schon hinreichend beschrieben. Wer „mehr “ sucht, lässt sich auch mehr Zeit beim Beschreiben der eigenen Person.
- Ist die Verteilung der Interessen in den Altersgruppen stabil? Oder ändert sich die Interessenlage in den Altersgruppen?
Dazu wurden zwei Altersegmente gebildet – Teilnehmer, die jünger und älter als 38 Jahre sind. Der Anteil der Kulturinteressierten stieg leicht an mit zunehmendem Alter. Am stärksten ist der Effekt bei den Szenegängern: Nur 22 % von ihnen sind älter als 38 Jahre.
Nutzung der Daten bei Quellenangabe ist frei.
Link zum Original Artikel:
myhomo.net/adam/studie3.pdf
Originaltext: Foerstermedia
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Quelle (openPR)