Kinderleukämien um deutsche Kernkraftwerke

Dez. 10, 2007
Obst und Medizin

Die Frage, ob um kerntechnische Einrichtungen gehäuft Leukämien, insbesondere bei Kindern, zu beobachten sind, wurde in der Vergangenheit bereits ausführlich in Deutschland, aber auch in anderen Ländern Europas gestellt und von wissenschaftlichen Ad-Hoc-Gruppen (z.B. Elbmarsch,COMARE) ausführlich untersucht, in denen auch Mitarbeiter des GSF Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit tätig waren. Dabei wurde festgestellt, dass durchaus Cluster von Leukämiefällen in der Nachbarschaft von Kernkraftwerken auftreten können; in der Wissenschaft wurden eine ganze Reihe von möglichen Arbeitshypothesen hierfür genannt und ausführlich untersucht.
Auch bei den früheren Studien war – wie in der jetzt veröffentlichten Untersuchung des Deutschen Kinderkrebsregisters – manchmal die Beobachtung eines statistischen Zusammenhangs von erhöhten Leukämieraten mit der Nähe von Kernkraftwerken gemacht worden. Einigkeit bei den Strahlenexperten bestand immer darin, dass die Strahlenexposition durch die kerntechnischen Anlagen zu gering war um solche Schäden zu verursachen. Besonders genau wurde die Leukämiehäufung in der Elbmarsch in unmittelbarer Umgebung des Kernkraftwerks Krümmel untersucht. Die Untersuchungsergebnisse sind im Abschlußbericht vom November 2004 zusammengefasst. Hier kam man zu folgendem Schluss:
Bei Betrachtung aller Einzelergebnisse aus allen Untersuchungsansätzen muss festgestellt werden, dass keine zwingenden Belege für den nahe liegenden Verdacht gefunden werden konnten, es gäbe einen ursächlichen Zusammenhang zwischen den bei Kindern aus dem 5-km-Radius um die Nuklearanlagen von Geesthacht gehäuft auftretenden Leukämiefällen und den Emissionen dieser Anlagen beim bestimmungsgemäßen Betrieb. Dieses Ergebnis stützt sich nicht allein auf Radioaktivitätsmessungen in den Umweltmedien und auf die biologische Dosimetrie an Frauen und Kindern aus der Samtgemeinde Elbmarsch, sondern auch auf die nach besten verfügbaren epidemiologischen Verfahren durchgeführte und wegen ihres großen Umfangs statistisch aussagekräftige Norddeutsche Leukämie und Lymphomstudie. Kerntechnische Unfälle mit massiven Radioaktivitätsfreisetzungen im interessierenden Zeitraum konnten ebenfalls nicht ermittelt werden.
Leider ist es der Wissenschaft mit den bisher zur Verfügung stehenden Untersuchungsmethoden noch nicht gelungen ist, die wahren Ursachen solcher Häufungen aufzuklären.

Ansprechpartner:

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p class=“contactperson“ style=“margin: 5px 0px 20px“>Herr Heinz-Jörg Haury
GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
E-Mail: oea@gsf.de
Telefon: +49 (89) 3187-2460
Fax: +49 (89) 3187-3324
Zuständigkeitsbereich: Leiter der Abteilung Kommunikation
Quelle  (lifePR)

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