TU Chemnitz lädt am 29. Mai 2008 zur Podiumsdiskussion zum 40. Jahrestag des Prager Frühlings
Im Frühjahr 1968 begann in der Tschechoslowakei der Versuch einer Reformbewegung, die von der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei angestoßen wurde und gegen den Einfluss der Sowjetunion zielte. Das Vorhaben, einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ durchzusetzen, wurde im August 1968 durch den Einmarsch von Truppen der Staaten des Warschauer Paktes gewaltsam beendet. 40 Jahre nach den Ereignissen des „Prager Frühlings“ wird auch in Sachsen den Geschehnissen gedacht. Am 29. Mai 2008 lädt das Sächsisch-Tschechische Hochschulkolleg der TU Chemnitz gemeinsam mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung zu einer Podiumsdiskussion ein. Nach der Begrüßung durch TU-Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes um 17 Uhr im Hörsaalgebäude, Reichenhainer Straße 90, Raum N111, beginnt das Gespräch, das von Prof. Dr. Beate Neuss, Inhaberin der Professur Internationale Politik an der TU Chemnitz, moderiert wird. Auf dem Podium vertreten sind Milan Horacek, Prof. Jan Sokol, Peter Brod und Hans-Peter Riese.
Milan Horacek wurde in der Tschechoslowakei geboren, wo er von 1965 bis 1967 als „politisch unzuverlässig“ eingestuft wurde und zeitweise inhaftiert war. Nach den Ereignissen des Prager Frühlings emigrierte er 1968 in die Bundesrepublik Deutschland, wo er in der Industrie und für eine Gewerkschaftszeitung arbeitete. Heute ist er als Abgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen Mitglied des Europäischen Parlaments. Prof. Jan Sokol ist Dekan der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Prager Karls-Universität.
In Prag geboren, lernte und arbeitete er zunächst als Goldschmied und Mechaniker. Nach dem Abitur und Fernstudium der Mathematik leitete er bis 1990 ein Softwareentwicklungsunternehmen. Nach der politischen Wende begann seine wissenschaftliche Karriere, 1997 habilitierte er in Philosophie, seit 2000 ist er Professor an der Karl-Universität, wo er Philosophie und philosophische Anthropologie lehrt. Peter Brod war bis 2006 leitender Redakteur des BBC World Service in Prag; seit 2006 ist er freier Journalist und moderiert unter anderem eine Sendung zur Geschichte im tschechischen Fernsehen. Brod wurde in Prag geboren und wanderte im Sommer 1969 nach Bayern aus. Er war Redakteur bei Radio Free Europe und bei der Süddeutschen Zeitung, für die er unter anderem als Korrespondent in Prag arbeitete. Hans-Peter Riese hat in Frankfurt/Main Soziologie, Philosophie und Geschichte studiert. Von 1969 bis 1973 arbeitete er als Journalist in Prag, wurde dann aber ausgewiesen. Von 1974 bis 1985 war Riese außenpolitischer Korrespondent des Deutschlandfunks in Bonn, dann ARD-Korrespondent in Moskau und anschließend Chefredakteur des Hörfunks des Hessischen Rundfunks. Von 1999 bis 2006 war Riese Korrespondent in Washington. Heute lebt er als Kulturkritiker in Köln.
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Quelle (lifePR)