Weltkrebstag: Alkohol steigert das Risiko für Krebs in Mund und Rachen

Jan. 24, 2025
Obst und Medizin

Mehr als 13.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich neu an Krebs der Mundhöhle und des Rachens. Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen.

Neben Rauchen zählt der Konsum von Alkohol zu den wesentlichen Risikofaktoren. Entgegen früherer Annahmen ist Alkohol in jeder Menge und in jeder Form krebserregend – egal ob als Bier, Wein oder Schnaps. Anlässlich des Weltkrebstags macht die Initiative proDente darauf aufmerksam, dass bereits geringer Alkoholkonsum das Risiko für Krebs in Mund und Rachen erhöht.

Ein Gläschen Rotwein abends auf der Couch? Lange galt es sogar als gesund. Inzwischen ist es als Mythos entlarvt. Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass es keinen gesundheitsfördernden oder für die Gesundheit risikofreien Alkoholkonsum gibt. Bereits der Konsum von Alkohol bis zu 12,5 Gramm pro Tag – das entspricht etwa einem Viertelliter Bier oder einem Achtelliter Wein – erhöht das Risiko für Krebs z.B. in Mund und Rachen. Grundsätzlich gilt: Das Krebsrisiko ist umso höher, je mehr und je öfter jemand Alkohol trinkt.

Besonders gefährlich: Kombination Alkohol und Tabak
Alkohol ist ein Zellgift. Die schädigende Wirkung geht dabei vor allem vom Abbau des darin enthaltenen Ethanols zu Acetaldehyd aus. Dieses kann nachweislich das Erbgut schädigen und so Krebs begünstigen. Besonders gefährlich ist die Kombination von Alkohol und Tabak, da sich die krebserregenden Wirkungen gegenseitig verstärken: Alkohol lässt die Mundschleimhaut durchlässiger werden, schädliche Substanzen aus dem Tabakrauch gelangen nun leichter in den Körper. Wer über lange Zeit regelmäßig raucht und Alkohol trinkt, hat ein bis zu 30-fach erhöhtes Risiko für Mundhöhlenkrebs. Ratsam ist es, das Rauchen komplett aufzugeben und auf Alkohol möglichst zu verzichten.

Zahnarzt kann Mundhöhlenkrebs erkennen
„Die Schleimhäute in Mund und Rachen sind besonders empfindlich. Jede Veränderung der Schleimhaut, die länger als zwei Wochen besteht, sollten Patientinnen und Patienten in der Zahnarztpraxis abklären lassen. Selbst wenn sie nicht schmerzt“, erklärt Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und Vorstandsvorsitzende der Initiative proDente e.V. Dazu gehören raue, verdickte, verhärtete, eingezogene oder farblich veränderte Stellen wie weiße oder rote Flecken. Auch Geschwüre sind verdächtig. Je früher Krebs erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Daher sind auch die zweimal jährlich empfohlenen Routineuntersuchungen bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt wichtig – nicht nur für gesunde Zähne und Zahnfleisch, sondern auch für die Früherkennung von Mundhöhlenkrebs.

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