Dezember-Ausgabe von ‚Leben jetzt‘ über Familie und Heimweh an den Festtagen
Sankt Augustin / Nettetal, 22. November 2024 – Weihnachten ohne Trubel ist unvorstellbar. Ein bisschen Aufregung gehört dazu, und damit die nicht in Stress ausartet, liefert die Dezember-Ausgabe des spirituellen Magazins ‚Leben jetzt‘ Anleitungen und Rezepte für mehr Gelassenheit rund ums Fest.
So betrachtet die Autorin Xenia Frenkel in einem vielseitigen Beitrag Weihnachten durch die Brille der sieben christlichen Tugenden wie Liebe, Hoffnung, Weisheit und Gerechtigkeit. „Nur weil’s grad weihnachtet, muss man nicht alle Welt lieben“, schreibt sie, plädiert aber für einen „freundlich-nachsichtigen Umgang“. Man müsse nicht alles ertragen, wenn andere an der Festtafel danebenhauen, aber auch keine große Diskussion vom Zaun brechen. „Nicht Grantler und grimmige Realisten bringen die Menschheit voran. Sondern Menschen, die gelassen und unerschütterlich an das Gute glauben, in sich und in anderen.“
Weihnachten ist weder Gerichtsverhandlung noch Therapiesitzung
Man solle aber auch nicht versuchen, allen und allem gerecht zu werden. Es sei ein Ding der Unmöglichkeit, so Frenkel. „Treffen zu Weihnachten Geschwister aufeinander, die sich länger nicht gesehen haben, und das auch noch mit Anhang, kann der eine oder andere schon mal auf die Stufe von Fünfjährigen zurückfallen, die sich um das größere Kuchenstück balgen.“ Gerechtigkeit sei ein sehr weites Feld und weihnachtliche Zusammentreffen weder Gerichtsverhandlung noch Therapiesitzung. „Anders gesagt: ungelöste Konflikte können in dieser Zeit ungelöst bleiben.“ Wer von vornherein die Erwartungen an das festliche Zusammentreffen erst gar nicht zu hoch schraube, werde weniger enttäuscht. „Weihnachten ist eine Zeit des Miteinanders, kein stressiger Wettstreit um das perfekte Fest.“
Wenn zum Stress noch ungemütliches Wetter kommt, braucht es „Balsam für die Seele“. Darauf geht die Steyler Ordensschwester Bernadette Dunkel in ihrem Beitrag ein. Sie erklärt nicht nur, wie trübe Tage Melancholie, Winterdepression oder Winter-Blues auslösen, sie liefert auch Rezepte dagegen. Um die Konzentration der Glückshormone im Körper zu erhöhen, gebe es einige Möglichkeiten: Bewegung draußen („auch ein bedeckter Himmel ist deutlich heller als eine künstliche Lichtquelle“), warmer Tee, Punsch und wärmende Gewürze wie Zimt, Piment, Muskatnuss, Nelken oder Ingwer. „Auch Süßes ist in Maßen erlaubt, aber es sollte eine natürliche Süße sein. Also Honig statt Zucker, Dörrobst statt Schokolade.“
Fern der Heimat: Gefängnis auf See
Schlimmer als Winter-Blues oder Weihnachtsstress kann es für die Menschen sein, die an Festtagen allein oder fern von ihren Familien sind. Das Magazin berichtet unter anderem über die katholische Seemanns-Mission Stella Maris in Hamburg. Deren Mitarbeiter wie der Steyler Pater Ritchille Salinas kümmern sich um Seeleute, die auf den Weltmeeren unterwegs sind und ihre Familien viele Monate lang nicht sehen können. Weit weg von ihrer Heimat empfinden manche das Schiff als „Gefängnis auf See“ – auch „weil sie nicht entkommen und nichts bestimmen können: nicht den Tagesablauf, nicht die Schlafenszeit, nicht das Essen“.
Die oft asiatischen Besatzungsmitglieder profitieren davon, dass sie „für philippinische Verhältnisse gut bezahlt“ werden, einige werden aber auch finanziell ausgebeutet. Doch selbst wenn alles gut laufe, stille das nicht die Sehnsucht nach Frau und Kindern. „Für sie nehmen sie die Arbeit auf dem Schiff an, der Preis dafür ist Heimweh.“
Keine „Wunder“ mehr in der Kirche?
In einem weiteren Beitrag erklärt der Steyler Pater Bernd Werle, was in der katholischen Kirche als „Wunder“ angesehen wird und warum der Vatikan sie nicht mehr als solche bezeichnet – sondern als „übernatürliche Phänomene“. So könnten mutmaßliche Wunder immer auch missbraucht werden, „manche Seher betrügen oder suchen finanzielle Vorteile“. Außerdem könnten „Phänomene, die man vor 100 oder selbst vor 20 Jahren Wunder nannte, heute wissenschaftlich erklärt werden“. Die neue Bezeichnung und Kategorisierung schaffe mehr Klarheit. „Das neue Verfahren hilft, schneller zu würdigen, ob ein Phänomen den Gläubigen Nutzen bringt oder nicht.“
Zudem lasse sich auch nicht alles theologisch erklären. „Was ist das eigentlich für ein Gott, der Statuen Blut weinen lässt, während ein Wunder dort nötig wäre, wo unschuldige Menschen sterben wie im Gazastreifen oder in der Ukraine?“, fragt P. Werle. Der Wunderglaube könne dann schnell in Konflikt geraten mit dem Glauben an einen Gott, der Frieden, Liebe und Gerechtigkeit will.
Die 44-seitige Dezember-Ausgabe ist ab sofort im Abonnement sowie online unter https://steyler-klosterladen.eu/fuer-mich erhältlich.
Das Magazin ‚Leben jetzt‘ wird vom Medienapostolat der Steyler Missionare herausgegeben und erscheint 11-mal im Jahr. Mit dem Erlös werden weltweit soziale und pastorale Projekte unterstützt. Ein kostenloses Probeheft ist erhältlich unter www.steyler-klosterladen.eu/probeheft oder Telefon (02157) 1202-37.
Weitere Informationen zum Magazin unter https://www.lebenjetzt.eu
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