Warum leiden nicht alle unter dem Jo-Jo-Effekt?

Jul. 18, 2010
Obst und Medizin

Jeder fünfte Deutsche leidet heute an krankhaftem Übergewicht (Adipositas) mit weitreichenden sozialen und medizinischen Folgen. Die Medizinische Universitätsklinik Heidelberg nimmt als eines von sieben Zentren des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kompetenznetzes „Adipositas“ an der wissenschaftlichen Studie „Gewicht halten“ teil. Ziel dieser im deutschsprachigen Raum bislang einmaligen Studie ist es, mehr über die psychosozialen Mechanismen herauszufinden, die mit einer erfolgreichen dauerhaften Gewichtsreduktion verbunden sind. Die Ergebnisse sollen im Deutschen Gewichtskontrollregister gesammelt werden und Grundlage für die Entwicklung wirksamer Therapieprogramme sein, die einer erneuten Gewichtszunahme vorbeugen.
Eine erfolgreiche Gewichtsreduktion ist nicht leicht. Wie das verlorene Gewicht langfristig gehalten werden kann, stellt oft eine noch größere Herausforderung dar. Viele Teilnehmer an Gewichtsreduktionsprogrammen nehmen danach wieder zu. Oft sorgt der gefürchtete Jo-Jo-Effekt dafür, dass Betroffene in kürzester Zeit sogar mehr wiegen als vor Beginn ihrer Therapie.
Es gibt jedoch auch Patienten, die nach einer Diät ihr Gewicht erfolgreich halten. „Leider wissen wir bislang nur wenig darüber, welche psychosozialen Einflussfaktoren die Gewichtsstabilisierung oder auch erneute Gewichtszunahme beeinflussen“, erläutert Professor Dr. Wolfgang Herzog, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg. Ziel der Studie „Gewicht halten“ ist es deshalb, die Einflussfaktoren für dauerhafte Gewichtsreduktion bzw. erneute Gewichtszunahme zu identifizieren. An der Studie, die in Heidelberg von der Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Wolfgang Herzog) in enger Kooperation mit der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Peter Nawroth) durchgeführt wird, wirken in Deutschland noch die Universitäten Mainz, Bochum, Hamburg, Marburg und Tübingen mit. Geleitet wird das Projekt von Frau Professor Dr. Martina de Zwaan, Leiterin der Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen.
Welche Teilnehmer werden gesucht ?
Die Studie wendet sich an Personen, die eine Gewichtsreduktion von mindestens zehn Prozent über mindestens ein Jahr halten konnten. Dies entspricht der Definition für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion und -stabilisierung. Teilnehmer werden u.a. zum Gewichtsverlauf, zur Auswahl von Nahrungsmitteln, Essverhalten, körperlicher Aktivität, möglichen psychischen Problemen und nach Unterstützung durch das soziale Umfeld sowie Begleiterkrankungen befragt. Im Rahmen jährlicher Nachbefragungen sollen weitere Informationen zum Gewichtsverlauf und Veränderungen im gewichtsbezogenen Verhalten gesammelt werden.
Die Dateneingabe in das Register erfolgt im Internet. Alternativ können Studien-Teilnehmer auch eine Papierversion anfordern. Für das Ausfüllen der Fragebögen werden etwa 30 Minuten benötigt. Teilnehmer erhalten eine Aufwandsentschädigung.
Weitere Informationen über die Studie im Internet:
www.gewicht-halten.de
Ansprechpartner:
Dr. med. Bernhard Hain
Oberarzt in der Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin
Universitätsklinikum Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 8774
E-Mail: bernhard.hain@med.uni-heidelberg.de
Weitere Informationen über das Universitätsklinikum Heidelberg im Internet:
Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Psychosomatische-und-Allgemeine-Innere-Medizin.106663.0.html
Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Medizinischen Klinik:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Innere-Medizin-I-Endokrinologie-und-Stoffwechsel.106652.0.html
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.600 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.400 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
www.klinikum.uni-heidelberg.de
Quelle pressrelations.de

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