Filmpreise gingen an Polen und Italien

Okt 20, 2020

Uranium Film Festival in Zeiten von Covid-19

Filmpreise gingen an Polen und Italien

Lisa Camillo beim Uranium Film Festivals Berlin. Foto: Marek Karakasevic

Der Spielfilm VALLEY OF THE GODS (Dolina Bogow) von Regisseur Lech Majewski aus Polen und der Dokumentarfilm BALENTES – THE BRAVE ONES (I CORAGGIOSI) der australisch-italienischen Regisseurin Lisa Camillo sind die Hauptgewinner des Internationalen Uranium Film Festivals (IUFF) in Berlin 2020. Lobende Erwähnungen erhielten der Dokumentarfilm VOM SINN DES GANZEN – DAS NETZWERK DES PHYSIKERS HANS-PETER DÜRR von Claus Biegert, der Dokumentarfilm THE SOVIET GARDEN (Gradina Sovietica) von Drago Turea aus Moldawien sowie DAY OF THE WESTERN SUNRISE von Keith Reimink.

„Sicherheit geht vor!“ Das war die Grundvoraussetzung für das Internationale Uranium Film Festival (IUFF) in Berlin im renommierten CineStar-Kino in der Kulturbrauerei, das am Sonntag, den 18. Oktober mit der Preisverleihung zu Ende ging. Abstand halten und Anti-Coronavirus-Masken waren während dieses weltweit einzigartigen Filmfests des Atomaren Zeitalters obligatorisch. An vier intensiven Tagen wurden 14 „atomare“ Spielfilme und Dokumentarfilme aus Österreich, Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Moldawien, Polen und den USA gezeigt.

„Es war richtig gut. Trotz der eigenartigen, durch Covid-19 bestimmten Umstände war das IUFF Berlin 2020 definitiv eines unserer erfolgreichsten Festivals“, zieht die Berliner Uranium Film Festival-Produzentin Jutta Wunderlich Bilanz.

Bester Spielfilm

Die Jury des Uranium Film Festivals verlieh die Festivaltrophäe für den besten Spielfilm an VALLEY OF THE GODS (Dolina Bogow), Buch und Regie Lech Majewski aus Polen, mit Josh Hartnett, John Malkovich, Berenice Marlohe, John Rhys-Davies, Jaime Ray Newman und Laura Ecas.

Bergündung der Jury

„Seit den 1940er Jahren haben die Navajo, die sich selbst Dine nennen, unter Uranbergbau und dessen strahlendem Erbe zu leiden. Mehr als 500 aufgegebene Uranminen und ungesicherte Abraumhalden belasten das Land der Navajo. Jeglicher Film, der sich dieser von der Öffentlichkeit weitestgehend ignorierten Tragödie annimmt, verdient deshalb die Aufmerksamkeit des Uranium Film Festivals. Dies gilt besonders für den Spielfilm Valley of the Gods, der mit größten Respekt vor den Navajo gedreht wurde und das Thema aus deren Sichtweise zu vermitteln versucht“, sagte der deutsche Schauspieler und Produzent Timo Jacobs im Namen der Festivaljury während der Preisverleihung.

„Mehr noch: Regisseur Lech Majewski schaffte es, bekannte Filmstars wie John Malkovich und Josh Hartnett für seinen Film zu gewinnen, was ihn umso wertvoller macht. Valley of the Gods kann deshalb die Frage des Uranabbaus und seine katastrophalen Folgen für die Navajo nach Hollywood bringen. Damit wird das Thema einer Welt bewusster, die durch Dokumentarfilme bislang kaum zu erreichen ist. Schon allein deshalb gebührt Lech Majewski eine Auszeichung des Uranium Film Festivals.“

Bester Feature-Dokumentarfilm

Die Jury des Uranium Film Festivals verlieh die Festivaltrophäe für den besten Feature-Dokumentarfilm an die italienisch-australische Produktion BALENTES – THE BRAVE ONES (I CORAGGIOSI) unter der Regie von Lisa Camillo.

Begründung der Jury

„Der Film behandelt eine zentrale, hochaktuelle Frage der internationalen Friedens- und Umweltbewegung: Umweltzerstörung durch Krieg und (andere) militärische Aktivitäten. Dies geschieht anhand des Beispiels Sardiniens, wo das besonders deutlich wird“, begründete Prof. Manfred Mohr von ICBUW für das Uranium Film Festival. „Eindrucksvoll setzt die Dokumentation die herrliche Landschaft der Insel in Kontrast zu den verheerenden Verwüstungen auf den Militärübungsplätzen und in ihrem Umfeld. Eines, aber nicht das einzige der dahinter stehenden Probleme ist das der Uran- oder DU-Waffen, für deren (weitere) Ächtung sich ICBUW einsetzt.“

Manfed Mohr: „Der Film besticht durch seine hohe Professionalität, gekoppelt mit einem großen persönlich-politischen Engagement zugunsten der betroffenen Menschen und der geschundenen Natur. Er bleibt nicht bei der Problem- und Zustandsbeschreibung stehen, sondern illustriert breit und überzeugend das dagegen gerichtete, typisch sardische Aufbegehren der Zivilbevölkerung.“

www.uraniumfilmfestival.org

Internationales Filmfest zum Thema Atomkraft. Vom Uranbergbau bis zum Supergau, von Hiroshima bis Fukushima.

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