Furcht vor Fehlernährung?

Okt 8, 2018
Obst und Medizin

Nur die Balance entscheidet

Furcht vor Fehlernährung?

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sup.- Vollkornprodukte, wenig Fett und zudem besser pflanzliches statt tierisches, vitaminreiches Obst und Gemüse oder vielleicht vegetarisch wenn nicht sogar vegan – viele glauben zu wissen, was gesund ist und liefern dafür immer neue Ernährungsregeln. Die Angst der Verbraucher, sich nicht gesund genug zu ernähren, wächst. Prof. Dr. Peter Nawroth von der Uniklinik Heidelberg hält diese Inflation von Empfehlungen für unwissenschaftlich und durch nichts belegt. Er stellt fest, dass die Menge der Nahrung entscheidend für eventuelle Risiken ist. Zuviel zu essen, könne krank machen. Was die Menschen essen, sei dagegen eigentlich egal. Wer sich abwechslungsreich ernähre und nicht mehr esse als sein Körper verbrenne, so Nawroth, mache alles richtig.

Die Forderung, eine gesunde Balance zwischen Kalorienaufnahme und dem Verbrauch durch einen aktiven Lebensstil zu finden, stellt auch der Publizist Detlef Brendel in seinem Buch „Schluss mit Essverboten“ (Plassen-Verlag). Er enttarnt die Fülle der wissenschaftlich nicht belegten Ernährungsmaximen als ein großes Geschäft von Ärzten, Beratern, Unternehmen und angeblichen Verbraucherschutz-Organisationen, die mit der Angst vor vermeintlich drohender Fehlernährung Geld verdienen wollen.

Das Fehlen evidenzbasierter Studien für die Behauptungen, was gesund und was ungesund sein soll, kritisiert auch die Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser von der Universität Hamburg. Nach ihrer Aussage gibt es nur eine gute Studie mit großer Teilnehmerzahl und Studienzeitdauer. Diese Studie zeige, dass es im Hinblick auf Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Diabetes völlig egal ist, wie sich die Probanden ernährt haben.

Interessante Aufklärung zu diesem Thema bietet eine TV-Dokumentation des SWR, die unter dem Titel „Gesunde Ernährung – Was dürfen wir essen?“ am 7. November 2018 um 20:15 Uhr ausgestrahlt wird. Danach macht auch Genuss wieder Spaß.
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Redaktion Andreas Uebbing
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