Der LinkedIndex’25 zeigt: Wer als CEO Vertrauen schaffen will, muss Persönlichkeit zeigen
Dass Vorstandsvorsitzende auf LinkedIn kommunizieren, ist keine Überraschung mehr. Was sie dort sagen, wie sie auftreten und was das über ihren Führungsstil verrät, sehr wohl. Der LinkedIndex’25 zeigt: Auf der digitalen Bühne werden Authentizität und Persönlichkeit zum strategischen Erfolgsfaktor.
-Markus Krebber von RWE ist zum dritten Mal Spitzenreiter.
-Resonanz entsteht durch Stakeholder-Relevanz und eine klar definierte Führungsrolle.
-Insgesamt professionalisiert sich die deutsche CEO-Kommunikation deutlich.
Der LinkedIndex der Agentur palmerhargreaves analysiert seit fünf Jahren das LinkedIn-Verhalten von CEOs deutscher HDAX-Unternehmen. Für 2025 wurden 2.566 Beiträge, 57.747 Eigeninteraktionen und rund 2,2 Millionen Publikumsreaktionen ausgewertet – von 57 aktiven CEOs. Bewertet wurden fünf Erfolgsfaktoren: Follower, Engagement-Rate, Beitragshäufigkeit, Audience Activity und Owner Interactions.
Krebber, Höttges, Grieder: Drei Stile, ein Ziel
Zum dritten Mal in Folge steht RWE-CEO Markus Krebber an der Spitze des Rankings. Mit Beiträgen zur Energiewende und Versorgungssicherheit positioniert er sich als Architekt der Transformation – sachlich, engagiert und lösungsorientiert. Auf Rang zwei folgt erneut Tim Höttges, CEO der Deutschen Telekom. Er nutzt die Plattform für technologiegetriebene Themen und gesellschaftspolitische Impulse. Seine Beiträge verbinden strategische Tiefe mit empathischer Sprache. Neu auf Platz drei: Daniel Grieder, CEO von Hugo Boss. Mit starkem Storytelling und internationalem Markenflair rückt er von Platz 21 aufs Treppchen vor und zeigt, wie Vorstandskommunikation heute auch als Lifestyle-Narrativ funktionieren kann. Der langjährige Geschäftsführer von Tommy Hilfiger und Calvin Klein interpretiert seine Führungsrolle dabei sehr konsequent als Markenarchitekt.
Neue Stimmen, starke Impulse
Mit Michael Sen (Fresenius), Markus Kamieth (BASF) und Dominik von Achten (Heidelberg Materials) rücken gleich drei neue CEOs in die Top Ten auf – jeder mit klarer Strategie und sichtbarem Profil. Sen punktet mit gesteigerter Publikumsaktivität; von Achten brilliert mit Interaktionstiefe; Kamieth zeigt, wie gute LinkedIn-Kommunikation auch bei einem CEO-Wechsel nahtlos weitergeführt werden kann. Auch ein Comeback gibt es: Carsten Knobel (Henkel) kehrt mit neuer LinkedIn-Strategie zurück in die Spitzengruppe. Sein Fokus: Unternehmenskultur, Diversität und soziale Verantwortung.
Stakeholder-Relevanz schlägt Lifestyle
Die reichweitenstärksten Beiträge im Sample zeigen: Der wichtigste Erfolgsfaktor ist die Relevanz für das eigene Publikum. Wenn Beiträge auf die Erwartungshaltung und die Interessen der Stakeholder zugeschnitten werden, können selbst trockene Themen starke Reichweiten erzielen. Christian Klein (SAP) erreicht deshalb mit zwei Beiträgen zur strategischen Partnerschaft mit AWS und NVIDIA die höchste Interaktion. Roland Busch (Siemens) folgt mit einem KI-Post zur AWS-Kooperation, der durch persönliche Einblicke und visuelle Nähe punktet. Alle drei Posts zeigen: Relevanz, Klarheit und Mehrwert schlagen algorithmenoptimierte, aber inhaltsleere Lifestyle-Postings.
Authentizität wird neu interpretiert
Die Studie betont dabei: Authentizität bedeutet auf LinkedIn nicht, sich privat zu zeigen – sondern sichtbar, persönlich und konsistent die eigene Führungsrolle zu gestalten. Vorstände, die ihre Rolle strategisch inszenieren und transparent kommunizieren, schaffen Vertrauen.
„Wir erleben einen Paradigmenwechsel: Vorstandskommunikation ist keine Kür mehr, sondern strategische Führungsaufgabe. In einer immer unübersichtlicher werdenden Welt nutzen CEOs die sozialen Medien verstärkt, um Nähe und Vertrauen aufzubauen. Dafür müssen sie allerdings Persönlichkeit zeigen – und auf Dialog und Transparenz setzen.“
(Dr. Iris Heilmann, Geschäftsführende Gesellschafterin)
Das LinkedIndex-Team hat deshalb auch die konkrete Ausgestaltung der Führungsrolle analysiert und den Content auf insgesamt acht Leadership-Bereiche untersucht: Vision, Strategie, Teamplay, Führung, Bewahrung, Wandel, Management und Gesellschaft. Das Ergebnis: Jeder CEO balanciert diese Aspekte in der Öffentlichkeit auf unterschiedliche Art und Weise.
„CEOs werden immer mehr zu Akteuren der digitalen Öffentlichkeit. Sie sind nicht mehr nur anonyme Entscheidungsträger, sondern differenzierte Persönlichkeiten mit Verantwortung gegenüber Gesellschaft, Mitarbeitenden und Märkten. In dieser Rolle müssen sie die Erwartungshaltung ihrer Stakeholder genau kennen und ihr durch offensive Kommunikation begegnen.“
(Daniel Jungblut, Director Executive Communications und Leiter der Studienreihe)
Neuer Hebel: Thought Leader Ads
Erstmals analysiert der LinkedIndex auch die Rolle von Thought Leader Ads – ein LinkedIn-Werbeformat für Personenprofile. Damit können CEOs ihre Inhalte gezielt ausspielen, etwa an Stakeholder außerhalb des eigenen Netzwerks. Beispiel: Salesforce-CEO Marc Benioff, dessen beworbener Beitrag über ein KI-System über 19.000 Reaktionen erzielte. Gesponserte Beiträge erhöhen Sichtbarkeit – und könnten in naher Zukunft das Spielfeld zugunsten von gut finanzierten und professionell geführten Profilen verändern.
Insgesamt breite Professionalisierung
Im gesamten Sample zeigt sich ein deutlicher Trend: Das Mittelfeld des untersuchten Samples wird sichtbar stärker. Immer mehr Vorstände posten regelmäßig, experimentieren mit neuen Formaten und suchen aktiv den Austausch mit ihren Netzwerken. Die Zahl der Beiträge blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant – doch Reichweite, Engagement und Dialogintensität steigen deutlich an. Das zeigt: CEO-Kommunikation auf LinkedIn wird zunehmend strategischer, geplanter und vielfältiger. Der Abstand vieler CEOs zur Spitzengruppe schrumpft – nicht, weil diese schwächer wird, sondern weil immer mehr die Potenziale der Plattform ausschöpfen. LinkedIn ist vielerorts zum festen Bestandteil moderner Führungskommunikation geworden.
Die komplette Studie mit Ranking, Insights und CEO-Steckbriefen steht unter www.linkedindex.de zur Verfügung.
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