Nordamerikanische Banken liegen weit vor europäischen Finanzinstituten: 120 BPS-Ertragsvorsprung 150 BPS geringere Eigenkapitalquote
– Die Analyse von Alvarez & Marsal untersucht transatlantische Unterschiede in der Performance von führenden Banken bedingt durch Marktmachtstellung, Skaleneffekte und Regulierung.
London/München – 09. Januar 2025 – Der neue Banking Pulse von Alvarez & Marsal, (A&M) einem international führenden Beratungsunternehmen, zeigt, dass nordamerikanische Banken ihre europäischen Mitbewerber bei der Ertragsgenerierung, mit Netto-Zinsmarge (NIM) von 1,8 % im Vergleich zu nur 1,2 % bei europäischen Finanzinstituten überholen. Auch die Nettoeinnahmen aus Gebühren und Provisionen liegen in Nordamerika um 60 Basispunkte höher. Dadurch erzielen nordamerikanische Banken 50 % mehr Einkünfte aus Bankendienstleistungen als ihre europäischen Pendants.
Der Bericht zeigt, dass nordamerikanische Banken die europäischen Institute in Bezug auf Umsatz und Geschäftseffizienz deutlich übertreffen, während europäische Banken durch strengere Kostensenkungsmaßnahmen nach der Finanzkrise in der Kosten-Ertrags-Effizienz führend sind. Sie weisen eine durchschnittliche Kosten-Ertrags-Quote von 55 % auf und übertreffen damit die 62 % der US-Banken.
Die Gesamtrentabilität ist vergleichbar: Nordamerikanische Banken erzielen eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite von 11,9 % im Vergleich zu 11,3 % bei europäischen Banken. Dennoch bleibt die Bewertungslücke groß: Nordamerikanische Banken werden mit dem 1,4-fachen des Buchwerts gehandelt, während europäische Finanzinstitute mit dem niedrigeren Faktor von 0,9 hinterherhinken. Dies liegt an einem höheren Vertrauen der Investoren in die Nachhaltigkeit der Erträge nordamerikanischer Banken sowie an den regulatorischen und wirtschaftlichen Herausforderungen in Europa.
Der aktuelle Banking Pulse stellt außerdem fest, dass europäische Banken über eine stärkere Kapitalbasis verfügen, mit einer durchschnittlichen CET1-Quote von 14,5 % im Vergleich zu 13 % in Nordamerika. Dies ist bedingt durch strengere regulatorische Anforderungen und eine geringere Ausschüttungsfähigkeit der Erträge bei europäischen Banken. Die MREL-Quoten nordamerikanischer Banken liegen mit 30 % um 6 % unter denen europäischer Banken.
Die Ergebnisse unterstreichen grundlegende Unterschiede in Struktur und Prioritäten der Banken auf beiden Seiten des Atlantiks:
– Regulatorisches Umfeld: Nordamerikanische Banken arbeiten mit kapitalärmeren Modellen und größerer Flexibilität bei der Renditegenerierung, während europäische Banken strengeren Kapitalanforderungen und regulatorischen Kosten ausgesetzt sind.
– Marktstruktur: Breitere Kreditspannen und höhere Gebühren in Nordamerika tragen zu höheren Einnahmen bei, während europäische Banken mit geringeren Margen aufgrund niedrigerer Zinssätze und weniger Provisionsspielraum kämpfen.
– Effizienzinitiativen: Europäische Banken haben bedeutende Fortschritte bei der Straffung ihrer Abläufe gemacht, indem sie digitale Transformation nutzen, um Altlasten zu kompensieren, und ihre Belegschaft reduzieren.
Niko von Tippelskirch, Managing Director und Leiter Financial Services Deutschland bei Alvarez & Marsal, kommentiert: „Nordamerikanische Banken machen 64 % der gesamten Marktkapitalisierung aus, während europäische Banken nur 36 % repräsentieren. Diese erhebliche Bewertungsdiskrepanz wird durch strukturelle Marktmacht, Skaleneffekte und regulatorische Unterschiede erklärt. Wir erwarten eine Zunahme von M&A-Aktivitäten bei großen europäischen Banken, um Skaleneffekte zu erhöhen.“
Der A&M35 Global Banking Pulse
Dieser erste A&M35 Global Banking Pulse bewertet die Leistung von Banken in fünf Kategorien: Wachstum, Ertrag, Effizienz, Widerstandsfähigkeit und Marktwertschöpfung. Der Bericht bietet eine vergleichende Analyse der Leistung der 35 führenden Banken in Nordamerika und Europa, um Trends und Erkenntnisse zu ermitteln, die die Zukunft des Bankensektors bestimmen.
A&M Global Banking Pulse H1 2024 Executive Summary
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