Offenes Arzt-Patienten-Gespräch hilft weiter
sup.- Leben mit Asthma bedeutet für viele Betroffene eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität, an die sie sich aber zwangsläufig gewöhnt haben und die sie für unvermeidbar halten. Symptome wie Husten, Atemnot sowie nächtliches Aufwachen gehören trotz Dauermedikation mit Asthma-Sprays zu ihrem Alltag. Nach Erfahrungen des Lungenfacharztes Dr. Justus de Zeeuw (Köln) haben sich Patienten oft über Jahre mit ihrer Situation arrangiert und abgefunden. Werden sie bei Routine-Terminen von ihrem Arzt befragt, wie es ihnen geht, sagen sie deshalb häufig, bei ihnen sei alles so weit in Ordnung. Erst durch genaues, beharrliches Nachfragen würde sich manchmal offenbaren, dass die chronisch-entzündliche Atemwegserkrankung keineswegs ausreichend mit Medikamenten eingestellt ist.
Welcher Patient kennt auch schon die Kriterien der GINA-Leitlinien (Global Initiative for Asthma) für gut kontrolliertes Asthma? Sie umfassen unter anderem: ungestörte Nachtruhe ohne Beschwerden sowie keine nennenswerten Einschränkungen bei Alltags-Aktivitäten durch Symptome wie Husten, Atemnot oder Brustenge. Von solch einer Lebensqualität sind jedoch viele Asthmatiker weit entfernt. Nach Daten des „Weißbuch Lunge“ muss in Deutschland bei über 70 Prozent der Patienten mit schwerem Asthma die Krankheit als unzureichend kontrolliert eingestuft werden. Ein offenes Arzt-Patienten-Gespräch könnte in vielen Fällen bewirken, dass ein optimiertes Behandlungskonzept eingeleitet wird.
Die Therapieoptionen insbesondere bei schweren Formen von Asthma haben sich in den letzten Jahren erheblich verbessert. Noch profitieren von diesen innovativen Medikamenten jedoch viel zu wenig Patienten. Bestes Beispiel hierfür ist die moderne Hochdosis-Therapie mit entzündungshemmenden Wirkstoffen (Steroiden), die hierzulande bislang lediglich 15 Prozent der Asthmatiker verordnet wird. Dieser Anteil liegt hingegen z. B. in Frankreich bei 53 Prozent und in England sowie Spanien bei jeweils 36 Prozent. „Die Behandlung mit hochdosiertem inhalativen Steroid wie bei der Kombination Foster 200/6 erlaubt es uns bei Patienten, die trotz Dauertherapie immer noch eine unvollständige Asthmakontrolle haben, die anti-entzündliche Therapie zu intensivieren, ohne z. B. systemische Kortikoide einsetzen zu müssen“, bestätigt Dr. Ronald Doepner, Facharzt für Pneumologie aus Dortmund. Wenn jedoch Patienten ihre Beschwerden nicht thematisieren, sehen Ärzte verständlicherweise auch keine Notwendigkeit, sich Gedanken über eine Veränderung des Behandlungskonzeptes zu machen.
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Redaktion Ilona Kruchen
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