Nähen 4.0 – es lebe die Community!

Jul 12, 2017

Austausch und Einkaufen im Internet werden immer beliebter
In Do it Yourself-Kreisen ist es längst eine Binsenweisheit: Nähen macht glücklich, nicht selten sogar süchtig. „Wer einmal ,an der Nadel hängt‘, kommt nicht mehr los.“ Bettina Althaus, Inhaberin und Gründerin von versandstoff.de und begeisterte Hobbynäherin, spricht aus Erfahrung. Warum das so ist? „Wir leben in einer Welt, in der alles schon da ist, wir brauchen es nur zu kaufen. Gleichzeitig empfinden wir unseren Alltag oft als schnell und flüchtig. Beim Nähen bleibt die Zeit stehen. Wir erschaffen mit unserem Kopf und unseren Händen ein einmaliges Werk – etwas, das bleibt, das wir mit allen Sinnen erfassen können. Es macht uns und anderen Freude, und ist obendrein nützlich.“ Viele junge Mütter entdecken aktuell das Nähen, aber auch immer mehr Mädchen und Teens.
Gemeinsam Nähen, gemeinsam Erleben
Besonderes Phänomen der jüngsten Entwicklung: Das gemeinsame Erleben des Hobbys rückt in den Vordergrund, und zwar sowohl in der realen als vor allem auch in der virtuellen Welt. Vor Ort entstehen laufend neue Nähcafes, -werkstätten und private Nähtreffs. Gleichzeitig zeugen die große Zahl an Näh-Communities auf Facebook, die vielen Instagram- und Pinterest-Accounts, die ums Nähen und um Stoffe kreisen, die unzähligen Nähblogs und Tutorials auf Youtube davon, dass Nähbegeisterte auch die digitale Vernetzung betreiben. „Gerade die Frauen, je jünger desto mehr, sind online super vernetzt“, sagt Bettina Althaus. „Sie leben das Nähen genauso selbstverständlich wie den Austausch darüber. Auf den sozialen Plattformen präsentieren sie ihre Werke, ein bisschen auch sich selbst, finden Anerkennung, Trost, wenn mal was nicht so gut geklappt hat, Ratschläge und Tricks.“
DIY-Szene verändert sich – E-Commerce nimmt Fahrt auf
Auch die Branchenexperten von der Initiative Handarbeit e.V. haben beobachtet, dass die DIY-Szene sich „deutlich verändert“: „Sie wird immer vielfältiger, jünger und enger vernetzt.“ Da wundert es nicht, dass selbst im eher konservativen Handarbeitsmarkt endgültig das digitale Zeitalter angebrochen ist. Laut Branchenbericht 2017 rechnet die Initiative in den kommenden Jahren „mit einer Verschiebung von Fachhändlern hin zum Internethandel“. Demnach hat der Fachhandel derzeit einen Anteil an den Vertriebswegen von bemerkenswerten 62 Prozent. Bis 2018 wird ein Rückgang auf 56,1 Prozent und ein Zuwachs für Internethändler von aktuell 6,2 auf 12,8 Prozent erwartet. Nähen bleibt dabei laut Branchenverband „Trendthema Nr. 1“; Stoffe haben den größten Umsatzanteil am Markt für Handarbeitsbedarf.
Zeit nutzen und online Shoppen
Von Pinterest oder Facebook ist es nur ein Schritt bis zum Stoffkauf im Internet. Dennoch stellt sich bei allem virtuellen Austausch die Frage, ob nicht gerade das „echte“ Anfassen im Laden und genaue Hinschauen bei Muster und Farben wichtig ist. „Wer Zeit hat, tut das natürlich“, sagt Althaus. „Stoffe shoppen macht viel Spaß. Mütter und junge Frauen in Ausbildung und Beruf wollen ihre knappe Freizeit aber möglichst mit dem Nähen selbst verbringen. Zudem gibt es nicht in jedem Ort ein Fachhandelsgeschäft, oder die Auswahl an Stoffen ist begrenzt. Im Internet ist die Bestellung schnell aufgegeben, mal eben während des Mittagsschlafs der Kinder, in der Arbeitspause oder abends“.
Kunden lieben Persönlichkeit
Wie können Stoffhändler im Internet punkten? Die Inhaberin von versandstoff.de hat eine klare Antwort parat: „Wie in allen Branchen stehen die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden ganz oben auf der Liste. Als Hobbynäherin habe ich da einen Vorteil. Und selbstverständlich bin ich über die Sozialen Plattformen und privat mit der Nähszene gut vernetzt.“ Darüber hinaus, so die Händlerin, erwarten Konsumenten einen tadellos funktionierenden Onlineshop und schnellen Versand. Auch große Produktfotos und aussagekräftige Beschreibungen helfen. „Gerade Frauen“, so fügt sie hinzu, „gefällt es zudem, wenn der Shop nicht so anonym ist. Deshalb bin ich immer mit meinen Kundinnen in Kontakt und über den Blog selbst als Person greifbar“.
Nichtalltägliches Sortiment – Bio kommt
Persönlichkeit kann sich auch in der Sortimentsausrichtung ausdrücken: „Ich mag hochwertige Stoffe mit dem gewissen Etwas, habe eine Vorliebe für skandinavisches Design, für Retro, Kleingemustertes und Ethno-Stoffe.“ Last but not least legt die Unternehmerin Wert auf umweltschonende Herstellung und Verarbeitung der Meterware und auf umweltfreundliche Verpackung. „Nachhaltigkeit ist ein Thema! Biostoffe sind im Kommen, daran orientieren sich immer mehr Hersteller. Auch die Zahl der in Deutschland produzierten Stoffe wächst wieder.“
Bettina Althaus, Gründerin und Inhaberin von versandstoff.de, arbeitete 15 Jahre im E-Commerce, bevor sie sich mit ihrem Onlineshop selbständig machte. Unter www.versandstoff.de vertreibt sie Kinderstoffe, Designerstoffe und Biostoffe über das Internet. Bündchen, Schnittmuster und passendes Nähzubehör ergänzen das Angebot. Die Idee: „Setze Dein Nähprojekt mit nur einer Bestellung um!“ Tipps rund um Stoffe und Nähen, Rezensionen zu Sachbüchern und weitere aktuelle Themen finden Interessierte im Blog. Natürlich ist die Marke auch bei Facebook, Instagram und Pinterest vertreten. Das Unternehmenskonzept zu versandstoff.de wurde im Dezember 2016 mit dem Unternehmerinnenbrief NRW ausgezeichnet.
Kontakt
versandstoff.de
Bettina Althaus
Walgernheide 9
48321 Warendorf
02581 7872970
bettina@versandstoff.de
https://www.versandstoff.de

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