Glatt&Verkehrt 2017 – Weltklasseacts im Weltkulturerbe

Jun 27, 2017

36 Konzerte mit Musik aus 30 Ländern an 6 unterschiedlichen Orten in der Wachau

Das 21. Festival Glatt & Verkehrt bringt heuer ein besonders reichhaltiges Programm. Die feine Auswahl der Musik aus aller Welt von Landler bis Cumbia, von Harfe bis Trompete, von Wiener Soul bis Latin Blend trifft auf die Vielfalt der besonderen Schauplätze in der Kulturlandschaft Wachau.

Die Festival-Spielorte, vom Hof der Winzer Krems, Sandgrube 13 über den Schaugarten der Arche Noah in Schiltern, den mittelalterlichen Klangraum Krems Minoritenkirche in Krems/Stein, den Schlosshof zu Spitz, das Stift Göttweig bis zum altehrwürdigen Dampfschiff auf der Donau ermöglichen dabei eine Besonderheit von Glatt & Verkehrt: Die spürbare Nähe zwischen Publikum und KünstlerInnen, die für ein ganz spezielles Festival-Erlebnis sorgt.

Schifffahrt!
Eröffnet wird das Festival am Samstag, 1. Juli, wieder mit einer musikalischen Schifffahrt durch die Wachau: Wir dampfen los, stromauf- und abwärts, wieder mit starkem heimischem Musikanteil an Bord: Eine spezielle Blasmusik (geleitet von Martin Ptak und Martin Eberle) spielt sich von der Donau bis zum Mississippi. Ramsch & Rosen geben sich ein um Bass und Klavier erweitertes bezauberndes Stelldichein. Und es erklingen die genialischen Songs von Kofelgschroa – des „Geschreies vom Oberammergauer Hausberg“.

Zu Gast im Schloss zu Spitz, im Schaugarten der Arche Noah und in Stift Göttweig. Beim Vorprogramm setzt Glatt & Verkehrt ganz auf starke heimische Bands und neue Projekte: Im Schloss zu Spitz wird am 14. Juli Ernst Moldens Donau-Liederzyklus „SCHDROM“ aufgeführt (feat. Willi Resetarits) und tags darauf (15. Juli) finden sich mit 5/8erl in Ehr“n und Maja Osojnik zwei höchst unterschiedliche Bands zum Doppelkonzert ein: Hier die virtuos geführte feine Klinge der Satire eingebettet in Wiener Soul, da die Traditionen aus slowenischer Musik und Poesie vermischt mit Klangakzenten der Improvisationsszene.

Eine weitere Spezialität von Glatt & Verkehrt ist die Musikwerkstatt: Eine Woche lang wird im Stift Göttweig ab 16. Juli wieder aufs Herzhafteste musiziert und unterrichtet. Ergebnisse davon werden bei den Werkstatt-Reprisen im gesamten Stiftsbereich im Rahmen eines öffentlichen Abschlusskonzerts zu Gehör gebracht (21. Juli). Anmeldungen für die Werkstatt selbst sind auf www.glattundverkehrt.at möglich.

Der berühmte Schaugarten der Arche Noah in Schiltern wird am 22. Juli zum Hörgarten besonderer Töne. Führungen vom Fachpersonal der Arche Noah durch den Garten werden musikalisch begleitet, danach gibt es ein abendliches Doppelkonzert. Texte von Robert Walser und Franz Kafka treffen auf improvisierte Kammermusik – dargereicht vom Trio Brot & Sterne (Matthias Loibner, Franz Hautzinger, Peter Rosmanith) und Anne Bennent und Otto Lechner.

Die Winzer Krems – Zentrum des Festivals seit 1997
Das Zentrum von Glatt & Verkehrt liegt nach wie vor bei den Winzern Krems, wo schon 1997 die erste Festival-Ausgabe aus der Taufe gehoben wurde. Seit damals ist auch Kulturradio Ö1 Co-Veranstalter, dessen Übertragungen von den Winzer-Konzerten national und europaweit viel zur großen Bekanntheit des Festivals beitragen. 2017 sind fünf dichtprogrammierte Thementage mit insgesamt 19 Konzerten in der Sandgrube zu erleben.

Am Mittwoch, 26. Juli, debütiert ein Herr in den besten Jahren bei Glatt & Verkehrt, dessen Ahnenreihe laut eigener Auskunft bis zu den Zeiten Beethovens zurückreicht: Helge Schneider feiert „240 Jahre Herrentorte“ und zeigt sich mit jugendlichem Charme, wobei seine musikalischen Fähigkeiten hinter denen des Humoristen um nichts zurückstehen. Schneiders Konzert wird von einem Ensemble bedeutend jüngeren Alters präludiert, das ebenfalls feinen Witz mit höchster musikalischer Finesse verbindet: Federspiel, ein Ensemble mit Lokal-Matador-Status und längst auch international sehr erfolgreich, von der Fachkritik für das Album „Smaragd“ gefeiert, eröffnet die Tage bei den Winzern unter dem Titel „Käsebrot und Grüner Veltliner“.

„Harpomania“ ist das Motto des Donnerstags, 27. Juli: Drei Konzerte stehen im Zeichen eines Instrumentes, das mindestens seit den Tagen König Davids von sich reden macht, nämlich der Harfe. Nach dem AKA Trio, featuring denKora-Meister Seckou Keita, kommt das hochvirtuose Duo Edmar Castaneda & Hiromi Uehara auf die Bühne, bevor dann die äthiopische Band Fendika aufspielt.

Der Freitag, 28. Juli, wird von einer belebenden lateinamerikanischen Mischung getragen („Latin Blend“), wenn Jazz-Gitarrist Kurt Rosenwinkel sein Programm „CAIPI“ bringt und die peruanische Band Bareto ihre Sicht der aktuellen Cumbia-Musik zu Gehör bringt. Davor gibt es eine spannende Uraufführung: Juan Pablo Villa aus Mexiko bringt mit „The Absence“ ein mexikanisch-österreichisches Projekt und Auftragswerk des Landes NÖ auf die Bühne.

Am Samstag, 29. Juli, geben sich mit „Inside my Head“ drei US-amerikanische Acts die Klinke in die Hand: Der Singer Songwriter Sam Amidon spielt mit außergewöhnlichen Partnern ein avanciertes Trio-Programm; Saxofonist Donny McCaslin bringt mit seiner Band eigenes Material gleichwie eine Hommage an David Bowie, auf dessen letzter Platte McCaslin spielte, nach Krems. Schließlich feiert die Band Ranky Tanky die afro-amerikanischen Roots der Georgia Sea Islands.

Am Sonntag, 30. Juli, lautet das Motto „We Be All Africans“: Blick Bassy, der Singer Songwriter aus Kamerun, ist bei allen Afrika-Fans seit Jahren ein Geheimtipp und wurde durch die Verwendung eines seiner Songs für ein berühmtes Smartphone buchstäblich weltweit bekannt. „We Be All Africans“ – der Titel stammt vom US-amerikanischen Musiker Idris Ackamoor. Ackamoor bereiste in den 1970er Jahren den afrikanischen Kontinent und braute aus den verschiedensten Ingredienzien eine funklastige, in den letzten Jahren wieder höchst gefragte Melange. Mit Salif Keita spielt schließlich einer der größten Stars afrikanischer Musikgeschichte auf. Keita sang breitenwirksame Pophits und nahm aufwändige und heftigst jazzinfizierte Alben auf (unter anderem produziert von Joe Zawinul), ist aber derzeit mit einem rein akustischen Ensemble unterwegs, das seine unvergleichliche Stimme besonders gut begleitet.

Vor, zwischen und nach den Winzer-Konzerten sorgen kleiner besetzte Acts mit Musik unterm Marillenbaum für ein ganz eigenes Flair: Ohne Barriere zwischen Publikum und KünstlerInnen wird Musik gemacht, spontan und frei. Die Nähe zwischen Spielenden und Hörenden ist aber bei allen Festival-Orten gegeben, ob im Salon am Schiff, im Schlosshof zu Spitz, und sogar auf der größten Bühne bei den Winzern Krems. Musik ist nichts ohne Publikum, Konzerte sind Austausch zwischen Tönen und Ohren. Und Herzen.

Glatt & Verkehrt HerbstZeitlos
Schließlich gönnt sich Glatt & Verkehrt auch heuer wieder ein Postscriptum: HerbstZeitlos (28. September – 1. Oktober) bringt diesmal Ideen aus dem mediterranen Raum von Griechenland bis Marokko) in den Klangraum Krems, u.a. mit der Stimme des arabischen Frühlings Emel Matholuti, dem israelischen Sänger Mark Eliyahu, sowie dem neuen Duo-Programm von Jelena Popran & Damir Imamovic.

Es ist die letzte Edition von Glatt & Verkehrt unter der künstlerischen Leitung von Jo Aichinger, ab 2018 wird der Musikjournalist und Moderator Albert Hosp, der bereits seit Beginn des Festivals als Kurator mitarbeitete, Glatt & Verkehrt künstlerisch verantworten.

Weitere Informationen: www.glattundverkehrt.at/de/programm

Die WINZER KREMS und Glatt&Verkehrt www.glattundverkehrt.at – Über 10 Jahre sind die WINZER KREMS, Sandgrube 13, Veranstaltungsort des Kernprogramms von Glatt&Verkehrt. 2004 wurden sie mit dem Kultursponsoringpreis MAECENAS dafür ausgezeichnet. Der eigens für diese Großveranstaltung überdachte Innenhof der Winzer Krems in der Sandgrube 13, der über eine hervorragende Akustik verfügt, ist der Kern des Festivals. Mit einem Fassungsvermögen von über 900 Besuchern, der Lage inmitten der Kremser Weinberge, einem herrlichen Ausblick über die ganze Stadt und auf die Donau bis hin zum Stift Göttweig ist es der ideale Ort für ein Festival, das Musik, Ambiente und Weinkultur vereint.

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