Am Sonntag, 5. Dezember fand die Abschlussveranstaltung des Bürgerprojektes „Straße des Friedens“ in Bensheim-Hochstädten statt. Diese Umgehungsstraße hatten sich die Bürger ohne offizielle Genehmigung – als befahrbares Kunstwerk – selbst gebaut, weil es die Stadt nicht für sie tat.Ein Programmpunkt war die Psalmenwanderung zum Friedensmal (Bild: http://Friedensmal.de ). Es sollte damit unterstrichen werden, dass die Straße viel mehr war als ein Schildbürgerstreich. Diese besondere Straße war ein Kunstwerk mit Geist und den wollten wir nochmals mit der Psalmenwanderung hervorheben – so Thomas Zieringer, Vorsitzender des Vereins „Friedensmal Wendepunkt“ e. V.
Dass aus einer einfachen Umgehungsstraße eine Kunstmeile wurde lag daran, dass der Verein Friedensmal Wendepunkt e. V. die Trägerschaft für den Straßenbau übernommen hatte. Die „Straße des Friedens“ im Tal wurde mit der gleichen Vereinssatzung gebaut, die eigentlich für den Bau des Friedensmals auf dem Berg in Hochstädten geschaffen wurde. So wurde aus einer einfachen Straße ein befahrbares Friedenskunstwerk. Damit wurde ein Spielfeld für die Kreativität am Ort eröffnet. Das Ergebnis war so ungewöhnlich, dass alle großen deutschen TV Sender berichteten.
Um 15.00 Uhr wurden die ersten 3 Psalmen an der Friedensstraße gesungen. Dann gingen die Wanderer von Pfarrer Dieter Bauer und Linde Weiland angeführt zum Friedensmal. Die Steine wurden dort mit Blumen ausgelegt und in der Mitte entstand ein Kerzenkreis. Pfarrer Dieter Bauer und Frau Weiland sangen mit sichtbarer Begeisterung die Psalmen für den Frieden in hebräischer Sprache – direkt vor der Stufe mit der Inschrift „Erkennet das Heilige in eurer Mitte“. Es erklang der Psalm 133: Siehe, wie fein und lieblich ist’s, dass Brüder einträchtig beieinander wohnen!
Frau Weiland hatte die jüdische Gemeinde in Fulda gegründet. Sie ist heute die 2. Vorsitzende des Vereins Friedensmal Wendepunkt. So gab sie ihre Zustimmung, dass der Friedensverein Träger für ein Straßenbauprojekt werden konnte. Frau Weiland wollte zum Abschlussfest dieses „besondere Dorf“ besuchen und dort Psalmen singen. Sie sagte, sie hätte großen Respekt für dieses Dorf, dass auf so eine kreative Weise mit einem „Befahrbaren Friedenskunstwerk“ Begegnung neu lebte.