Weltweit sind bereits über 300 Produkte im Umlauf, in denen Nanosilber vor Krankheitskeimen schützen soll. Dazu gehören Reinigungsmittel, Kosmetika, Textilien, Kühlschränke und Waschmaschinen. „Der Verbraucher ist hier in der Rolle des Versuchskaninchens“, kritisiert Dr. Heribert Wefers, Referent für technischen Umweltschutz beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in der „Apotheken Umschau“. Zwar sei die keimtötende Wirkung von Silber unzweifelhaft und werde auch in der Medizin als solche eingesetzt. Aber in Alltagsprodukten habe die Substanz, besonders als winzig kleines Nanosilber, nichts zu suchen, sagt der Experte. Allgegenwärtiges Silber erhöht die Gefahr, dass immer mehr Bakterien resistent werden – der medizinische Nutzen schwindet damit. Die Mikroform ist offenbar auch direkt gefährlich: „Es ist bekannt, dass Nanosilber für Fische und andere Wasserorganismen hochgiftig ist“, sagt Wefers. Der BUND fordert ein Verbot, „bis alle Risiken ausreichend untersucht wurden“. Verbrauchern rät Wefers, auf alle Produkte zu verzichten, bei denen Silber als geruchshemmend oder keimtötend angepriesen wird. Leider gibt es aber noch keine Kennzeichnungspflicht. Für Kosmetika kommt sie im Jahr 2013.Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 10/2010 B liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.
Quelle www.apotheken-umschau.de
BUND warnt vor Nanosilber: Warum auf die keimtötende Wirkung des Silbers in Alltagsprodukten verzichtet werden sollte
