Vor rund 150 Gesundheitsprodukte-Herstellern und Behördenvertretern hat Dr. Stefan Sandner auf der Jahrestagung Nahrungsergänzungsmittel in Frankfurt einen Paradigmenwechsel in der Lebensmittel- und in der Arzneimittel-Gesetzgebung gefordert. Der Geschäftsführer der Diapharm GmbH (www.diapharm.de) kritisierte dabei die steigende Zahl gesetzlicher Anforderungen, die auf verschreibungspflichtige Arzneimittel ausgelegt seien, jedoch ebenso für rezeptfreie und freiverkäufliche sogenannte ‚Over-the-Counter‘-Arzneimittel (OTC) gelten. „Solange der Gesetzgeber nicht zwischen den OTC-Produkten und den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln differenziert, werden die relativ harmlosen und genau deshalb aus der Verschreibungspflicht entlassenen OTCs mit unangemessenen Anforderungen belastet und zugleich mit wenig aussagestarken Claims bagatellisiert“, monierte Dr. Stefan Sandner.
Die Industrie reagiere unter anderem dadurch, dass sie Produkte mit veränderter Rezeptur etwa als Nahrungsergänzungsmittel neu vermarkte. Aber auch diese vermeintlich günstigere Verkehrsfähigkeit biete den Unternehmen mit der neuen Health-Claims-Verordnung ebenfalls kaum noch Möglichkeiten für aussagekräftige Claims mit Gesundheits- oder gar Krankheitsbezug. Umgekehrt nehme sich der Gesetzgeber mit der von ihm ausgelösten Verschiebung der Verkehrsfähigkeit die Möglichkeit, die pharmazeutische Qualität dieser Grenzprodukte zu überwachen.
Als erstes Zeichen einer politischen Richtungsänderung wertete Dr. Stefan Sandner die EU-Richtlinie zu traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln (2004/24/EG). Sie ermöglicht es, Phytopharmazeutika unter bestimmten Bedingungen in einem vereinfachten Verfahren zu registrieren. „Diesen Ansatz zu fördern und ihn pragmatisch auf alle traditionellen OTC-Substanzen zu übertragen, sollte die vordringliche Hausaufgabe sein“, betonte der Diapharm-Geschäftsführer.
Insgesamt berichteten auf der Jahrestagung Nahrungsergänzungsmittel am 21. und 22. Januar in Frankfurt am Main fast 30 Referenten über aktuelle Themen der Branche. So sprachen unter anderem Peter Loosen vom BLL und Dr. Ebba Loeck von Queisser-Pharma über die Auswirkungen der Health-Claims-Verordnung. Prof. Dr. Andreas Hahn von der Universität Hannover und Prof. Dr. Moritz Hagenmeyer von der Kanzlei Krohn Rechtsanwälte diskutierten die Chancen für ergänzende bilanzierte Diäten. Die Jahrestagung Nahrungsergänzungsmittel, die als führendes Treffen der Branche gilt, wird mittlerweile im elften Jahr von Euroforum/Informa Deutschland organisiert.
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Diapharm ist ein Full-Service-Dienstleister für die Gesundheitsindustrie. Gegründet 1988 unterstützt Diapharm pharmazeutische Unternehmen seither in allen Fragen rund um Regulatory Affairs, Medizin & klinische Entwicklung, Qualität und Business Development. Tätigkeitsschwerpunkte sind die Bereiche Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel und diätetische Lebensmittel, Medizinprodukte und Kosmetika. Mit rund 100 Mitarbeitern ist Diapharm für multinationale Konzerne ebenso erfolgreich tätig wie für junge Start-ups und mittelständische Firmen.
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Euroforum-Jahrestagung Nahrungsergänzungsmittel: Diapharm fordert Paradigmenwechsel in der Gesetzgebung
