Vernissage „Rémy Marlot: Field of vision“

März 26, 2009

In den Fotografien des französischen Künstlers Rémy Marlot scheint die Zeit ins Stocken geraten. Bedrohlich und zugleich faszinierend wirkt die monumental anmutende Architektur des Kölner Doms in der Serie „Black Churches“. Durch die extreme Untersicht und kalte Farbgebung versinnbildlicht das kulturell beladene Gebäude die dunkle Seite der Macht von Kirche und Religion, die sich im Laufe der Geschichte manifestiert hat. Die Hausporträts der Serie „Black Houses“ erinnern in der vogelperspektivischen Darstellung an Schauplätze von Kriminal- und Horrorfilmen. Der starke Farbkontrast der Negativabzüge schafft eine unheimliche Atmosphäre, die durch eine menschenleere Szenerie noch verstärkt wird. Es sind Orte, die sowohl kollektive Erinnerungen wecken, als auch Auslöser für individuelle Phantasien sind. Mit seiner Vorliebe für die Visualisierung düsterer, dunkler Orte, steht Remy Marlot im Kontext einer Kunstströmung des 20. Jahrhunderts, die sich mit Dunkelheit als Bewusstheitsphänomen beschäftigt. Durch die Wahl extremer Perspektiven und unwirklicher Farbgebungen schafft der Künstler Inszenierungen, die seinen spezifischen, individuellen Blick auf den Ort verbildlichen und eine Poesie „voll dunkler Klänge“ schaffen.

Neben diesen Fotoserien präsentiert Rémy Marlot in seiner ersten Einzelausstellung in der Galerie Heike Strelow drei Videoarbeiten. Sie sind als eine Weiterführung seiner Fotografien zu verstehen. Man kann eine enge Verbindung zwischen den beiden Medien feststellen, ein ständiges Vor-und-Zurück zwischen den beweglichen und unbeweglichen Bildern. Komisch, nostalgisch oder auch melancholisch thematisieren alle drei Videoarbeiten urbane Landschaften aus verschiedenen Blickwinkeln.

Ansprechpartner:

Frau Heike Strelow
Galerie Heike Strelow
Telefon: +49 (69) 48005440
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Quelle (lifePR)

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