Stellvertretend für alle irakischen Journalisten des Institute for War and Peace Reporting (IWPR) nimmt sie den Preis am 9. Mai im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg entgegen
Für ihre Standhaftigkeit und ihren Einsatz für die Freiheit der Berichterstattung wird die 41 jährige Journalistin Zainab Ahmed stellvertretend für alle irakischen Journalisten des Institute for War and Peace Reporting (IWPR) mit dem diesjährigen Henri Nannen Preis ausgezeichnet. Der renommierte Journalistenpreis wird am 9. Mai im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg vom Verlag Gruner + Jahr und dem stern vergeben. Die Laudatio auf Zainab Ahmed wird Clare Short halten. Die ehemalige Entwicklungsministerin von Großbritannien war im Mai 2003 aus Protest gegen die von Premierminister Tony Blair verfolgte Irakpolitik aus dessen Kabinett ausgetreten. Bis heute ist Clare Short parteilose Abgeordnete im britischen Parlament.
Nach dem Ende des Regimes von Saddam Hussein entstand 2003 im Irak zunächst eine freie Presse. Aber inzwischen sind die irakischen Reporter von Chronisten der Pressefreiheit zu Zeugen ihres Verschwindens geworden. In den vergangenen fünf Jahren sind 210 irakische Journalisten getötet worden, hunderte sind bis heute geflohen. Zainab Ahmed:
„Journalisten sind Ziele geworden für viele Milizen und für Al Qaida Mitglieder. Sie denken, das sind Spione oder Agenten, die für den Feind arbeiten – ihrer Meinung nach natürlich die USA. So behalten sie die Journalisten im Blick, kidnappen oder töten sie.“
Unterstützt werden die irakischen Journalisten von der britischen Hilfsorganisation IWPR.
Das Institut hat bis heute über 600 Iraker zu Reportern ausgebildet. Zurückgekehrte Exil
Iraker, Briten, Amerikaner und Deutsche sind die Dozenten. Sie lehren Wirtschaftjournalismus, Interviewtechniken und investigative Recherche.
Die diesjährige Preisträgerin, Mutter zweier Kinder und studierte Mikrobiologin, hat beschlossen, sich nicht vertreiben zu lassen und weiter Tag für Tag zu berichten, was im Irak tatsächlich geschieht: „Mein Freund ist die Arbeit. Die anderen Freunde sind geflohen oder tot.“
stern Chefredakteur Andreas Petzold: „Ungeachtet der Bedrohung ihres Lebens verteidigt Zainab Ahmed die Unabhängigkeit der journalistischen Berichterstattung. Ihr Einsatz für die Presse und Meinungsfreiheit verdient unseren Respekt und unsere Bewunderung. Mit der Vergabe des Henri Nannen Preises wird das Engagement von Zainab Ahmed sowie ihrer irakischen Kollegen in besonderem Maße gewürdigt.“
Der Verlag Gruner + Jahr und der stern verleihen in diesem Jahr den Henri Nannen Preis zum vierten Mal. Um den nach dem 1996 verstorbenen stern Gründer Henri Nannen benannten, in fünf Kategorien ausgeschriebenen Preis für die besten Arbeiten des Jahres bewarben sich Journalisten mit über 830 Beiträgen aus 181 deutschsprachigen Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert.
Alle nominierten Arbeiten sowie zahlreiche weitere Informationen finden sich unter www.henri nannen preis.de im Internet.
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Quelle (lifePR)