Weserschwimmer streiten weiter für Strand und gegen Badeverbot

Nov. 23, 2007

Nach wie vor wirft das Hansestadt Bremische Hafenamt (HBH) dem Weserschwimmer Bremerhaven e.V. vor, das in 2003 erstellte Gutachten der Universität Hannover (Franzius-Institut) anzuzweifeln. Nicht zuletzt aus diesem Grund hatte der Schwimmverein im Frühjahr das Syker Forschungsunternehmen DHI Wasser & Umwelt GmbH beauftragt, die Möglichkeit des Badens in der Weser zu untersuchen.
In seiner Stellungnahme vom Oktober erbringt DHI anhand des Gutachtens des Franzius-Instituts den Nachweis, dass das Baden vor dem gesamten Bremerhavener Weserstrand beiderseits des während der Badesaison aufgestellten Strandtrennungszaunes bis zu einer Windstärke von 6 Beaufort möglich ist.
Die vom HBH ständig propagierten oberflächlichen Sicherheitsbedenken reichen zum Festhalten am Badeverbot ganz sicher nicht aus und es muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass ein öffentlicher Naturbadebetrieb in der Weser sicherheitstechnisch mit verblüffend einfachen Maßnahmen machbar ist.
In zweiter Instanz hatte der Bremer Senator für Bau, Umwelt und Verkehr (obere Wasserbehörde des HBHs) im Frühjahr die vom Weserschwimmer Bremerhaven e.V. beantragten Weserbadetage abgelehnt. Daraufhin hat der Verein Klage beim Bremer Verwaltungsgericht erhoben. Das Klageverfahren dauert an.
Unterdessen sieht das Yachtkonstruktionsunternehmen Judel/Vrolijk & Co zusätzlich zu seinem bereits in Bau befindlichen neuen Domizil eine Teilbebauung des Strands mit Verdeckung von Teilen der historischen Umfassungsmauer des Weserbades weiterhin vor.
Der Weserschwimmer Bremerhaven e.V. lehnt aus stadthistorischen Gründen eine Überbauung der historischen Umfassungsmauer des Weserbades unter Einbeziehung eines Teilstrandbereiches ab. Bereits durch den Neubau des Lotsenhauses war der Strand im Westen verkleinert worden und die Weserschwimmer setzen sich für den Erhalt der noch verbleibenden Strandfläche ein. Der Schwimmverein hält den bisherigen, ungestörten Anblick der historischen Umfassungsmauer des Weserbades sowie die gesamte, noch bestehende Strandfläche für erhaltenswert und erkennt keine Notwendigkeit für die geplante Baumaßnahme.
Es ist Aufgabe der Politik, darüber zu wachen, dass – wie auch immer begründete – bauliche Eingriffe in der Stadt, wie z.B. am Weserbad, stets in Einklang mit der altgewachsenen Umgebung unter Würdigung orts- und sozialgeschichtlich bedeutender Strukturen erfolgen.
Mittlerweile stellt sich auch die Frage, ob eine veränderte Nutzung in Richtung maritimer Technologie infolge Ansiedlung des Yachtkonstrukteurs am Weserbad einer künftigen Diskussion über eine Reanimation des Naturbadebetriebs im Fluss entgegensteht.
Von Baustadtrat Volker Holm ist bislang keine Information erhältlich, ob ein Antrag für die umstrittene Strandbebauung gestellt oder vielleicht schon genehmigt ist. Bevor das Baudezernat voreilig einen Antrag zur Bebauung eines Teilstrandbereiches genehmigt, sollten die Stadtverordnetenfraktionen nach Ansicht der Bremerhavener Weserschwimmer zunächst die offensichtlich vorhandene Möglichkeit des öffentlichen Badens in der Weser eingehend und zeitnah thematisieren.
Der Weserschwimmer Bremerhaven e.V. hat jetzt den Ausschuss für Bau und Umwelt eingeschaltet und das Thema soll in der Sitzung am kommenden Donnerstag, 22.11.2007 um 16 Uhr (Stadthaus) diskutiert werden.

Weserschwimmer Bremerhaven e.V.
Harm Ahlers – 1. Vorsitzender
Borriesstr. 1
27570 Bremerhaven
Telefon: 0471-27828

Der Weserschwimmer Bremerhaven e.V. betreibt das Schwimmen in natürlichen fließenden Gewässern als Breiten- und Leistungssport.

Quelle (openPR)

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