“Nicht einmal 12 Prozent der Bevölkerung fühlt sich in Erster Hilfe fit”, meldet die Welt unter Berufung auf eine aktuelle Studie. In den letzten Jahren gab es immer wieder Umfragen und Studien zum Thema Erste Hilfe, alle mit einem ähnlichen Ergebnis: nur ein bedeutend geringer Anteil der Bevölkerung traut sich zu im Notfall zu helfen. Seit nunmehr 35 Jahren gibt es in Deutschland eine Zwangssymbiose zwischen Führerschein und Erster Hilfe. Mittlerweile haben fast 90 % der Bundesbürger einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. Doch nur wenig davon bleibt im Gedächtnis und ist im Ernstfall nicht abrufbar! Was läuft falsch?
Nicht einmal ein Drittel der Teilnehmer kann direkt nach einem Kurs einfache Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen, so dokumentiert in einer weiteren Studie aus dem Jahr 2003. Weitere Studien belegen, dass der pädagogische Ansatz der Erste-Hilfe-Kurse sich kaum an den Erkenntnissen der heutigen Erwachsenbildung orientiert. Mehrheitlich geprägt von Frontalunterricht und dem klassischen “Zeigefinger” wird versucht, die überwiegend jungen Teilnehmer zur Ersten Hilfe zu nötigen. So wird zu Beginn eines jeden Erste-Hilfe-Kurses zunächst mit langjährigen Freiheitsstrafen bei Unterlassen der Hilfeleistung gedroht, so sehen es die Lehrpläne nun einmal vor. Was kaum einer weiß, der Staat schützt den Ersthelfer umfangreich vor Regressanforderungen und versichert ihn sogar gegen Sach- und Körperschäden. Ein kleiner Ausschnitt der widerspiegelt, dass die auferlegten Lernziele der Ersten Hilfe sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert haben. Sie sind so beständig wie die Zwangsehe zwischen Führerschein und gesetzlich verordneten Erste-Hilfe-Kursen selbst.
Auch sucht man in Deutschland bislang vergeblich eine „gesamtverantwortliche“ Stelle für Erste Hilfe. Für die “Führerschein-Erste-Hilfe” ist das Bundesverkehrsministerium zuständig. Das die Verantwortunmg weiter gibt an die Verkehrsministerien der Länder. Diese wiederum verteilen die Zuständigkeiten auf die einzelnen Führerscheinstellen, die sich in Stadt- und Landkreise gliedern. Im Bereich der Unternehmen und Firmen haben die Berufsgenossenschaften eine eigene Genehmigungsstelle ins Leben gerufen. Hier schreibt man von einander ab, aber natürlich nicht ohne eine eigene Auslegung oder Interpretation der Sachlage hinzu zu fügen. Eine übergreifende Qualitätssicherung scheidet durch solche Verantwortungsdiffusionen aus. Bis heute verlangen einige Genehmigungsstelle noch eine Pulskontrolle. Eine Maßnahme die für Ersthelfer schon vor sieben Jahren durch weltweit anerkannte Fachgremien gestrichen wurde! Die “neue” und die “junge” Erste Hilfe wollen Veränderungen schaffen
Hoch dotierte Manager lernen in Outdoorveranstaltungen, beim Kanu fahren oder in Schwindel erregender Höhe in Hochseilgärten, komplexe Themen wie Krisenkommunikation, Teamwork oder betriebwirtschaftliche Zusammenhänge. Doch nicht so in der Ersten Hilfe: “Alle Teilnehmer stramm in Zweierreihen an Schultischen. Der Referent lautstark: Wir kommen jetzt zum Thema Knochenbrüche. Schlagen Sie bitte Seite 117 auf”, umschreibt es ironisch Oliver Nöltner, Geschäftsführer der Gesellschaft für Notfallmanagement medual gGmbH, die behördlichen Wünsche und Vorstellungen für einen Erste-Hilfe-Kurs. Pädagogisch gesehen ein Weg zurück in die Steinzeit.
Mit der vor kurzem vorgestellten neuen Erste Hilfe möchte die Johanniter Unfallhilfe zukünftig mehr Begeisterung, vor allem aber Nachhaltigkeit bei Ihren Teilnehmern bewirken. Die Ausbilder der Johanniter wollen mit der Reduktion auf das Wesentliche mehr Praxisnähe erreichen und den Lerneffekt steigern. Auch das Team um das Institut für Gesundheitsförderung und Prävention der medual gGmbH wird zukünftig einen handlungs- und erlebnisorientierten Weg gehen. In den vergangen zwei Jahren wurden mehr als 1.000 Erste-Hilfe-Seminare evaluiert, über 5.000 Teilnehmer befragt und Ihre Meinungen ausgewertet.
Nicht nur Lernende, sondern auch Lehrende wurden mit einbezogen. An die 50 Erste-Hilfe-Ausbilder wurden bezüglich ihrer Lernmethoden klassifiziert und einem Lernquotient zugeordnet. “Wir haben begonnen, den Erste-Hilfe-Kurs erst einmal wieder auseinander zunehmen. Wir haben experimentiert und ausprobiert. Nun ist ein Konzept herausgekommen, das unter gesundheitspädagogischen Gesichtspunkten von der Universität Freiburg schon eine „Eins“ bekommen hat. Jetzt muss es sich in der Realität behaupten” erläutert Oliver Nöltner. “Wir werden die Nachhaltigkeit der neuen Erste-Hilfe-Ausbildungen in den kommenden Jahre beweisen müssen. Aber beide Konzepte, das der Johanniter Unfallhilfe und das unseres Institutes, ist äusserst viel versprechend. Und ich bin überzeugt, dass wir hiermit eine Veränderung, in der Bereitschaft der Bevölkerung erreichen werden, im Ernstfall Ersten Hilfe zu leisten”, so Oliver Nöltner weiter. Eine zweite Chance für die Erste Hilfe.
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Was gibt es Neues über Erste Hilfe? del.icio.us/medual
medual – www.medual.de – Mit der Motivation das Dogma der Ersten Hilfe zu durchbrechen ist die medual gGmbH gestartet. Das Institut für Gesundheitsförderung und Prävention bildet jährlich mehr als 20.000 Menschen in Erster Hilfe aus. Die dazugehörende Gesellschaft für Notfallmanagement kümmert sich um die betriebliche Sicherheit und die Erste Hilfe von Unternehmen und Einrichtungen. Zu den Kunden zählen die SAP AG, Siemens, Deutsche Bank, sowie hunderte mittelständische Unternehmen.
Quelle (openPR)