Okt 13, 2007

Der viel diskutierte Münsterlandroman „Weihrauch und Pumpernickel“, gelesen von Otto Jägersberg im Museum für Westfälische Literatur. Dazu Musik mit dem Jazz-Virtuosen Jan Klare.

Wie war das westfälische Leben in den 1960er Jahren? Provozierend und wortgewitzt zeichnet der Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist Otto Jägersberg die Trivialität des alltäglichen Lebens in seiner westfälischen Heimat nach. Die Provinz wird dabei unbarmherzig seziert. Am 18. Oktober liest Jägersberg aus seinem 1964 erschienenen Bestseller und Skandalroman „Weihrauch und Pumpernickel.“ Das ebenso pralle wie deftige Sittenbild Westfalens handelt von der Zeugung, Kindheit und Jugend seines Helden Georg Holtstiege aus Angelmodde bei Münster. Für musikalische, durchaus augenzwinkernde Akzente sorgt der renommierte Jazz-Virtuose Jan Klare am Saxophon. Der schelmisch-nachdenkliche Abend wird kulinarisch bereichert – natürlich mit Pumpernickel-Häppchen und anderen westfälischen Spezialitäten. Beginn 19.30 Uhr.

Der Roman „Weihrauch und Pumpernickel“ war seinerzeit ein grandioser Startschuss für den damals erst 22-Jährigen Autor. Der Diogenes-Verlag war sich seiner Sache sicher. Vorausexemplare gingen unter anderem an Martin Walser, Alfred Andersch, Erich Kästner, Arno Schmidt und Carl Zuckmayer. Kollegen und Kritiker urteilten einhellig: „Hier wächst ein großer, frecher Erzähler heran“. Gelobt wurden vor allem die ironische Zeitnähe und die deftig gewandte Sprachkraft Jägersbergs. Carl Zuckmayer empfand, dass mit „Weihrauch und Pumpernickel“ die Gattung Heimatroman neu belebt werde.

Otto Jägersberg, geboren 1942 in Hiltrup, absolvierte eine Buchhändlerlehre in Münster und arbeitete in Berlin, Frankfurt, Zürich und München. Daneben war als Lektor, Journalist, Theaterdramaturg und Regisseur tätig. Mit seinen Fernsehreportagen und -serien (unter anderem „Die Pawlaks“, 13 Folgen) erreichte er ein Millionen-Publikum. Otto Jägersberg wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er lebt und arbeitet als freier Schriftsteller und Regisseur in Baden-Baden.

Jan Klare lebt nach langen Aufenthalten in England und den Niederlanden seit Anfang der 1990er Jahre in Münster. Die Palette seiner musikalischen Aktivitäten ist äußerst vielfältig und hat ihn in Kontakt mit den verschiedensten Musikstilen und Medien gebracht. Klare hat diverse literarische Vorlagen vertont und sich darüber hinaus mit den Gruppen „Das böse Ding“, „1000“ und „Autofab“ einen Namen gemacht. Er ist Träger zahlreicher Jazz-Preise.

Karten für den Literatur- und Jazz-Abend am 18.10. um 19.30 Uhr auf dem Kulturgut Haus Nottbeck gibt es zum Preis von 10,- EUR / ermäßigt 8,- EUR beim Die Glocke-Kartenservice (Tel.: 02522-73300), Forum Oelde (Tel.: 02522-72800) und im Kulturgut Haus Nottbeck. Abendkasse 12,- EUR / ermäßigt 10,- EUR.

Quelle (lifePR)

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