Nicht der Stress selbst, sondern seine defizitäre Bewältigung verursacht oder begünstigt psychosomatische Erkrankungen – z.B. Hypertonie, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Anfälligkeit für Infektionen. Dr. Peter Schulz, klinischer Psychologe in Trier, analysiert in einer neuen Monografie Zusammenhänge zwischen Stressverarbeitung und gesundheitlichen Störungen.
Beispiel: Akuter Stress – selbst in extremer Form – vermindert nicht die körpereigenen Abwehrkräfte. „Im Gegenteil, die Immunabwehr wird durch kurz andauernde Stressexposition sogar verbessert. Demgegenüber kann heute als erwiesen angesehen werden, dass chronische psychosoziale Belastungen“ häufig mit einer verminderten Abwehrleistung und daher zunehmenden Infektionsneigung in Zusammenhang stehen.
„Stresseffekte auf das Immunsystem wurden u.a. mit folgenden Immunparametern nachgewiesen:
- reduzierte Aktivität der natürlichen Killerzellen, der Lymphozytenproliferation und der Antikörperproduktion nach Antigenexposition,
- Verringerung der prozentualen oder absoluten Anzahl zirkulierender B-Zellen, T-Zellen, T-Helfer-Zellen, T-Suppressor-Zellen, Natürlicher Killerzellen,
- Verringerung der Gesamtmenge an IgM im Serum,
- verringerte Konzentration des IgM im Speichel.“
Schulz referiert Belege dafür, „dass die Immunsuppression nur dann zu beobachten ist, wenn Stress mit chronischen negativen Affekten einhergeht.“ Eine Studie zeigte, „dass das Ausmaß der Immunantwort nach Grippeimpfung von der affektiven Stimmungslage der Geimpften abhing. Je negativer sie gestimmt waren, desto weniger Antikörper bildeten sie.“
Peter Schulz:
Pathogene Stressverarbeitung und psychosomatische Störungen
200 Seiten, Pabst 2007, ISBN 978-3-89967-393-7
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Quelle (openPR)