Mit natürlichen Hormonen gesund bleiben

Aug. 23, 2007
Obst und Medizin

Viele Frauen wollen etwas gegen die Begleiterscheinungen der Wechseljahre wie Stimmungsschwankungen oder Hitzewallungen unternehmen. Doch im Hinblick auf eine Hormonersatztherapie gab es in den letzten Jahren Verunsicherung. Dazu Priv.-Doz. Dr. med. Alexander Römmler, gynäkologischer Endokrinologe und Mitbegründer des Hormonzentrums München, im Experten-Interview:
Herr Dr. Römmler, wie ist der aktuelle Wissensstand zum Thema Hormonersatztherapie?
Dr. Römmler: Bei der herkömmlichen Therapie erhielten die Patientinnen bisher Östrogene in Tablettenform in Kombination mit synthetischem Gestagen. So wurde unnötigerweise die Gefahr von Leberschäden, Schlaganfall, Thrombosen und Brustkrebs erhöht. Bei der Hormonersatztherapie nach heutigem Wissensstand lassen sich diese Risiken vermeiden, weil natürliches Östrogen und Gestagen in einer möglichst niedrigen Dosierung verwendet werden. Hierbei wird Östrogen über die Haut in Form eines Dosiergels und das Gestagen, am besten natürliches Progesteron, als Kapsel zugeführt.
Was sind die Vorteile gegenüber Tabletten, wenn man Hormone über die Haut erhält?
Dr. Römmler: Auf die richtige Darreichungsform der Hormone kommt es an. Beim Östrogen ist bei allen Frauen die Tabletteneinnahme mit höheren Risiken verbunden, da Östrogen zuerst über den Darm und dann über die Leber transportiert wird. Das kann zu Nebenwirkungen wie Veränderungen der Leber führen. Beim Gestagen, das oral eingenommen werden kann, ist natürliches Progesteron vorzuziehen, um Risiken zu minimieren. Im Regelfall sollte es bei einer Hormonersatztherapie aber keine Nebenwirkungen geben, da nur natürliche Verhältnisse wiederhergestellt werden.
Hat der Zeitpunkt, an dem mit der Therapie begonnen wird, Auswirkungen auf den Erfolg?
Dr. Römmler: Ein Hormonmangel sollte möglichst schnell mit natürlichen Hormonen ausgeglichen werden, das es sonst im Laufe der Zeit zu körperlichen Beschwerden und Erkrankungen kommen kann. Je weiter solche Entwicklungen fortgeschritten sind, desto schwieriger wird es, sie rückgängig zu machen.
Was muss man heute also bei der Hormonersatztherapie beachten?
Dr. Römmler: Die persönlich angepasste Dosierung sollte bei regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen kontrolliert werden. Zudem gilt folgende Grundregel: So wie der Körper täglich Nahrung und Sauerstoff benötigt, so braucht er auch natürliche Hormone, um gesund zu bleiben und Alterserkrankungen vorzubeugen.
Quelle (Pressetreff)

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