(openPR) – Negative Emotionen aus der Kindheit bleiben häufig auch im Erwachsenen-Alter unreflektiert und entwickeln zerstörerische Kräfte. Die „frühen Gefühle“ sollten reaktiviert und einer Bearbeitung zugänglich gemacht werden, empfiehlt Barbara Rabaioli-Fischer (München) in ihrem aktuellen Therapiemanual. Die Psychologin hält ein neues Behandlungsverfahren nicht für nötig, sondern empfiehlt eine Kombination aus Verhaltenstherapie und Transaktionsanalyse.
„Die Intensität der Arbeit mit emotional aktivierenden Verfahren verlangt eine jederzeit vorhandene partnerschaftlich-therapeutische Beziehung, in der es dem Patienten immer möglich ist, mitzubestimmen. Der Patient benötigt die Sicherheit, dass er keine ´Übergriffe´ mehr erlebt, sondern Autonomie entwickelt.“
Barbara Rabaioli-Fischer stellt die Therapie anhand von Fallbeschreibungen und Dialogen en detail vor. Die Grundsätze:
1. Erklären Sie die Konzepte der Strukturanalyse, Transaktionen, Skriptanalyse, des kognitiven Fallkonzepts und der kognitiven Umstrukturierung
2. Erfassen Sie die gesamte Lebensgeschichte, Einschärfungen, Antreiber, Kernannahmen, kompensatorischen Strategien, Regeln und Interaktionsmuster
3. Denken Sie daran, den Patienten regelmäßig nach seinen aktuellen Emotionen zu fragen
In einer Reihe von Checklisten und Fragebögen bietet Rabaioli Fischer konkrete Arbeits- und Formulierungshilfen, u.a. einen Denkanstoß für Patienten:
Elternbrief
1. Was ich Dir immer noch übel nehme
2. Was ich Dir immer noch danke
3. Was Du mir schuldig geblieben bist
4. Was ich Dir schuldig geblieben bin
5. Was ich Dir verzeihe
6. Was Du mir verzeihen solltest
Allen Pessimisten schreibt die Therapeutin ein Zitat von Martin Walser in´s Stammbuch: „Solange man noch unglücklich sein kann, kann man auch glücklich werden.“
Barbara Rabaioli Fischer:
Frühe Gefühle
Die Bearbeitung der Lebensgeschichte in der Therapie
Pabst, 218 Seiten, ISBN 978-3-89967-356-2
Jochen Hardt:
Psychische Langzeitfolgen manifester Kindheitsbelastungen
Die Rolle von Eltern-Kind-Beziehungen
Pabst, 124 Seiten, ISBN 978-3-89967-168-1
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