Schuhe mit Gerbstoffen, deren Rückstände als krebserregend gelten und schwere Allergien auslösen können, sind verboten. Trotzdem tauchen solche Schuhe immer wieder in Geschäften auf. Zuletzt im April, als die tester insgesamt 20 Paar Kinderschuhe von 16 verschiedenen Marken in Decksohlen, Innenfutter oder Fersenleder den gefährlichen Gerbstoff Chrom (VI) fanden. Die Leiterin für chemische Analytik am Prüf und Forschungs-Institut in Pirmasens, Frau Dr. Kerstin Schulte zum aktuellen Thema Chrom VI in Kinderschuhen.
Frau Dr. Schulte, für Lederschuhe gibt es einen Grenzwert von drei Milligramm Chrom (VI) pro Kilogramm Leder. Wie kommt es, dass dieser Grenzwert selbst bei Kinderschuhen immer wieder überschritten wird?
Schulte: Die Mechanismen zur Entstehung von Chrom VI in Leder und auch dessen Verschwinden sind leider noch nicht vollständig aufgeklärt. Wir kennen einige Entstehungswege, andere werden noch untersucht. Auch das PFI ist dabei, die Entstehungsmechanismen zu erforschen und daraus Vermeidungsstrategien abzuleiten.
Leder wird mit Chromsalzen gegerbt. Liegen die Ursachen für die Schadstoffbelastung allein in den Gerbereien?
Schulte: Die Wurzeln der Chrom VI Entstehung liegen in der Gerberei und teilweise auch beim Gerbstoff- und Lederhilfsmittelhersteller. Zwar werdenn heute kaum noch Chrom VI Salze in den Gerbereien eingesetzt, aber auch aus den weitgehend harmlosen Chrom III Salzen kann bei unsachgemäßer Führung des Gerbprozesses und bei Verwendung bestimmter Hilfsmittel das gefährliche Chrom VI entstehen. In einigen Fällen konnte auch nachgewiesen werden, dass stark alkalische, wässrige Gerbstoffe nachträglich Chrom VI aus Chrom III entstehen lassen. Allerdings geschieht dies nicht bei allen Chromledern, sodass man von einer gewissen „Vorbelastung“ ausgeht, etwa dass die Chrom III Salze nicht vollständig gebunden sind oder bereits Chrom VI in Gehalten unterhalb der Nachweisgrenze im Leder vorlag. Die denkbaren Prozesse sind wirklich sehr komplex. Die großen europäischen Gerbstofflieferanten bieten aber heute alle „Chrom VI-sichere Chrom-Gerbstoffe“ an. Die enthalten bestimmte Stoffe, die eine Chrom VI Entstehung verhindern. Allerdings sind diese Gerbstoffe teurer und müssen oft von den Leder herstellenden Ländern importiert werden.
Es heißt, auf die Zertifikate der Lieferanten, die besagen, dass die gelieferten Schuhe Chrom VI-frei sind, sei nicht immer Verlass. Selbst wenn mehrere Schuhe einer Charge bei Tests in Ordnung sind, ist das offenbar keine Garantie dafür, dass auch die restlichen Schuhe der Charge schadstofffrei sind. Stimmt das?
Schulte: Die Lederabnehmer müssen nach statistischen Modellen Proben untersuchen, die eine gewisse Sicherheit bieten, dass die Gesamtpartie bezüglich Cr VI in Ordnung ist. Wir können nicht sagen, dass Prüfberichten aus dem ferneren Ausland generell nicht zu trauen ist, aber der Abnehmer sollte seinerseits zumindest stichprobenweise im Land, in dem die Ware vermarktet wird, prüfen lassen.
Ist es also reine Glückssache, ob Kinderschuhe Chrom VI enthalten oder nicht?
Schulte: Zur Glückssache wird es um so mehr, je mehr die Ware von unterschiedlichen Lieferbetrieben bezogen wird. Wir stellen heute in Asien, aber auch in Europa, immer wieder fest, dass einige Betriebe hervorragend über das Thema Chrom VI informiert sind und zielgerichtet die Vermeidung anstreben, während andere Betriebe noch niemals etwas von Chrom VI gehört haben und somit folglich keinerlei Vermeidungsstrategie haben. Oft sind aber gerade die uninformierten Betriebe diejenigen, die die niedrigsten Preise anbieten.
In Sachen Gesundheitsschutz arbeitet RICOSTA eng mit dem PFI, den Prüf und
Schulte: Forschungs-Institut in Pirmasens zusammen. Hier werden Materialien, aus denen Kinderschuhe bestehen, physikalisch, chemisch und mikrobiologisch geprüft. RICOSTA gehört damit zu den Herstellern, der sich freiwillig laufend selbst prüfen lassen.
Gibt es Siegel oder Zertifikate, die Eltern die Sicherheit geben, dass diese Kinderschuhe frei von Schadstoffen sind?
Schulte: Es gibt zahlreiche Hersteller und Händler die mit erheblichem Aufwand ihre Ware überprüfen lassen. Es gibt auch entsprechende Siegel, ähnlich wie das ÖkoTex 100, die die Schadstofffreiheit der Produkte dokumentieren und zeigen, dass sich Hersteller oder Händler einer Marktüberwachung unterwirft. Leider sind diese Siegel oder Label im Schuhbereich aber nur wenig verbreitet.
IMDAHL Strategie + Kommunikation
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Firmenportrait RICOSTA
1955 wurde RICOSTA gegründet, heute beschäftigt das Unternehmen in Deutschland, Ungarn, Polen und Rumänien rund 700 Mitarbeiter. Am Stammsitz Donaueschingen sind Verwaltung, Design, Musterfertigung und das Logistikzentrum angesiedelt. Vertrie-ben werden die hochwertigen Kinderschuhe in den Kernländern Europas: Deutschland, Schweiz und Österreich, Benelux, Niederlande, England, Irland, Dänemark, Russland und neuerdings auch in Frankreich.
WMS Schuhe passen einfach besser
Unter Beachtung höchster Qualitätsansprüche produziert RICOSTA jährlich rund zwei Millionen Paar Kinderschuhe, davon ein Drittel Pepino Kleinkinder- und Lauflernschuhe. Gefertigt werden die Jungs- und Mädchenschuhe nach dem so genannten WMS-System. WMS berücksichtigt Weite, Breite und Länge der Kinderfüße bei der Leistenentwicklung, über die später der Kinderschuh gefertigt wird. Obwohl WMS-Schuhe die passformge-rechtesten Kinderschuhe sind, die der Markt zu bieten hat, fertigen nur weniger Herstel-ler nach WMS. Der Grund: Ein WMS-Leisten kostet ein Vielfaches eines normalen Leis-tens und ist damit eine langfristige Investition und ein Bekenntnis zum Engagement in die Gesundheit von Kinderfüßen.
RICOSTA produziert nur in Europa
Ein weiteres Bekenntnis von RICOSTA gilt der Entscheidung für den Produktionsstandort Europa und dem damit verbundenen Ökologie- und Umweltengagement. Während die meisten Unternehmen der Schuhbranche, die zu den lohnintensivsten überhaupt zählt, ihre Fertigung mit dem Lohnkostenargument nach Asien verlagern, und in der Folge Ma-terial und Schuhe quer über den Globus schiffen, hat sich RICOSTA für den Fertigungs-standort Europa entschieden und investiert hier konsequent. Nach Ausbau und Moder-nisierung der ungarischen Fertigung wurde 2005 in Polen ein neues Produktionsgebäu-de erstellt, 2006 übernahm das Unternehmen eine langjährige Partnerproduktion in Rumänien. Alle ausländischen Fertigungen sind Umwelt zertifiziert, in Ungarn und Polen gelten die Werke von RICOSTA als Vorzeigeunternehmen in Fragen des betrieblichen Umweltschutzes und der ökologischen Fertigung.
Lederschuhe sind Handarbeit
Ein Blick in die Produktion zeigt: Lederschuhe sind Handarbeit, jedes einzelne Lederteil eines noch so kleinen Kinderschuhs wird auch in Zeiten der Hochtechnologie von Hand zusammen genäht. So gehen handwerkliches Können, Sorgfalt und höchste Ansprüche an die Produktqualität bei RICOSTA Hand in Hand mit gesundheitlich einwandfreien Produkten und umweltbewusster Fertigung. Hinzu kommt das patentierte Anschäumver-fahren der Sohle, die mittels spezieller Sohlenspritzautomaten direkt an den Schaft angeschäumt wird. Auf diese Weise sind die Schuhe sehr leicht, extrem robust und frei von Klebstoffen und Lösungsmitteln.
Händler finden Nachlieferservice gut
Obwohl Qualität ihren Preis hat, behauptet sich RICOSTA Saison für Saison als einer der führenden Kinderschuhhersteller. Einer der Gründe dafür liegt in der konsequenten Ent-scheidung für kurze Wege. Während Schuhe, die in Asien gefertigt werden, meist wo-chenlang auf Reisen sind, ist der Weg eines RICOSTA-Schuhs erstaunlich kurz: Zwei bis fünf Tage dauert es, bis ein RICOSTA-Schuh aus einem der Tochterunternehmen, über die Zentral-Logistik in Donaueschingen beim Kunden ankommt. In Zeiten immer schnel-lerer Modetrends wird Flexibilität und Schnelligkeit zum Hauptargument. Immer mehr Händler nutzen den so genannten Nachlieferservice von RICOSTA. Der bietet Händlern innerhalb der laufenden Saison die Möglichkeit, aus einem breiten Sortiment Schuhe nachzuordern, die schon nach ein bis drei Tagen in seinem Geschäft eintreffen.
Mode fängt beim Schuh an
Dem Fachhandel werden die neuen Kollektionen zweimal jährlich auf der GDS, Deutsch-lands größter Schuh- und Lederwarenmesse in Düsseldorf präsentiert. Dort und in den Schuh-Orderzentren in Deutschland und dem benachbarten europäischen Ausland or-dern die Fachhändler ihre Schuhe für die jeweils nächste Saison. In Frankreich bereist ab sofort ein Team von fünf Mitarbeitern interessierte Händler. Außerdem zeigt RICOSTA seine Markenschuhe auf den wichtigen Regionalausstellungen.
Kinderschuhe, die Entwicklung aktiv fördern
Viele Fragen müssen immer wieder beantwortet werden, um passende Kinderschuhe zu fertigen: Rollen kleine Kinderfüße genauso ab wie große? Wann sind weiche oder feste, dicke oder dünne Sohlen richtig? Wo brauchen Kinder Halt im Schuh, wo brauchen sie ausreichend Spielraum? Können Kinderschuhe die kindlichen Bewegungsabläufe aktiv fördern? Zusammen mit Sportmedizinern der Universität Potsdam hat das Unternehmen RICOSTA-FUNC entwickelt: den ersten Kinderschuh, der nach den neuesten Erkenntnis-sen kindlichen Bewegungsverhaltens entstand; der erste Kinderschuh, der Entwicklung aktiv fördert.
RICOSTA in Zahlen:
1955 Entstehung der Marke RICOSTA
1969 Lösung vom Mutterkonzern; RICOSTA wird selbständig
1978 Einführung der Marke PEPINO
1993: RICOSTA wird zum ersten Mal mit dem Deutschen Lederwarenpreis ausgezeichnet
1999: Erneute Auszeichnung mit dem Deutschen Lederwarenpreis und Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 und der EG Öko-Audit-VO als erstes deutsches Unternehmen
2003: RICOSTA gewinnt erneut den Deutschen Lederwarenpreis, diesmal für die Ent-wicklung von RICOSTA-FUNC
2006: Start der Aktion Kinderfuß, der weltweit ersten repräsentativen Messung von Kin-derfüßen in der Bewegung
2007 Weiterentwicklung von RICOSTA FUNC, dem ersten Kinderschuh, der Bewegung und Entwicklung fördert
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